Schweizer Festungen - Fortifications in Switzerland

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Tarnungen

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Bunker- & Schartentarnung von Schweizer Festungswerken
Technik der Tarnung von Festungswerken
Tarnungsmaler Willy Eggenberger
Camouflage of Swiss WW2 bunkers  /  Getarnte Bunker & Festungswerke
 

Bunker- & Schartentarnung / Camouflage of Swiss Fortifications

Die Bildbände "Falsche Chalets" von Christian Schwager und "Bunkers" von Leo Fabrizio zu diesem Thema, 2004 erschienen, sind leider vergriffen. Das Buch "Befestigtes Graubünden - Wölfe im Schafspelz" von P. Baumgartner / H. Stäbler, 2006 erschienen, ist noch erhältlich und enthält auch eine sehr ausführliche Darstellung (55 Seiten, viele Farbfotos) der getarnten Festungswerke in Graubünden.

Als Behelf für Interessierte sind 2-3 Artikel als "Einführung" zur Bunker- und Schartentarnung von Schweizer Festungswerken auf dieser Homepage hier geplant.

 Technik der Tarnung von Festungswerken      (inkl. updates)

 Das Büro für Befestigungsbauten, welches nach dem 1. Weltkrieg aufgehoben worden war, wurde 1935 wieder errichtet. Im Kurs für Ingenieuroffiziere war 1934 der Grenzabschnitt entlang des Rhein-Flusses von der Aare-Mündung bis Stein am Rhein für mögliche Befestigungen erkundet worden.

Ab 1937 begann der Bau von Werken und Ständen (meist Mg-Bunker), vor allem an der Nordgrenze. Bei Kriegsausbruch 1939 waren rund 200 Infanteriewerke erstellt und weitere 110 in Bau oder projektiert, ebenso 1 Artilleriewerk (Reuenthal) erstellt & 10 weitere in Bau.

Ab Beginn des Aktivdienstes am 29.8. (Grenzbrigaden) / 1.9.1939 (Armee) baute die Truppe zudem zahlreiche Bunker und Stellungen in den ihr zugewiesenen Abschnitten.

Die Tarnung der Bauten erfolgte während des Aktivdienstes 1939-45 anfänglich meist durch Bemalung auf dem Beton, später kamen Rabitz-Geflechte – vor allem als Felstarnung – hinzu.
Bereits 1939 waren HD-Tarndetachemente (HD = Hilfsdienstpflichtige) im Einsatz.
Die Zeitzeugen werden sich noch an das damalige Fotografier-Verbot und an die typischen Militärpostkarten erinnern.

                    

In den Armee-ReglementenAnleitung für die Tarnung“ wird die Bunker-Tarnung nur kurz gestreift.

Das Reglement von 1933 erwähnt lediglich unter:

-          Durchführung der Tarnung gegen Sicht
  „Oft wird man sich mit dem Tarnen der wichtigsten Punkte begnügen müssen (Geschütz- und Mg-Stellungen, Beobachtungs- und Kommandoposten.)“ ..... (Punkt 8, Seite 5)

-          Anwendung von Tarnnetzen und des Tarnanstrichs.
“Als Tarnanstrich von Geschützen, Maschinengewehren und Fuhrwerken eignet sich am besten der grossfleckige Buntfarbenanstrich in erdgelber, grüner und brauner Farbe. Die grossen unregelmässigen Farbflecken werden zweckmässig mit 1-3cm breiten schwarzen Rändern umgeben. Jede Fläche erhält je einen Fleck in den drei Farben, wobei jede Regelmässigkeit nach Grösse und Form vermieden werden muss. Dadurch, dass grosse Flecken einer Farbe über Kanten weg auf Räder und dergleichen ausgedehnt werden, wird der normale körperliche Eindruck des Objektes verwischt.“ (Punkt 20, Seite 8)

 

                                                                 
IW Oberalppass Mitte;                             A 3659; Scheltenpasshöhe;                A 3949, Beob2; Elfingen 
2010; R257 006a                                     2003; R013 015y                                2004; (c) Michel A. Bolay;
Originaltarnung & Schartendeckel             Originaltarnung „grossfleckig“              Originaltarnung

Das Reglement von 1941 geht erstmals auf die Tarnung von permanenten Anlagen ein:

            Tarnreglement 1941, Seite 25 + 26

Hier wird bereits 1941 die Verwendung von unregelmässig geformten Drahtgeflechten zum Brechen grosser Flächen und von Kanten erwähnt – sowie der Einsatz von Verschalungen, um dem Bauwerk das Aussehen eines Schuppens oder einer Scheune zu geben.

