Schweizer Festungen - Fortifications in Switzerland

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Die deutsch-französische Grenze von 1871 - 1918 /
The French-German border of 1871 - 1918 /
La frontière franco-allemande de 1871 à 1918.

Einige Eindrücke von einer Spurensuche
zwischen der Luxemburger und Schweizer Grenze.

Inhalt dieser Seite - Grenz-Abschnitte:

1. Grenze Frankreich/Luxemburg bis zur Mosel
   
Letztes/Last update = Schlachtgelände von 1870
2. Mosel -
Seille - Marne-Rhein-Kanal
3. Marne-Rhein-Kanal -
Avricourt - Cirey-sur-Vezouze
4. Cirey
- Raon - Col du Donon - Col de Saales - Col de Ste-Marie
   
Letztes/Last update = # 2520 -  2597
5. Col de
Ste-Marie - VOGESENKAMM - Ballon d'Alsace
   
Letztes/Last update = # 2599 - 2652
6. Ballon
d'Alsace - Rhone-Rhein-Kanal
7. Rhone-Rhein-Kanal - Réchésy - Schweizer Grenze
    
Letztes/Last Update = # 4056 - der südlichste Grenzstein von 1871; Kartenausschnitt


Einführung  (in Vorbereitung)  /  Introduction (under preparation)

                                                                   
    
Carte: P. Foncin, 1901,                    LAUSSEDAT, carte 1             Departements heute, mit            KARTE KRIEG 1870/71
frz. Schulatlas, Paris; in: geo.uni.lu.  "Délimit. Frontière", p.217       ehemaliger Grenze 1871             aus dtv-Taschenbuch, Bd. 2, S. 70

 

1. Grenze Frankreich / Luxemburg bis zur Mosel

Grenzsteine # 1 – 13; Hussigny-Godbrange – Obercorn – Rédange

Der Ausgangspunkt der Grenze von 1871 befand sich beim Grenzstein # 1 an der heutigen Grenze zwischen Luxemburg und Frankreich, wo sich damals somit ein Dreiländereck befand. (siehe Detailkarte bei „# 14 - # 15“, nachstehend)
(Westlich von Grenzstein # 1 gibt es die Nummern 1-48, beginnend am Dreiländereck von Mont-St-Martin/Frankreich, Rodange/Luxemburg und Aubange/Belgien. Östlich von Grenzstein # 1 erfolgt eine neue Zählung, beginnend mit Nummer 2.)

Heute befindet sich der Bereich von Grenzstein # 1 auf dem Areal zwischen der seit 1966 geschlossenen Erzgrube/Mine Heydt und dem ehemaligen Tagebau der GTH-Mine „La Côte Rouge“.  (Die Grenzsteine # 2 - # 13 folgten in Richtung Süd.)
Kameraden haben auch versucht, diesen auf der Karte verzeichneten Grenzstein Nr. 1 zu finden. Die 2 Fotos von Gilles geben einen Eindruck des von Wald und Gebüsch bedeckten Gruben-Gebietes an der ehemaligen Gruben-Bahnlinie.
Mehr zur Grubenbahn der Mine Heydt: http://www.rail.lu/mineheydt.html

                                              
Station der Grubenbahn                                    Bereich bei Grenzstein # 1
(Rédange-...)
                                                    Foto: Gilles Weinzaepflen
Foto: Gilles Weinzaepflen

 Meist ist die französisch-luxemburgische Grenze nur noch an den „modernen“ Steinen, oben gelb markiert, oder am Wechsel von Asphalt, Strassenmarkierung und –Beschilderung zu erkennen.

                                           
Grenze F-LUX, borne 31;                                  Grenze F-LUX, borne 6;
Strasse von Hussigny nach Obercorn                Belvaux SW, ob Parking
R336 062a                                                      R336 046a

Grenzsteine # 14 – # 15; Hussigny-Godbrange – Rédange

In Hussigny-Godbrange fand ich die Grenzsteine mit den bisher tiefsten Nummern. Der Ort lebte lange vom Erzabbau. Heute scheint die Umstellung erfolgreich abgeschlossen zu sein, aber die Erinnerung an frühere Zeiten bleibt sichtbar.

 

                                   
Bahnhof, Schranke offen,                         Grenzwachthaus (neu bemalt), darüber Gebäude Grube GTH,
Schienen abgebaut                                 oben am Horizont das Dorf Hussigny-Godbrange
R336 059a                                             R336 050a

Südlich des Dorfes, bei „La Croix de Pierre“, beginnt die Alte Strasse nach Rédange:

                                                        
Alte Strasse nach Rédange, viele Schlaglöcher;              Karte Grenzsteine # 1 - # 15
Pfeil = Stein # 15; im Wald links = Stein # 14                 Basiskarte = IGN; www.geoportail.fr
R336 069a

                                                         
Grenzstein # 14 von 1871, an Trampelpfad                      # 14, Detail Zahl,
direkt neben ca. 4m tiefem Erdeinbruch;                         Stein verwittert
(ungesichert ! );   R351 009a (Sept.2012)                        R351 010b

 

                                           
Grenzstein # 15 von 1871          Grenzstein # 15 von 1871            Grenzstein # 15 von 1871
mit Zahl und « F »                     Detail der Zahl                          „ D“ herausgeschlagen
R336 078a (April 2012)              R336 079a                                R336 080a

 

Grenzstein #  64 – Villerupt / Audun-le-Tiche

 

                                
Grenze an Strasse nach Audun mit        Gleiche Kreuzung, Richtung Stadtmitte. Links gegenüber
Haus für Chef der Micheville-Werke;        der Tafel „Einbahn“ beginnt die Treppe zu den zwei
davor Departements-Grenzstein.             erhalten gebliebenen Grenzsteinen.
R351 002a (2012)                                  R351 003a

                                
Nach 1. Treppe steil hoch zur               Ob 2. Treppe, in „Rue Garibaldi“, zwei verwitterte
„Rue Strasbourg“ folgt eine                    Grenzsteine, einer evtl. von Ecke (in Foto unten rechts)
weitere zu den Grenzsteinen.                 R365 007a

                                            
Die beiden Grenzsteine und die zur                  Stein rechts mit „F“ und Nummer „64* (gelber
“Rue Strasbourg“ hinabführende Treppe               Rahmen). Stein links sehr stark beschädigt.
R365 008a                                                       R365 009a (April 2013)

Dass diese beiden Grenzsteine immer hier – bzw. 30m weiter E an der Strassen-Querung der Grenze – standen, erscheint wahrscheinlich.
Zwischen Grenzstein # 15 an der Strasse Godbrange - Rédange (siehe oben) und Grenzstein # 64 hier sind es rund 4'000 Meter Grenzverlauf. Für die 48 Grenzsteine dazwischen – bei durchschnittlich ca. 80m Abstand – würde dies passen, da 1871 das Gebiet unbebaut war und Villerupt 1872 nur 623 Einwohner (!) zählte.

Nach Gründung der Micheville-Eisenwerke 1873 stieg die Einwohnerzahl rasant
(1891 = 1'720, 1896 = 3'659, 1901 = 5'449, 1911 = 8'569, 1936 = 9'041, 1962 = 14'377) – ebenso auch die Zahl der Hochöfen (5 in 1914 mit 390’000 t Gusseisen Jahresproduktion).
Von 1950-1970 wurden mit 4 Hochöfen noch hohe Produktionsziffern erreicht, doch 1974 wurde das Werk definitiv geschlossen.
Seit 2000 liegt die Einwohnerzahl von Villerupt nun bei 9'500 Personen.

18.4.2013

 

Andere Entdeckungen bei der Suche nach Grenzsteinen

Die Suche bei Crusnes und Cantebonne blieb für mich erfolglos, da hier aber die Maginot-Linie des „SF Crusnes“ verläuft, trotzdem interessant.

  R365 xxx

Kartenausschnitt SF Crusnes aus exzellenter Dokumentations-Site über die MAGINOT-Linie:
www.lignemaginot.com/ligne/carto/sfcr/sfcr7.htm

Weitere Informationen auch: http://fr.wikipedia.org/ unter: « Secteur fortifié de la Crusnes »

Sehenswert auch der nahe gelegene Stützpunkt von « Brehain-la-Cour »

 

                                                        
Casemate Crusnes Nord (in Kurve, N Crusnes)               Casemate Ravin de Crusnes (an D 57)
R365 004a                                                                   R365 017a
21.4.2013

 

Grenzsteine # 234 – 239; Trieux – Lommerange

Nach erfolgloser Suche im Bereich Boulange – Sancy fand sich im Wald S von Lommerange eine fortlaufende Serie von Grenzsteinen, teilweise neben alten Steinen früherer Grenze.
(Zufahrt via Feldweg S Lommerange bis zu # 238 bei "Jagdhütte")

 

                                            
# 234 & 3 alte Steine am Bach,                      Eckstein # 234, Zahl und „F“
SE Landgut „Le Sart“;         R365 049a               R365 047a

 

                                                 
# 235 und „F“, W Graben         # 236 und „F“, NE Graben               # 237 und alter Stein
R365 043a                                R365 039a                                       R365 036a

                                                                              
Eckstein # 238 am Feldweg, bei "Jagdhütte"                   Eckstein # 238 und „F“
R365 029a                                                                   R365 032a

Der nächste Grenzstein folgt erst nach 200m; NACH der Barriere zum „Forêt de Trieux“

                                                        
Barriere vor Forêt communale de Trieux                          # 239 und « F », im Gebüsch
R365 099a                                                                   R365 101a
 

21.4.2013

 

Grenzsteine #  508 – 509 ; Habonville – Vernéville

Auf der D135 / D11 zwischen den beiden Ortschaften wiesen auch beim Zweitbesuch vorerst nur Departement-Tafeln und unterschiedlicher Strassenbelag auf die Grenze hin.

Bei Nachsuche liess sich jedoch im Strassengraben der Stein # 509, sowie in der Grenzhecke aus Richtung Amanvillers der Stein # 508 entdecken.

                                                        
Grenze Habonville – Vernéville bei # 509,                        # 509 im Strassengraben
Grenzhecke aus Richtung Amanvillers                           gegenüber Hecke
R365 064a                                                                   R365 102a

                                                        
# 508 im Dornen-Gestrüpp der Grenzhecke                  # 508, Detail; zwischen Dornen & Drähten
R365 068a                                                                   R365 103a

 21.4.2013

 

Grenze von 1871 verläuft über das Schlachtgelände von 1870

                                      
Grenze 1871, entlang Römerstrasse,          Grenze 1871 bei Tronville/Vionville
N Rezonville; bei 3 dt. Denkmälern.             R336 024a
R365 073b

Wer bisher dem Grenzverlauf von N her gefolgt ist, sollte sich zum Verständnis des Ablaufs der Schlachten von Mars-la-Tour / Vionville am 16. Aug. 1870 und von Gravelotte / Saint-Privat am 18. Aug. 1870 – also von WEST nach OST – (zurück) in Richtung Festung METZgedanklich umstellen.
 

Wikipedia bietet gute Zusammenfassungen unter „Schlacht von Mars-la-Tour“ sowie unter „Schlacht bei Gravelotte“ in dt./frz./engl.

Auf der Site von John Hamill finden Sie unter EUROPE „Franco-Prussian War“ nicht nur 2 Fotoberichte über diese Schlachtorte, sondern auch exzellente Panoramabilder der verschiedenen Abschnitte, welche das offene, meist deckungslose Gelände aufzeigen. www.johnsmilitaryhistory.com  

Viele Denkmäler
in diesem Bereich der (späteren) Grenze von 1871 erinnern an die Ereignisse vom 16. und 18. August 1870. Die (meist dt.) Denkmäler sind (nach 2 weiteren Kriegen) erstaunlich gut erhalten und ein Zeichen grosser Toleranz der lokalen Bevölkerung. 

Die Site von Jeanlouis Stein, „La guerre de 1870 en photos“ enthält auch eine interaktive Karte, welche die Standorte der frz. und dt. Denkmäler zeigt – und bei Klick darauf – das entsprechende Denkmal mit Foto & Angabe des Truppenteils liefert. Super gemacht unter:
http://jeanlouis.stein.free.fr / dort (oben) zuerst „Cartes“, dann: „Autour de Metz“ wählen.

 

 

« Voie de la Liberté 1944 » 

 
Borne Nr. 4 an D 903 zwischen Vionville und Rezonville
R365 086a
 
 

Auf dem Gelände der Schlachten vom 16. und 18. Aug. 1870 begegnet man – entlang der Strasse Verdun – Metz (D903, früher N3) auch den Denksteinen der „Voie de la Liberté 1944“. Diese erinnern an den Vormarsch der 3. US Armee von General Patton, welche (vorerst) in 54 Tagen von der Normandie bis zur Mosel vorstiess. Die Denksteine beginnen in Sainte-Mère-Eglise (borne 0) und auf dem Invasions-Strand „Utah Beach“ (borne 00) und enden in Bastogne (borne 1145).
Der Abstand beträgt jeweils eine Meile (= 1'600 Meter).

Viele steinerne Denksteine wurden ersetzt. (Kopien aus Hartplastik wegen Unfallgefahr)
Mehr bei: http://www.chez.com/ascomemo über "Histoire de la Moselle 1939/45"

Über die Aktionen der „Third Army“ (XII Corps und XX Corps) in der Zeit Sept. – Dez. 1944 (Metz / “Westwall“ / Bastogne) guter Beschrieb von Dr. Christopher R. Gabel (1985) „The Lorraine Campaign – Sept./Dec. 1944als umfangreiches Buch und kürzere „Overview-Version“ – auf diversen Internet-Sites.

 

Grenzsteine # 771 - 775 – Le Rudemont, südlicher Eckpunkt am linken Mosel-Ufer

Zwischen Arnaville und Novéant-sur-Moselle (12 km N Pont-à-Mousson) erreicht die Grenze von 1871 ihren südlichen Eckpunkt LINKS der Mosel.

                                         
Grenzstein # 771 auf dem Rudemont                  bei # 771, Blick auf das Vallée du Rupt de Mad
R 353x 002a                                                    R 353x 007a

 

                                                         
Blick (bei # 774) über Arnaville auf Mosel,                       # 775 am Plateau-Abhang gegen Mosel
Richtung Pagny; Le Rudemont ist Naturschutzgebiet;                 R 353 009a (Okt. 2012)
R 353 008a

Eisenbahn und Strasse von Arnaville durch das Vallée de Rupt de Mad nach Thiaucourt-Regniéville waren 1914-18 wichtige Nachschublinien zur dt. Front im Priesterwald/Bois le Prêtre und im St-Mihiel-Bogen.
Einen ausführlichen Fotobericht von „Pierre Grande Guerre“ mit vielen Detailkarten finden Sie unter: http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/11/Bois-le-Prtre--Priesterwald

(Dort auch sehr viele Fotoberichte zu weiteren Frontabschnitten des 1. Weltkriegs, Texte in Englisch.)

 

2. Mosel - Seille - Marne-Rhein-Kanal

Grenzstein # 1291 – Delmer Rücken und Seille-Abschnitt

N von Pont-à-Mousson an der Mosel steigt die Grenze von 1871 nach E zum „Delmer Rücken“ hoch, um dann nach 20km – E Nomeny – dem Verlauf des Seille-Flusses zu folgen.
Aus dem letzteren Bereich stammt der Grenzstein # 1291, welcher ausgegraben und etwas bearbeitet nun für Ausstellungen zum Thema „Grenze 1871 & Krieg 1914-1918“ verwendet wird. (wie auch Stein # 1676 aus dem „Forêt de Blâmont“)

 

                               
Steine 1291 & 1676 in Ausstellung         Grenzfluss Seille bei Pettoncourt  (R349 015a)

Mehr dazu in „Les bornes de la frontière Franco-Allemande de 1871 à 1914“ von Jean-Luc Demange unter:
http://poilumartinique.centerblog.net/293-les-bornes-de-la-frontiere-franco-allemande…

 

                                
frz. Denkmal, IR 26, 1914                      frz. Bunker, 1916, 2 stöckig, in Moncel-sur-Seille;
Seille-Brücke bei Manhué                      ob dem damaligen frz. Grenzbahnhof & Seille-Bereich
R349 017a (2012)                                 R07 042 (2003)
 

Im Seille-Abschnitt verliefen die Frontlinien von Herbst 1914 bis 1918 parallel zur Grenze von 1871, also längs des Flusses. Die Seille-Niederung war damals angestaut & sumpfig und bildete für beide Seiten ein wirksames Hindernis zwischen den meist ruhigen Frontlinien. Für Patrouillengänge zum gegnerischen Ufer wurden Boote eingesetzt.

Von „Pierre Grandeguerre“ gibt es einen ausführlichen Fotobericht mit vielen Detailkarten über die Kämpfe von 1914 um den GRAND COURONNE DE NANCY (Bereich S Nomeny), wo der dt. Angriff festlief. Texte in Englisch unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2013/02/French-Bunkers

 

 

Grenzstein # 1356; Forêt de Bezange-la-Grande

In diesem Bereich verlässt die Grenze von 1871 den Talgrund des Seille-Flusses und verläuft auf der südlichen Anhöhe. Die Suche nach Grenzsteinen war für mich schwierig, da das Gebiet teils nur zu Fuss erreichbar ist. Viele Steine – an Punkten mit offensichtlicher Richtungsänderung der Grenze – sind entfernt worden.

Immerhin konnte der gut erhaltene Stein # 1356 – direkt an der frei befahrbaren Waldstrasse gelegen – gefunden werden.

                                            
# 1356, an Waldstrasse, bei Remerbois             # 1356, Detail
R349 005a                                                       R349 007a

                                                 
Grenze E Moncel-sur-Seille (Waldrand, links)         Grenzsattel  zwischen Arracourt
nach N auf Seille, Dorf Chambrey & Windräder        und Vic-sur-Seille (dt. Frontlinie 1914-18)
R349 013a                                                           R349 022a

1914-18: Bei Einstellung des dt. Angriffs auf die „Position von Nancy / Grand Couronné“ wurde die Front der dt. 6. Armee am 11.9.1914 auf die Grenze von 1871 zurückgenommen. Der Raum „Grenzsattel“ zwischen Vic-sur-Seille – Juvrecourt – Réchicourt-la-Petite, um die sumpfige Ebene der „Loutre noire / Lauter“, wurde hier zur dt. Front, welche bis Kriegsende 1918 unverändert blieb.