Im Aktivdienst verwendete man die altbekannte „Rabitz-Technik“ – auch Drahtputzwand genannt - mit gelöschten Karbid bzw. Kalk – für den Verputz des Drahtgeflechtes.
Darüber wurde Dispersion aufgetragen und mit Emulsionsfarben „ausgetarnt“.

Der Beitrag über den Tarnungsspezialisten Willy Eggenberger (auf dieser Site nachfolgend) enthält neben dem Beschrieb von getarnten Festungswerken auch Skizzen und Fotos.
Ihm danke ich auch an dieser Stelle für das gewährte Interview und die überreichten Unterlagen, sowie die Erlaubnis zu deren Verwendung.

 

Tarnarbeiten an Festungswerken

Neben den bereits erwähnten Tarnarbeiten durch die HD-Tarndetachemente im Aktivdienst 1939-45 war es von allem das Festungswachtkorps (FWK, 1942 gegründet) , welches für Tarnungen und deren Unterhalt zuständig war.

Im Technischen Dienst jeder FWK-Kompanie befanden sich Fachspezialisten für die Tarnung, so genannte „Tarngruppen“, bestehend aus Malern, Maurern, Schlossern und Hilfsarbeitern.

            
Beispiel: Bunker A 3600, Bubendorf Ost, Links = VOR bzw. NACH Tarnung; Rechts: Tarngebäude 1944 – ca. 1995

Arbeitsablauf:

Als Erstes wurden detaillierte Skizzen angefertigt, mit welcher Art von Bauwerk ein bestimmter Bunker getarnt werden sollte. (Beispiele im Artikel über Willy Eggenberger)

Nachdem das Konzept vom zuständigen FWK-Kommando genehmigt worden war, wurde das nötige Material aus Beständen des FWK – ergänzt mit Material aus Abbruch-Häusern – bereitgestellt.

Als Zweites wurde der Bunker mit einem Baugerüst (aus Holzstangen & -Brettern) versehen, um die Tarnung aufbauen zu können.

Als Drittes wurde die Tarnkonstruktion aufgebaut.
Für das Eisengerüst der Dachkonstruktion und der Wände wurden nach 1945 vorerst alte Sprengrohre, die reichlich vorhanden waren, verwendet.
Diese Rohre wurden verzinkt, die Schweissnähte gereinigt und mit „Zinga“ bestrichen.
(Zinga Zinkfilm ist eine liquide Form der Galvanisierung. Sie schützt Stahl gegen Rost.)
Anschliessend wurden die Bahnen aus 3,5mm Drahtgeflecht auf die Rohrkonstruktion aufgezogen und mit Plättchen und Bindedraht befestigt.

                                     
Drahtgeflecht Detail + Rollen                Befestigungsplättchen

   Skizze W.E.                                         
Klapp-Oeffnung in der Tarnung vor einer Scharte          Tarngerüst A 2762, Ecke N-E, innen; R260 006a

Das Geflecht wurde auf beiden Seiten mit Primer grün gestrichen.
Hierauf wurde das Geflecht mehrmals (ca. 3x) mit Dispersion gestrichen, um die Maschen-Zwischenräume aufzufüllen und so eine glatte Oberfläche zu erhalten.

Anschliessend erfolgte das Austarnen mit Dispersion und Mischfarbe.

 

  A 2762; Beispiel „Hülftenschanz“ Ostseite; 2010; R260 004a

Links angeschnitten, die Bemalung von „Backsteinmauer über Fundament“ direkt auf den Beton des Werkes. (Höhe der Bemalung wurde bei Renovation geändert)
Rechts das Tarngeflecht mit Bemalung als „Backsteinmauer über weissem Fundament“.
Türe in Tarnung begehbar, „Stallfenster“ rechts davon nur aufgemalt
.
Darüber Bemalung auf dem Tarngeflecht als „Holzbretter“ bis zum „echten“ Dach.

Aufgemalte Fenster wurde abschliessend nochmals mit Binder bestrichen, das ergab einen täuschend glasähnlichen Glanz der „Scheiben“.

Der Aufbau der Dachkonstruktion basierte auf einem Rohrgerüst, auf welchem Dachlatten befestigt wurden. Darüber wurden echte Ziegel (von Abbruchhäusern) angebracht. Als Beispiel folgen die Originalskizzen für A 3476 Angenstein-Ost:

                 Die Pfeile weisen auf die Verankerung der Konstruktion hin.