1944: Panzerkämpfe bei Arracourt: Foto Denkmal & Beschrieb als Auszug von GMS-Dokumentation.


                                                       
Denkmal in Arracourt; Panzerkämpfe 1944                     Beschrieb der Panzerkämpfe
R32 004b (2003)

 

3. Marne-Rhein-Kanal - Avricourt - Cirey-sur-Vezouze

Grenzsteine # 1445 - # 1476; Xures (Marne-Rhein-Kanal) – Vaucourt

 

                                 
Details für Xures-Vaucourt:                  Marne-Rhein-Kanal, Schleuse Xures
zur Vergrösserung: 2x klicken                 R07 044 (2003)

                                                                   
Grenze an Strasse Xures – Lagarde; # nicht lesbar                     Stein = ca. # 1445
Horizont =Marne-Rhein-Kanal;    R353 055a (2012)                     R353 058a

 

                                           
# 1459, mit „D“, Vaucourt NW                            # 1459, Zahl und « F »
R353 045a                                                        R353 049a

                                            
Nr. 1, zwischen # 1459 und # 1460,            # 1460, Feldweg,         # 1460, Detail der Nummer
Vaucourt NW;Stein umgefahren/                Vaucourt NW               R353 043a
ausgerissen; Eckpunkt vor Feldweg            R353 035a
R353 053c

 
# 1476, neben Friedhof Vaucourt  
R353 063a (2012)
   

 
                                
dt. Unterstände, 1914-18, S Xures          dt. Unterstand, Ansicht, S Xures
R32 010 (2003)                                     R07 046 (2003)

1914-1918: Im Frontbereich zwischen Marne-Rhein-Kanal (Forêt de Parroy), Leintrey, Halloville-Montreux und Col de la Chapelotte fanden Kämpfe unterschiedlicher Intensität statt.

1944: nach Befreiung von Nancy & Lunéville (US Truppen) und Baccarat (2ème DB France), schwere Kämpfe auf der Linie Forêt de Gremecy – Arracourt – Forêt de Parroy von Mitte Sept. bis 8. Nov. 1944.

Von „Pierre Grandeguerre“ gibt es mehrere ausführliche Fotoberichte mit vielen Detailkarten zu den Fronten 1914-1918 in obigem Bereich.
Avricourt – LEINTREY – REILLON – Montreux etc. unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/10/avricourt--parux
oder « Bunkerpfad » um Montreux etc. unter :
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/10/montreux-german-front-walk

                                                             

 

Grenzstein # 1591;  Avricourt – Igney – Gogney – (Blâmont)

Im Vorfrieden von Versailles (26.2.1871) wies die Karte (“ligne verte”) Avricourt und Igney dem dt. Reich zu. Die am 28.6.1870 – 6 Wochen vor Kriegsausbruch – eröffnete Eisenbahn Avricourt – Blâmont – Cirey (später „ligne ABC“ genannt) hätte somit teilweise über dt. Reichsgebiet geführt.
Um der Region Blâmont-Cirey die Eisenbahn-Verbindung nach Lunéville – Paris für Waren und Passagiere (ohne zweimaligen Grenzübergang) zu erhalten, wurde über eine andere Regelung verhandelt (siehe Karte), welche schliesslich zustande kam.

                                          
Karte 1871, Laussedat             Station Ivrey-Avricourt                  Neuer dt. Grenzbahnhof
                                               wird frz. Grenzbahnhof               Deutsch-Avricourt

 

Im „Artikel 10 der zusätzlichen Übereinkunft“ zum [Frankfurter] Friedensvertrag vom 12. Okt. 1871 trat das dt. Reich den auf obiger Karte fixierten Bereich ab und Frankreich übernahm die Kosten für die Erstellung eines neuen dt. Grenzbahnhofes im neuen Deutsch-Avricourt. (heute = Nouvel Avricourt)
Die genaue Grenzziehung wurde der dt./frz. Kommission übertragen.

 

                                                              
Ehem. Grenze an Str. Igney – Dt. Avricourt           Eine „borne routière“ markiert heute diese gleiche
bei ehemaligem ABC-Eisenbahn-Übergang           Stelle an der Strasse D7b    (R353 067a)

Weitere Informationen zur ABC-Eisenbahnlinie & ihrer Umgebung unter:

http://www.blamont.info/textes34.html 
(Merci pour votre accord d’utiliser 3 cartes postales de votre site)

oder :
http://fr.wikipedia.org/wiki/Ligne_d'Igney_-_Avricourt_%C3%A0_Cirey

Weder beim obigen Übergang NE Igney, noch bei der ehemaligen Haltestelle Foulcrey, konnte ich ausser Spuren des Bahndammes auch Grenzsteine entdecken. Dank Hinweis eines Landwirts vor Ort fand ich schliesslich Stein #  1591, ca. 750m S der Haltestelle Foulcrey.

                                
# 1591, „D“ und „F“ erhalten,                  rechts = Grenz-Hecke bei # 1591
“15..“ beschädigt/ertastbar                     vor Baumgruppe = Feldweg, einst ABC-Bahn
R353 076a                                           R353 074a

Östlich von Gogney und der N4 ist ein einzelner Grenzstein „Nr. 1“ erhalten, da diese wegen der Landwirtschaft vor Jahrzehnten entfernt wurden. An der alten Strasse von Blâmont nach Sarrebourg war „Deutschhag“ schon immer eine Zollstelle.

                                                                                 
Schnurgerade führt die alte Strasse in den Talgrund, wo die                     Zwischenstein Nr. 1
Gebüsche von “La Haie des Allemands“ quer dazu verlaufen.         „         F“ erhalten, „D“ beschädigt
Dann steigt die Strasse den Hügel hoch bis zum Horizont und                 R352 006a
die unterschiedliche Strassen-Markierung zeigt auch heute
die Grenze der Departements an.        
R352 002a

 

Grenzstein # 1651;  Bois de Blâmont - Bertrambois

Der Grenze entlang der  « Haie des Allemands » folgend erreicht man im „Forêt de Blâmont“, kurz vor der Strasse Richeval – Tanconville, den gut erhaltenen Grenzstein # 1651, neben einem alten Grenzstein gelegen.
Zwischen # 1651 und der Strasse gibt es einen weiteren, alten Grenzstein (nicht von 1871) mit der Nummer 98. Ursprung??

                                  
# 1651, mit « F », im                  Alter Grenzstein               Denkmal Festungs-Infanterie-Regiment RIF 153 /
Wald, neben altem Stein             "Nr. 98"                           und „Sentier du Souvenir“ Hinweis-Schilder
R352 011a                                 R352 016a                       R352 019a

Beim Denkmal zur Erinnerung an das frz. RIF 153 von 1940 an der Strasse nach Tanconville kreuzt der Pfad „Sentier du Souvenir“ die Strasse. An ihm sollten auch weitere Grenzsteine zu finden sein.
(Stein # 1676 wurde allerdings ausgegraben und dient nun für Ausstellungen zum Thema „Grenze 1871 und Krieg 1914-1918“ – wie zuvor unter „# 1291; Delmer Rücken – Seille“ erwähnt.)
Viele Grenzsteine sind jedoch verschwunden und man findet nur noch „bornes routières“ oder aber weitere Denkmäler.

                                             
Strassen-Grenzstein an D 177/D 90d;                „Monument des Passeurs“ / Fluchthelfer
SW Weiher „Etang de Hattigny“                         an der Grenze bei Bertrambois
R352 021a                                                       R352 025a

Das „Monument des Passeurs“ an der alten Grenze von 1871 – welche ab Dez. 1940 wieder zur streng bewachten „Reichsgrenze“ gegen das besetzte bzw. Vichy-Frankreich wurde – erinnert an einen Aspekt der besonderen Geschichte des Departements MOSELLE von 1940 bis 1945.
Das Departement wurde mit dem dt. „Gau Saarpfalz“ zum neuen „Gau Westmark“ unter Gauleiter Burckel, welcher im Nov. 1940 über 57'000 Mosellaner/Lothringer nach dem unbesetzten Teil Frankreichs auswies.

Ab April 1941 wurden alle jungen Männer zwischen 18 und 25 Jahren zwangsweise zum RAD (Reichsarbeitsdienst) für 6 Monate (später 3) in Deutschland verpflichtet. (Im besetzten bzw. Vichy-Frankreich hiess dieser Einsatz als Zwangsarbeiter im dt. Reich „Service de travail obligatoire“ (STO) und erfolgte ab 1942.)

Im August 1942 wurde den Lothringern (wie den Elsässern) die Staatsangehörigkeit zum dt. Reich verpasst, was für die Jahrgänge 1920-24 die zwangsweise Einberufung zur dt. Wehrmacht (oft direkt anschliessend an den RAD) bedeutete.
1943 wurde der Dienst in der Luftwaffe für die Jugendlichen unter 18 Jahren obligatorisch – und 1944 erfolgte die zwangsweise Einberufung auch zur Waffen-SS.

Viele junge Mosellaner (Jahrgänge 1920-27) wollten nicht Nazi-Deutschland unterstützen und flohen trotz angedrohter Todesstrafevon „Passeurs“ unterstütztdurch die scharf bewachte Grenze von 1871 um im besetzten (oder vorerst unbesetzten) Teil Frankreichs unterzutauchen oder gingen in den „Untergrund“ / Maquis. (Als Vergeltung wurden dann Eltern/Geschwister in „Sippenhaft“ genommen und zwangsweise als Arbeitskräfte [in kriegswichtige Betriebe/Fabriken] nach Deutschland deportiert.)

Ebenso gelangten dem dt. Reich entflohene frz.& alliierte Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und andere Verfolgte des Nazi-Regimes über diese Reichs-Grenze von 1871 - dank Fluchthelfer-Netzwerken und  "Passeurs" - ins besetzte Frankreich - und weiter.

Weitere „Monuments des Passeurs“ gibt es in Russange (N Villerupt), Novéant s/Moselle, Donon-Pass (W), Châlet Frientz am « Chemin des Passeurs»  (Salm - Moussey), usw.  

Mehr unter: http://www.chez.com/ascomemo/
oder wikipedia oder www.leovillers.com  usw.

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4. Cirey - Raon - Col du Donon - Col de Saales - Col de Ste-Marie

 

Grenzsteine # 1934 – # 2024; Raon-les-Leau,  Raon-sur-Plaine – Col du Donon

Auf der Karte zum « Vorfrieden » zwischen der frz. Republik und dem dt. Reich vom 26. Feb. 1871 war die neue dt. Grenze nach frz. Gebietsabtretung („Demarkationslinie“) in grüner Farbe ( „Ligne verte ) eingetragen und wurde so zum Begriff für die Grenze von 1871.

Gemäss Artikel 1 dieses „Präliminarfriedens von Versailles“ sollten die Dörfer von Raon-les-Leau und Raon-sur-Plaine (W der Wasserscheide am Col du Donon) somit an das dt. Reich abgetreten werden. Einsprachen der Departements und Einwohner führten dazu, dass diese Frage lange pendent blieb. Erst die „Zusätzliche Übereinkunft vom 12. Okt. 1871 zum [Frankfurter] Friedensvertrag“ regelte in Artikel 10 unter anderem, dass die dt. Regierung an Frankreich die Gemeinden „Raon les Leaux“ und „Raon sur Plaine“ abtritt. [„Retrozession“, aber OHNE das dem Staat gehörende Grundeigentum = vor allem Wälder.]

  (carte 6d, LAUSSEDAT)  
Karte vom 4. Dez. 1871 der dt./frz. Grenzziehungs-Kommission

Wie aus obiger Karte ersichtlich, wurde statt der vorgesehenen „grünen Linie“ eine komplexe „neue Grenze“ von 18km Länge bestimmt, für welche 152 Grenzpunkte (Nr. 1-152; hier ergänzt = violette Linie) von der dt./frz. Grenzziehungs-Kommission fixiert wurden. (# xxxx = nachstehend erwähnte Grenzsteine)

Ende August 1872 erfolgten 3 kleine Grenzkorrekturen im N, E und S der beiden Dörfer, welche auch nach 1919 nicht mehr geändert wurden.
(bei obiger Karte „A, B, C“ = Nr. 26/39, 57/69 und 124/136 Wiesen ans [dt.] Unter-Elsass)

Bei der Begehung vor Ort von einem Dutzend dieser Grenzpunkte stellte ich fest, dass die Nummerierung – mit Zwischensteinen – durchlaufend ist (Ausnahme 2 zusätzliche Steine „# 1008“) und dass im Bereich „Abraye“ (im SE der Karte) Zweitsteine mit andern Laufnummern vorhanden sind.

 

Grenzsteine # 1934 und # 1935; „La Charaille“, oberhalb Raon-lès-Leau
beide Grenzsteine mit „D“ und „F“, sind vorhanden und entsprechen den Nr. 13 und Nr.14 obiger Karte.

                              
# 1934, ob Raon-lès-Leau                      # 1934, verwittert, aber lesbar
(Nr. 13 auf Karte) R350 109a                  R350 111a

 

                               
# 1935, Nummer nun Boden-eben          # 1935, Detailansicht der Nummer
(Nr. 14 auf Karte) R350 113a                  R350 118a

 

Grenzstein # 1997; « Pont de Chaudes Roches » - Brücke über den Fluss Plaine

An dieser Brücke, 1650m E der Kirche von Raon-les-Leau, stossen heute die Grenzen von 3 Departements (54, 67, 88) zusammen. Bei der Grenzfestlegung von 1871/72 war der genaue Grenzverlauf Anlass zu langwierigen Diskussionen. Am Ort von Nr. 70 der Karte (S der Brücke) befindet sich der Stein # 1997, daneben ein Zweitstein.

                                 
# 1997 bei Ex-Scierie du Donon,            Brücke „Pont de Chaudes Roches,  
daneben Zweitstein ohne Text.               Sicht von Norden gegen # 1997 und # 1008
R350 101a                                           R350 108c

Der Stein VOR # 1997 = Nr. 69 auf der Karte – trägt die Nummer # 1008 – als Konsequenz der Grenzberichtigung von Aug. 1872.

                                                        
# 1008, Karte Nr. 69, Markierung nach Norden,               # 1008, Detail der lesbaren Zahl
über den Fluss, statt nach Westen zu Nr. 68, als            R350 105b
Folge der Grenzkorrektur von 1872; R350 103c  

 

Grenzstein # 1008; an der Donon-Pass-Strasse

Die gleiche – ausserhalb der Reihe liegende # 1008 – hat auch der Stein an der Donon-Pass-Strasse, auf der Karte als Nr. 81 bezeichnet. Grund ???? In manchen Berichten wird dieser Stein übrigens als „2008“ bezeichnet, was der etwas beschädigten ersten Ziffer am Stein deutlich NICHT entspricht, wie das folgende Foto zeigt.

 

                                
# 1008, Route Col du Donon,                 # 1008, Route Col du Donon, N Ferme Glacimont,
Nr. 81 auf Karte (nicht # 2008)               bei Warntafel wegen 15% Steilheit der Strasse
R350 090a                                           R350 087a


N des Hofs „Abraye“ (seit ca. 1900 =  Hof „Oberle“) querte die Grenze von 1871 die Pass-Strasse und markiert heute den Wechsel zwischen den Departements Bas-Rhin und Vosges.  Hinter der „borne routière“ steht der „Zwischenstein Nr. 1“ von 1871.

                               
Grenze Bas-Rhin / Vosges                    Zwischenstein # xxxx-1 mit „F“
R350 083a                                           R350 086a

Rund 1 Kilometer abwärts auf der Donon-Pass-Strasse gelangt man zu einem Denkmal, welches zudem eine prima Aussicht bietet (beim zweiten, modernen Denkmal).
Das nachstehende Foto vom Denkmal der Fluchthelfer am W Ende des Donon-Passes zeigt den Grenzverlauf welcher von der Krete der „Charaille“ (zwischen Stein und Flagge) herabsteigt und dann bei der Lichtung dem Hang nach Osten (rechts) folgt. Dort konnten die Steine # 1934 und # 1935 aufgefunden werden, welche oben beschrieben sind.
Im Talgrund bildet der kleine Fluss „Plaine“ die Grenze zwischen den Departements „Meurthe & Moselle“ mit dem Dorf Raon-les-Leau (54443) und „Vogesen“ mit Raon-sur-Plaine (88110). Am Berghang (links der Informationstafel) endet die grosse Ausbuchtung der "Ligne verte" der Grenze von 1871, welche den W Anstieg des Donon-Passes auf drei Seiten mit dt. Gebiet umschloss.


Monument des Passeurs ; Kirchturmspitze von Raon-sur-Plaine ; darüber die erwähnte Waldlichtung
R350 095a
 

 

Grenzsteine # 2019 - # 2024 bei Hof Oberlé/Abraye am Col du Donon

Diese Ausbuchtung der Grenze von 1871 blieb bei der Grenzkorrektur von 1872 erhalten.
Speziell sind die Zweitsteine, durchlaufend nummeriert (besucht von Nr. 46 bis 53 und 58-59), aber mit andern Nummern als auf der Karte von 1871 (dort 91-100). Vor # 2020 gibt es die Zwischensteine 1-6, nach # 2021 gibt es die Zwischensteine 1-3.
(Die Waldstrasse von „Plateforme du Donon“ – bei ex Seilbahn 1914-18 – nach S zum Strassenkreuz „Etoile 1“ bietet beim Rastplatz „Haute Abraye“ idealen Zugang zu den nachfolgen Grenzsteinen.)

                                                                
Hof Oberlé/Abraye, von S      #(2019) - 4; Zweitstein Nr. 46          # 2020; Zweitstein Nr. 49          
R350 081a                            R350 078a                                   R350 076a

                                           
# 2021, Zweitstein Nr. 50                                   # 2024, Zweitstein Nr. 59
R350 074a                                                       R350 059a

Für die Befestigungen im Bereich „Donon 1914-1918“ empfehle ich Ihnen den sehr ausführlichen Beschrieb mit Karten und vielen Fotos von „Pierre Grande Guerre“, wobei die „Tour B“ direkt E der oben beschriebenen Grenzsteine verläuft. Mehr unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/02/donon-bunkers

zum Bewegungskrieg 1914 und zu den Fronten in diesem Bereich finden Sie dort (links) unter „ALSACE VOSGES NORTH“. (Mortagne – Col de la Chapelotte usw.)

 
Das Luftbild zeigt den Verlauf der „Tour B“ – sowie den Bereich der beschriebenen Grenzsteine – SE der Lichtung von Hof/Ferme Oberlé und der erwähnten N-S Waldstrasse. Beide „Spurensuchen“ lassen sich somit sehr gut kombinieren.

23.3.2013

 

Grenzstein # 2152 – Col de Prayé – Tête de Bipierre – Tête des Blanches-Roches

In diesem Bereich sind jeweils 2 Grenzsteine gesetzt, die einige Meter auseinander, parallel verlaufend, eine Besonderheit darstellen, die sonst nirgends zu sehen war.

                                                         
Doppelte Grenzsteine oberhalb des Col de Prayé            # 2152, vor Tête de Blanches Roches
Foto: „Fleurdevie57“                                                      Foto: „Fleurdevie57“

 

                                             
Doppelte Bodenmarkierung auch am Pass          Aufstieg zur Krete "Pierre à cupules", S Tête de Blanches Roches  
R350 048a                                                       R350 040a                   

26.3.2013
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Grenzsteine # 2520 - # 2597; Col de la Hingrie – Col de Ste-Marie aux Mines

S des Col d’Urbeis ist die Route entlang der Grenze von 1871 in einem Wander-Vorschlag des „Club Vosgien“ beschrieben, allerdings in umgekehrter Richtung.
Am Wanderweg oder in seiner Nähe befinden sich folgende Grenzsteine:
# 2520 am Col de la Hingrie;
# 2550 am Col Chaume de Lusse
# 2561 im Bereich von „Chaume de Lusse“, wo auch Reste der Bergstation einer dt. Seilbahn sowie ein Wasser-Reservoir (beide 1914-18 erbaut) zu sehen sind
# 2571 in Nähe des „Croix Chardon“ 
# 2579 im Bereich von „Tombe Lépine“
# 2589 im Bereich von „Roche des Chèvres“
Quelle: www.guerredesvosges.over-blog.com/  dort:  „Les bornes frontières de-1871“

 

Vom Col de Ste-Marie aus bietet sich ein interessanter Rundweg zum „Château de Faîte“ an. Entweder auf der Krete direkt steil hoch und dann auf Waldweg/-strasse E davon zurück – oder umgekehrt.

                                
# 2591 am Weg hoch zur Krete              # 2592 auf höchstem Punkt; bei altem Grenzstein
R348 031a                                           R348 027a

Beim alten Burggraben des Château de Faîte findet man die Mauerreste des Schlosses, sowie weitere historische Spuren, so auch einen dt. Bunker von 1914-18 oder eine Schienen-Konstruktion (angeblich von Beobachtungsposten) und einen alten, kleinen Grenzstein. (WSB = Gemeinde Wisembach)

                                                          
dt. Bunker bei # 2592/93, am Burggraben                       Aussicht vom Rastplatz bei # 2593
R348 025a                                                                   Richtung Tête du Violu;  R348 022a

Ab dem Rastplatz folgt der steile Abstieg zum Col de Ste-Marie. Beim neuen Stein (# 2594, nicht graviert) zweigt ein kurzer Graben zum dt. Bunker „Adlerhorst“ ab, wo man ebenfalls eine schöne Aussicht geniesst.
Im weiteren Abstieg auf dem Kretenweg gelangt man zu den 2 Bunkern bei # 2595 und # 2596.

                                     
Oberer dt. Bunker, neben # 2595               Unterer Bunker, neben # 2596, oberhalb Passhöhe
R348 012a                                                 R348 009a

Am Waldrand N der Passhöhe – bei zwei frz. Gedenksteinen von 1914 und 1940 – endet bzw. beginnt diese Rundtour beim Grenzstein mit der # 2597. Rund 150m E davon befindet sich der frz. Militärfriedhof (1914-18) mit 100 Einzelgräbern und einem Gemeinschaftsgrab für 162 Soldaten.

                                               
Grenzstein # 2597 am Col de Ste-Marie;            # 2597 bei Tafel, auf der Passhöhe
Passhöhe; R348 033a                                       R348 005a

Eine militärhistorische Reportage von Pierre mit vielen Fotos von 2008 & aus der Kriegszeit, alten & neuen Karten - vom Col de Ste-Marie zum Roche des Chèvres - und E davon zurück - findet man unter "Chaume de Lusse - Haut de Faîte" auf der -"Site Map": http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2008/02/site-map oder mit dem direkten Link:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/02/chaume-de-lusse--haut-de-faite

 

Auf der Passhöhe (grosser Parkplatz) empfiehlt sich ein Besuch des „Café des Amis du Col de Ste-Marie“ (Pfeil). Der Besitzer ist auch Präsident des gleichnamigen Vereins – und Kenner der Lokal- und Frontgeschichte. Dazu finden im Raum neben dem Café wechselnde Ausstellungen zum Themenbereich statt.

 


Passhöhe Col de Ste-Marie, Pfeil = Café des Amis du Col
R348 006a

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5. Col de Ste-Marie - VOGESENKAMM - Ballon d'Alsace

 

Grenzsteine # 2599 - # 2600 ; Col de Ste-Marie, Passhöhe

                                                   
Dt. Stein, Km 0, Staatsstrasse Nr. 3;                         # 2600; angenehmer Pfad entlang
(ähnlicher frz. Stein N Strasse ist weg)                       der Grenze durch den Wald
 R348 001a                                                              R348 039a
                                                      

Auf dem grossen Parkplatz findet man neben dem deutschen Km-Null-Stein auch ausführliche Informationstafeln zu den hier beginnenden Wanderwegen und zur Geschichte des Passes (bis 2. Weltkrieg).
Als Ergänzung dazu noch 2  Karten  (vergrösserbar) dieses Front-Bereichs aus frz. Literatur:

                                      
frz. Vorstoss Vogesen Aug. 1914          Front Jan. 1915; Col de la Chapelotte – Col de Ste-Marie

Auf das Café der „Amis du Col de Ste-Marie“ wurde zuvor (bei # 2597) bereits hingewiesen. Dort finden wechselnde Ausstellungen statt. Der Café/Kiosk ist ein Treffpunkt für Wanderer und Freunde der Militärgeschichte.

 

 

Grenzsteine # 2599 - # 2652 ; Col de Ste-Marie – Col du Pré de Raves

Beim grossen Parkplatz beginnt der Weg nach Süden – entlang der Grenze – ZWISCHEN den beiden dort einmündenden Waldstrassen.

Gemäss Skizze im Archiv der « Amis du Col de Ste-Marie » sind viele Grenzsteine noch vorhanden und liegen am oder beim „Chemin des Soldats“. (Mangels Marschtüchtigkeit habe ich nur # 2599 und # 2600 selbst besucht.)

Einige davon sind:
# 2599 S Parkplatz auf der Südseite von Col de Ste-Marie,
# 2604 am Pfad, bei Punkt 856

# 2607 am Pfad, bei Pt. 870
# 2619 Tête du Violu, bei Pt. 994 (
ca. 2,3 km S Col de Ste-Marie)
# 2642 Place Mandray
# 2652 bei Col du Pré de Raves (
ca. 1km NW Col des Bagnelles)

Die Grenze von 1871 führt hier durch zahlreiche Stellungen von 1914-1918.

Einen interessanten, ausführlichen Fotobericht über diesen Frontbereich (bis zur „Tête du Violu“) finden Sie unter:
http://www.lieux-insolites.fr/cicatrice/14-18/violu/violu.htm

Einen noch ausführlicheren Fotobericht gibt es auch von „Pierre Grandeguerre“. Er beginnt mit dem idyllischen dt. Soldatenfriedhof von Ste-Marie-aux-Mines, aber dann folgen ausgedehnte Wanderungen entlang der Bunker – mit vielen Fotos & Beschrieb – bis hinauf zur „Tête du Violu“ unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/02/alsace-north-tete-du-violu--bernhardstein

23.5.2013 

 

Grenzsteine # 2696 - # 2702; Col du Bonhomme, Passhöhe

 

                              
# 2696, bei Parkplatz Nord                    Denkmal General Bataille, auf Passhöhe
R350 016a                                           R349 002a

Auf der Passhöhe selbst sind die Grenzsteine verschwunden; die Grenze verläuft beim Denkmal.
Die # 2696 findet man jedoch leicht beim Rastplatz Nord.
Auf der Südseite quert die Grenze bei der „Borne routière“ die „Route des Crêtes“. Auf dem dortigen Waldweg erreicht man nach ca. 200m bzw. 250m die folgenden Grenzsteine # 2701 und # 2702. Die alten Grenzsteine neben den Steinen von 1871 zeigen, dass man den früheren Grenzverlauf (Vogesenkrete) beibehalten hat.
 

                                   
Borne routière, auf Grenze    # 2701, S Passhöhe ;                # 2702, S Passhöhe
an Route des Crêtes              am Weg bei “Borne routière”      am Weg bei „Borne routière“
R349 004a (Aug. 2012)          R350 002a (Sept. 2012)             R350 009a

 

 

Grenzstein # 3102, Col d’Oderen; Passhöhe

 

                                        
Passhöhe, # 3102 rechts der Tafel                     Detail von Grenzstein # 3102   
R344 023a                                                       R344 019a

Auf der Passhöhe des Col d’Oderen befindet sich der Grenzstein # 3102 direkt hinter der „Borne routière“ und der Tafel „département des Vosges“.
100 Meter südlich davon steht der nächste Stein im Unterholz, ohne Nummer (wahrscheinlich # 3103), aber mit den eindeutigen Markierungen „F“ und „D“.

Westlich der Passhöhe erinnert ein Denkmal an die Befreiung von Ventron am 25. Nov. 1944 und die anschliessenden Kämpfe zur Eroberung der Passes am 1. Dez. 1944.

                               
wahrscheinlich # 3103                           Denkmal der Kämpfe von Nov./Dez. 1944
R344 025a                                           R344 017a

Grenzstein # 3203, Col de Bussang

Auf der Passhöhe selbst markiert eine « Borne routière » die Grenze von 1871, bzw. die heutige Grenze zwischen den Departements Haut Rhin und Vosges. Der Wanderweg entlang der Grenze führt nach S über eine Leiter steil hoch zur „Tête des Allemands“.
N der Passhöhe, auf der Krete, S des „Etang Jean“, befindet sich der (beschädigte) Grenzstein # 3203.

                              
Borne routière               Leiter für den Wanderweg          Leicht beschädigt, # 3203
R344 003a                    R344 004a                                R344 007a

Unmittelbar W der Passhöhe befindet sich die Quelle des Mosel-Flusses (Source de la Moselle).

Von 1915-1918 führte eine Seilbahn von Taye über den Col de Bussang nach Urbès, mit Verlängerungen der Eisenbahn von Bussang nach Taye (1,6 km) und von Urbès nach Wesserling (3,8 km), alle Teile von frz. Eisenbahn-Pionieren erbaut.
Von März-Sept.1944 war im (nie fertig gestellten) Tunnel eine dt. Rüstungsproduktion mit Zwangsarbeitern & KZ-Häftlingen untergebracht. (Denkmal beim Eingangsportal)

                                                             
Isoliert stehendes Viadukt bei Urbès (2009)                         1944 Befestigter Tunnel-Eingang
R229 020a                                                                        R229 014a

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6. Ballon d'Alsace - Rhone-Rhein-Kanal

Grenzstein # 3457;  Ballon d’Alsace (Elsässer Belchen) – Rougemont-le-Château

Vom „Col de Bussang“ verläuft die Grenze nach Süden bis zur „Tête des Perches“, wo sie nach SW bis zum „Ballon d’Alsace“ (1247müM) weiterführt. Dort treffen sich die Grenzen der Departements « Haut-Rhin, Vosges und Territoire de Belfort ».

Über die weitere Grenzziehung (Abstand der Grenze zur frz. Festung von Belfort, die trotz Belagerung im dt./frz. Krieg 1870/71 nicht eingenommen worden war) wurde 1871 lange verhandelt: (siehe nachstehende Karte)

 

 Carte 5, LAUSSEDAT, 1871. (zum Vergrössern 2x anklicken)

Grenz-Varianten für Belfort, dem dt. Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck mit frz. Note am 10. Mai 1871 in Frankfurt übergeben. Schliesslich einigte man sich – unter frz. Abtretung von zusätzlichen Gebieten in Lothringen – für diesen Bereich auf die Kammlinie des „Ballon d’Alsace“ (Wasserscheide Rhone/Rhein) bis zur Strasse Rougemont – Lauw (heute D 2 / D 110).
                                                       
# 3383, "F"; Raum « Tête du      Forst-Stein Nr.12                                   « Monument des démineurs »
Moinechamp » ; NE Ballon
       Forêt du Ballon                                      auf Passhöhe von « Col du Ballon »            
Foto : Phil MURT                      R345 008a                                            R345 023a

Das „Monument des démineurs“ auf der Passhöhe erinnert an die 500 Männer, die nach 1945 bei der Arbeit zur Minen-Räumung auf dem Gebiet der Departements Haut-Rhin, Vosges, Doubs, Haute-Saône und Territoire de Belfort zu Tode kamen.

Im Raum des „Ballon d’Alsace“ findet man noch manche Grenzsteine. Wo sie fehlen, stehen oft „Forst-Steine“ zur Markierung einzelner Forstsektoren.

Hier einige Bilder von der Grenze, E des « Ballon d’Alsace » :

                                          
Grenzstein & -Mauer                 Grenzmauer & Alpwiese            # 3457, Detail der Nummer
bei Skilift vor # 3457                  vor # 3457                                bei „Plain de la Gentiane“
R345 012a                                R345 015a                               R345 022a


                                            
Tremontkopf, Zwischenstein Nr.2                       # 3596, Bereich Sudel, ob Rougemont-le-Château
Foto : SEQUANE, 10075134                             Foto: SEQUANE, 26275135


 

 

Grenzstein # 3600 (ca.); Rougemont-le-Château

Die Grenze von 1871 steigt von der Krete des Elsässer Belchens hinab zur Strasse Rougemont – Masevaux (D2 / D110), welche sie N des Golfplatzes quert. Dort liessen sich allerdings nur „bornes routières“ und Markiersteine entlang des „Hahnenbaechle“ finden.
(Vor 1871 war das „Territoire de Belfort“ ein Teil des Departements „Haut-Rhin“.)

Bei Rougemont-le-Château erinnert ein Denkmal an das erste Gefecht im „Champ des Fourches“ vom 2. Nov. 1870 zwischen dt. Ulanen und frz. Nationalgardisten vor BELFORT, das ab 3. Nov. 1870 belagert wurde.
(Am 2. Nov. 1870 ein weiteres Gefecht – und Denkmal – bei Grosmagny, 7km W Rougemont.)

                                                       
Grenze an Strasse Rougemont-Masevaux                      Markierstein Richtung Hahnenbaechle
R363 015a                                                                   R363 016a

                                                       
Stein ohne Nummer an Brücke                                      frz. Denkmal an 2. Nov. 1870, Gefecht von
Waldstrasse/Hahnenbaechle                                         „Champ des Fourches“, Rougemont-Château
R363 020a                                                                   R363 013a

  Bahnen im Krieg von 1914-18 im Bereich der Grenze von 1871 bei LaChapelle


Zur Versorgung der frz. Front (8-12km E dieser Karte) wurden Bahnen in Normal- und Meterspur verlängert, Feldbahnen in 60cm- und 40cm-Spur neu gebaut. Mehr dazu mit Fotos & Karten finden Sie unter „Elsass-Bahnen“ auf dieser Homepage.

Sie können damit die Suche nach Grenzsteinen kombinieren mit der Spurensuche nach Bunkern, Stellungen und Bahnanlagen – welche unter „Elsass-Bahnen“ beschrieben sind !

 

 

Grenzstein # 3662; LaChapelle - Eteimbes
Grenzstein # 3780; Reppe - Chavannes s/Etang

                                                       
Grenze 1871 bei „La Belle Escale“; LaChapelle               # 3662, Nummer & „F“ erhalten
Blick gegen Strasse N 83          R363 024a                    R363 029a

                                                                                       
Grenze 1871 an Str.
Reppe – Chavannes-s/Etang           # 3780 an D27/D32 VII                         Zwischenstein E Reppe in Kurve D 22               
R363 008a                                                                   R363 006b                                         
wahrscheinliche Inschrift: „F“ und „1“
                                                                                                                                            R363 010b (2013)

Es zeigt sich, dass auf der stark verwinkelten Grenze zwischen “Belle Escale” und Chavannes
mit
8km Luftlinie nur 128 Grenzstein-Nummern (# 3662 - # 3780) liegen, also alle 63,5m Luftlinie.
Generell war stets der nächste Stein sichtbar, so dass ein durchschnittlicher Abstand von ca. 60m zwischen Grenzsteinen bestand.
Somit dürften eine Reihe von Zwischensteinen zu finden (gewesen) sein.

 

Grenzstein # 3803; Foussemagne

Unweit des Rastplatzes „Porte d’Alsace“ – an der Grenze zwischen Chavannes-sur-l’Etang und Foussemagne – ist der Grenzverlauf sehr verwinkelt. Ein guter Orientierungspunkt ist der Kiosk/Bar „Ancienne Frontière“ am Ortseingang von Foussemagne.

 

                                                       
Kiosk/Bar „Ancienne Frontière“                                      # 3803, einer der Eckpunkte des
an der D 419, Ortseingang Foussemagne                       Grenzverlaufs in Foussemagne
R364 005a                                                                   R364 003a

Zwei weitere Grenzsteine waren noch an den N Eckpunkten der Grenz-Ausbuchtung von „les Grands Champs“ zu entdecken:

                                                                                          
Feldweg-Verzweigung „Grands Champs NE“:    nach Entfernung von altem Gras wurde der        Grenzstein „Grands Champs NW“, am
viel Gras am Feldweg von „Porte d’Alsace“       Grenzstein mit Sockel und „F“ sichtbar              Feldweg, vor Abzweigung Wasserturm
R364 013a        (Pfeil = Grenzstein)                 R364 015b
                                                      R364 011a

Über die von frz. Armee-Pionieren 1916-1918 erbaute Normalspur-Eisenbahn von Montreux-Vieux nach Foussemagne (später mit Abzweigung zur Ziegelei) und über Vauthiermont - "Mortzwiller" bis nach Lauw - finden Sie Angaben auf dieser Homepage unter "Elsassbahnen". (dort Abschnitt 1.1)

 

Brücke „Pont d’Arromanches“ bei Foussemagne

Zwischen Foussemagne und Cunelières führt eine Brücke über den Bach „Rivière St-Nicolas“. Sie ist ein Original der 1944 bei der alliierten Landung in der Normandie eingesetzten Brücken-Elemente („Wales“) zwischen dem künstlichen Hafen von Arromanches („Mulberry B“) und dem Festland. Nach 1945 wurden 183 dieser Elemente Frankreich zum Ersatz zerstörter Brücken geschenkt – heute sind nur noch wenige davon erhalten.

                                   
Die Pont d’Arromanches-Brücke                Info-Tafel bei der Brücke
R364 007a                                               R364 006a

 

                                 
Brücke über Rivière St-Nicolas               Brücken-Elemente im Einsatz Juni 1944 in ARROMANCHES
R364 009a                                           Foto: Pierret, collection Ascomemo

 

 

Grenzstein # 3838; Montreux-Château (am Rhone-Rhein-Kanal)

                                
# 3838, Stein mit Sockel,                    # 3839, Stein mit Sockel, im Sumpfgelände,
an Rivière St-Nicolas                             Montreux-Château, S Strasse D 32 II
R338 018b (Mai 2012)                           R364 022a, TELE 300mm, (April 2013) 

 

Der Stein Nr. 3838 – komplett MIT Ziffer und SOCKEL – ist der einzige, welcher mir so begegnet ist.
Stein Nr. 3839 im Sumpfgelände ist derzeit sichtbar – aber ohne Fischerstiefel unerreichbar.
Gefunden habe ich beide nur dank Begleitung eines Anwohners.
(Vorgesehen war der Stein # 3838 für ein lokales Museum, das ihn inzwischen abgeholt haben könnte.)

S von Montreux-Château überquerte die Grenze dann den Rhone-Rhein-Kanal.

13.März/ 9. April 2013


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7. Rhone-Rhein-Kanal - Réchésy - Schweizer Grenze

 

Grenzsteine # 3880 - # 3908; Rhone-Rhein-Kanal – Chavannes - Magny  

                                                     
# 3880, zwischen Chavannes & Magny                          # 3882, Chavannes/Magny
R338 001a                                                                   R338 006a

                                           
# 3908, im Gebüsch an D 3 / D 103                   # 3908, Detail Zahl
R364 026a                                                       R364 028a

In diesem Bereich der Grenze von 1871 spielten sich sowohl 1914 als auch 1944 Kämpfe ab, an die nachstehend erinnert werden soll.
                                                 
Kartenausschnitt, IGN 3621 ET; 2006;                dt. Skizze der Kämpfe vom 13.8.1914
Bereich ähnlich wie Skizze rechts                      (Rgt-Geschichte Gren Rgt 110, S. 29-37)

Legende zu obiger Karte:
1 = Denkmal 13.8.1914 bei Moulin de la Caille / Wachtelmühle, NW Magny/Menglatt
2 = Friedhof für 11 Mann in Chavannes-les-Grands
3 = Denkmal 1944 für Panzerbesatzungen des „1er Rgt de Chasseurs d’Afrique
4 = Standorte von Grenzstein # 3880 - # 3882
5 = Standort von # 3908; an Grenze von 1871; F = France; D = Deutsches Reich

Eine Zusammenfassung des „Bewegungskriegs im Elsass (Sommer/Herbst 1914“ finden Sie auf dieser Homepage unter „WW 1914-18“.

                                               
frz. Denkmal an Kämpfe vom 13.8.1914,                 Friedhof für 11 Mann des 260° Rgt,
Moulin de la Caille / Wachtelmühle, an                   13.8.1914, Chavannes-les-Grands
Strasse Magny-Montreux-J.; R233 019a                 R233 024a  (2009)

Während die frz. und dt. Toten dieser Kämpfe ab 1919 nach Dannemarie umgebettet wurden, erreichte der Vater von Lt. Génairon, dass sein Sohn und seine Kameraden an Ort bleiben konnten.

Die Befreiung des Elsass 1944/45.
Südlich der 3. US Armee (Patton) bei Metz griffen die 7. US Armee (Patch) bei Lunéville in Richtung „Pforte von Saverne/Zabern“ – und die 1ère armée fr. (de Lattre) zwischen Epinal und der „Burgunder Pforte“ bei BELFORT an mit dem Auftrag zur Rückeroberung des Elsass.

Die nachstehende Skizze zeigt die Operationen zwischen Belfort und Mülhausen. Die mittlere Kolonne stiess über Montbéliard – Bourogne – Dannemarie/Dammerkirch vor. Panzer und Denkmal an der D 3 auf der Anhöhe zwischen Chavannes und Magny erinnern an diese Kämpfe.

                                                         
frz. Denkmal 23.11.1944 « Chasseurs d’Afrique »               Vorstoss des fr
z. 1. Armeekorps (Béthouard)
an der Strasse Chavannes-les-Grands – Magny                 ab 13. Nov.1944 in der « Burgunder Pforte »
R233 020a                                                                      gegen die 19. dt. Armee (Wiese)


Ab Magny verläuft die Grenze von 1871 dem Lutter-Bach entlang nach Süden, parallel zum Suarcine-Bachlauf, der dann ab Suarce die Grenze bildet. (Karte mit den Grenzverlaufs-Varianten vor Belfort siehe bei # 3457, Ballon d'Alsace, weiter oben.

(Keine Grenzsteine – nur „bornes routières“ – gefunden, da selbst nur noch beschränkt „feldmarsch-tauglich“.)

Heute ist dies die Grenze zwischen den Departements „Territoire de Belfort“(90) im Westen und „Haut-Rhin“ (68) östlich davon.

10.3./10.4.2013

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# 4047 – 4050; Strasse Pfetterhouse - Réchésy

Am S Ende des Gerschwiler Waldes, W des Hofes/Ferme Norappe befindet sich der Grenzstein # 4047 am Waldrand neben einem Jagd-Hochstand.
(Siehe Kartenausschnitt – nach # 4050, weiter unten)


                                            
# 4047, F & D erhalten                                      Alter Stein an Platz von # 4048
R360 014a                                                       R360 019a


An den Standort von Grenzstein # 4048 - Strasse D20/D24 zwischen Réchésy und Pfetterhouse – wurde ein alter Stein von einer andern Stelle an dieser Grenze verschoben. Diese trennte einst die Grafschaften von Florimont-Delle und Pfirt/Ferrette und ist heute noch die Dorfgrenze zwischen Réchésy und Pfetterhausen/Pfetterhouse. Die Wappen sind diejenigen von Morimont-Hagenbach und Habsburg (= Vorder-Oesterreich).

 

                                                                                                                    
# 4048 : Wappen Habsburg          (Heft von Bregnar/Dubail „Amitié sans frontière“, Seite 23)
R356 047a
 

Grenzstein # 4049 ist nicht mehr vorhanden, aber durch einen blau-weissen Pfahl markiert.

Grenzstein # 4050
ist ebenfalls mit einem blau-weissen Pfahl markiert.
Daneben befinden sich der Sockel von Grenzstein # 4050 von 1871 – sowie der alte, geneigte Stein mit dem Habsburger Wappen.

                                           
# 4050, Pfahl + Sockel 1871 +               Schönes Wappen HABSBURG
alter Stein, geneigt, mit Wappen            am alten Stein; Detailfoto 2012
R360 006a                                           R360 007a

5. Juni 2013

 

Der aktuelle Kartenausschnitt zeigt den ganzen Bereich des südlichsten Teils der dt./frz. Grenze von 1871-1918 bis zur „Borne des 3 Puissances“ bei # 4056.

    zum Vergrössern Karte 2mal anklicken
Basiskarte = Swiss Map online, © 2013; ergänzt mit dt./frz. Grenzsteinen von 1871(OWS)
 

Hinweis 1: auf einigen Grenzsteinen von 1871 findet man unterhalb des Buchstabens „D“ eine zusätzliche (dt.) Nummerierung.
Sie begann offenbar mit Nr. 1 beim (verschwundenen) Grenzstein Nr. 134 beim (CH) Strassenzollamt Beurnevésin – Pfetterhausen. Der südlichste Stein # 4056 der Grenze von 1871  (neben Dreimächte-Stein Nr. 146) hat die Nr. 15 und am Grenzstein # 4051 (vor der Strasse Pfetterhouse – Réchésy) findet sich die Nr. 22.

Hinweis 2: Auf den Grenzstein Nr. 133 mit der Jahreszahl „1817“ – aber unlesbaren Wappen – beim Fussballplatz am (ehemaligen) CH-Strassenzollamt Beurnevésin – Pfetterhouse –wird nochmals bei Grenzstein Nr. 147 (NACH dem Dreimächtestein/Borne des Trois Puissances) hingewiesen. Dort auch Foto von Grenzstein Nr. 133 mit Jahreszahl.

 

 

# 4051 – 4055; Aufstieg zur Borne des 3 Puissances


Der Grenzstein # 4051 liegt etwas E der Forststrasse. Es ist ein typischer Stein von 1871.
Nummer, „F“ und „D“ sind lesbar – sowie die erwähnte Zusatznummer „22“ unterhalb des „D“. (Ab hier dem Pfad / Weg mit den roten Grenzmarkierungen an den Bäumen bergaufwärts folgen.)

Neben dem Grenzstein # 4052 befindet sich der alte Stein der ursprünglichen Grenze (mit Wappen Habsburg und Morimont/Hagenbach).

                    
# 4051, mit „D“ und „22“             # 4052,  daneben auf altem Stein = Wappen Habsburg
R356 008a                                R366 037a

Zwischen # 4052 und # 4053 befindet sich ein Zwischenstein – mit der Zusatznummer „20“ – mitten im Brombeer-Gestrüpp.

Dann folgt der Grenzstein # 4053, etwas oberhalb des Hohlweges.

                                            
Zwischenstein Nr. 20 in den Brombeeren          # 4053 am Hohlweg, „D“ und „F“ erhalten
R356 016a                                                       R356 018a

Der Zwischenstein Nr. 18 – nach dem Hohlweg an der breiten Waldstrasse – ist der letzte VOR der Einmündung des Wanderweges „GR E 5“ (von links) aus Pfetterhouse. 

Ein Wegweiser zeigt, dass unser Ziel geradeaus nur noch 260 Meter entfernt sei.

                   
Wegweiser „Borne des 3 Puissances“               
R356 021a                                                      

Direkt nach dem Wegweiser steht der Grenzstein # 4054, dann folgen die Zwischensteine Nr. 16 (rechts des Weges) und Nr. 15 und 14  – alle direkt am Wanderweg. (Bei Nr. 13 am letzten Grenzstein # 4056 sind wir bereits am Ziel.)

 

                                  
Zwischenstein Nr. 16        Zwischenstein Nr. 15    Zwischenstein Nr. 14    Grenzstein # 4056 mit Nr. 13 (unter dem „D“)
R367 015a                         R367 025a                    R367 025a                      R367 008a

Unklar:
- Grenzstein # 4055 konnte nicht gefunden werden. Auf Stein Nr. 15 scheint eine schwache Nummer „4055“ (?) zu bestehen – eventuell in Verbindung mit dem abgebrochenen Oberteil eines Steines „Typ 1871“ (ohne lesbare Nummer), der am Rand der Waldstrasse N von Zwischenstein Nr. 18 liegt.(?)
- Auf dem letzten Grenzstein von 1871, # 4056, wurde die richtige Zahl „13* wohl mal mit einer senkrechten Linie falsch nachgezogen – so dass statt der „13“ auch eine „15“ lesbar ist.

15./20.6.2013

 

Grenzstein # 4056: das südliche Ende der Grenze von 1871;
Grenzstein Nr. 146 = 3-Mächte-/Länderstein / Borne des Trois Puissances  

 

# 4056 – und Borne des 3 Puissances / 3-Mächte-/Länder-Stein

Die eigentliche „Borne des 3 Puissance“ ist der Grenzstein Nr. 146. Dieser Stein wurde 1890 als Ersatz für den ursprünglichen Grenzstein (angeblich mit Habsburger Wappen) neu gesetzt.  

Der Grenzstein # 4056 daneben ist der letzte Stein der frz./dt. Grenze von 1871, beginnend mit Grenzstein # 1 an der Grenze zu Luxemburg, zwischen Hussigny-Godbrange und Rédange/“ex Redingen i.Lothr.

                                                    
Drei-Mächte-Stein = Nr. 146
                            Info-Tafel an der Borne des 3 Puissancs,
Grenze 1871 F-D = Stein # 4056                     
neben den Grenzsteinen Nr. 146 und # 4056
R356 033a                                                       R346 011a

                                            
Heute mit 3 Steinen: dritter Steinrest                  Postkarte 1898 – bei Besucher-Gruppe sind
erst im 20. Jh. hergebracht.                               erst 2 Steine vorhanden, wie Info-Tafel bestätigt.
R346 002b                                                       (Archiv: Jean-Marie ALI)

                               
Die im Mai 2013 gebaute Schweizer                               Die Grenzlinien 1871-1918 sind korrekt OBEN
Waldhütte mit Rastplatz hat den Anblick                       auf den Steinen Nr. 146 und # 4056 angebracht.
des Dreimächtesteins (Pfeil) etwas verändert.                  (Anteil „D“ = „spitzer Winkel“.)
R366 015a / R367 006a  (Juni 2013)                                R346 005a  (Aug. 2012)

 

 

Grenzstein Nr. 147 – und ein wenig Geschichte

Es lohnt sich, beim Besuch des Dreimächtesteins Nr. 146 auch den folgenden Grenzstein Nr. 147 aufzusuchen. Er befindet sich 125m weiter NW (Richtung Réchésy), mitten auf der Waldstrasse, und weist neben der Laufnummer „147“ auch 2 gut erhaltene Wappen - sowie Jahreszahlen - auf. Der Grenzstein Nr. 147 markiert ausser der Landesgrenze auch die Grenze zwischen den Gemeinden Beurnevésin und Réchésy.

Die Gemeinde Beurnevésin gehörte ab 1271 zum FÜRSTBISTUM BASEL.

Ende April 1792 besetzte Frankreich die Ajoie und den N Teil des Fürstbistums im Rahmen des 1. Koalitionskrieges. Im Dez. 1792 wurde der Fürstbischof (auch dt. Reichsfürst) abgesetzt und die Raurachische Republik ausgerufen. Am 23.3.1793 stimmte die jurassische Nationalversammlung unter Druck dem Anschluss an Frankreich zu – das Gebiet gehörte vorerst zum Departement „Mont Terrible“ – später zum Dept. Haut-Rhin. Nach dem Fall von Kaiser NAPOLEON (Schlacht bei Waterloo, 18.6.1815) bestimmte der „Wiener Kongress“ 1815, dass das Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Basel an den Kanton Bern ginge (als Ersatz für die verlorenen Gebiete in der Waadt und im Aargau). In der Folge wurden bald einzelne Grenzsteine neu gesetzt – so auch der Grenzstein Nr. 147.

Die Jahrzahl „1817 erinnert an die Errichtung dieses Steins nach dem „Wiener Kongress“; die unter dem Lilienwappen angebrachte Jahrzahl 1743 wohl an den Vorgänger-Stein.
(Im oe./span. Erbfolgekrieg gab es 1743 eine Schweizer Mobilmachung, mit Garantie für das Fürstbistums Basel, auch keine Grenzverletzungen seines Territoriums zuzulassen.)

Das Wappen mit der einzelnen Lilie steht für FRANKREICH und der BÄR für den „Berner Jura“.

                                
Grenzsteine Nr. 147 + 148                     Nr. 147 – Lilienwappen & Jahrzahlen "1817" & "1743"
R366 049a                                           R366 053a

                                          
Grenzstein Nr. 133;                               Nr. 147 – Berner Wappen für "Berner Jura"
Sportplatz Pfetterhouse/CH-Zoll;            R366 061a
zum Vergleich der Jahrzahl "1817"
R366 014a

Seit 1.1. 1979 markiert der Grenzstein Nr. 147 – ausser der Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich – nun auch die Grenze zwischen Beurnevésin im neuen Schweizer KANTON JURA und Réchésy im Dept. 90 „Territoire de Belfort“.


15.6.2013

Literatur

Autor

Titel

Bregnard / Dubail André / Maires des 3 villages

Bonfol, Pfetterhouse, Beurnevésin Amitié sans frontière ;
Fêtes du jumelage 1988 ; 120 Seiten ; mit Details zu Grenzsteinen ; ill.

Laussedat, Aimé, Colonel
(Professor & Mitglied der frz./dt. Grenz-Kommission)

La délimitation de la Frontière Franco-Allemande ;
Souvenirs et impressions ; 1902  (Manuskript = Nov. 1887) ;
Delagrave, Paris ; 145 Seiten Text + 71 S. Dokumente + 6 Karten 

Strässle, Paul M. /
Fuhrer, Hans Rudolf

Grenzbesetzung 1870/71 und Internierung der Bourbaki-Armee;
MFS-ETH, Au/GMS Heft; 2002; 76 S.; mit Karten & Bildern

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