Mit echten Dachtraufen und Ablaufrohren (von Abbruchhäusern), sowie echten Fensterläden (auf bemalten Betonwänden) oder echten Holzbalken wurde das Bild vervollständigt – helvetischer Perfektionismus beim „Garnieren“ war durchaus üblich.

Die ganzen Konstruktionen waren jedoch so solide gestaltet, dass sie auch heftigen Gewittern oder Schneelasten über Jahre hinweg standhielten.

Bei solchen Arbeiten zur Tarnung von Bunkern als Gebäude konnten die Tarnmaler & Tarngruppen ihre Meisterschaft beweisen – wie auch heute noch mancherorts zu sehen ist.

 

Tarnung von Scharten, Eingängen, Lüftungen als Fels

Viele kleine und grosse Befestigungswerke, sowie Kavernen für Logistik befinden sich unter Fels. Die Tarnung von Scharten oder andern Öffnungen musste daher den umgebenden Felspartien in Form und Farbe angepasst werden.

Im Prinzip wurden die gleichen Materialien und Vorgehensweisen wie für die oben beschriebene „Tarnung als Gebäude“ eingesetzt.

Das feinmaschige Drahtgeflecht (mit Maschen von 3,5mm) wurde zusammengedrückt (geknautscht) und wieder auseinander gezogen – bis die gewünschte Form von Falten, Erhöhungen und Vertiefungen erreicht war.

Dann folgten die Grundierungen und die Fixierung auf dem Rohrgerüst – wie oben beschrieben.

 

                                                              
A 2287, AW Klein Durren untere Etage,              A 2287Tarngerüstdetails. Beachtlich ist die
zwei von 4 Geschützscharten; 2004; R45 007     Tiefe der Auswölbung; 2004; R45 006

                                           
A 7803 Infanteriewerk „Juvalta links“                   Gotthard-Passhöhe; Felstarnung der Eingangs-Verteidigung
Felstarnung einer Scharte, 1997, F18-97            AW Sasso da Pigna; 2007; R172 083b

 

                                             
A 6325, AW Haselboden, 2 von 4 Geschütz-        A 7686, Infanteriewerk Julierpass links;
scharten (Pfeile) ; 2005; R75 045                         Felstarnung: 3 Scharten, 2005; R86 027a

 

Tarnung von Festungsgeschützen

 

a) 10,5cm Panzerdrehtürme  (Einbau & Tarnung 1939-45)

 
AW Kastels; 10,5cm Turm; 1997; F 17-97; Tarnung entfernt = „Kahlkopf“

                                              
Fort Dailly, Turm Barbara; 1998; F 34-98         Fort Dailly, Turm St-Maurice; 2009; Foto © D. Clément

                                               
AW Fuchsegg; 10,5cm Turm; 1994, F21-94           Forte San Carlo, 10,5cm Turm; 1998; F34-98

                                                
AW Furggels; 10,5cm Turm; 1995; F2-95               AW Magletsch; 10,5cm Turm; 1996; F12-96

 

b) 15cm Panzerdrehtürme

                                              
Fort Dailly, 15cm Turm 2 ; 1998; F34-98             Fort Dailly, Turm 1 ; Foto © Ch.& Z. Hanzek

  

c) 7,5cm Vickers-Panzerabwehrkanonen

Im Villiger-Feld wurden 4 Vickers Flab-Kanonen – 1936 für Versuche beschafft, später als Pak 37 umgebaut, 1953 in vier Bunkern installiert, die als zivile Bauten – mit sehr unterschiedlichem Aussehen getarnt waren. Einmaliger Anlagetypus in der Schweiz.

                                  
A 3898 Langmatten-Hasel; Villigen;          A 3898 Werk Langenmatten, Villigen;
Zustand Front 2004;      R46 023a            Zustand 1953; Foto: K+W Thun 25628

                                                                                  
A 3896 Hinter Rein, Nord; 2004; R46 026                      A 3897 Hinter Rein, Süd; Front; 1997; F17-97

                                                     
A 3896
; Nord, “VBS-Erhaltung”; 2010; R262 012a           A 3897; Süd, Privatbesitz, 2010; R262 017a

 

d) 8,1cm Festungs-Minenwerfer

(Minenwerfer und Anlagen sind unter "Geschütze" beschrieben. Hier geht es nur um Rohr-Tarnung.)

                                                       
F 6565,
Trüllikon-Espi; 2005; (nun abgebrochen)             F 6525, Kyburgerstein; 2005;
Notstromgruppe (ausserhalb Werk),                               Notstromgruppe (ausserhalb Werk), Lüftung,
Mw-Rohr Abdeckhaube, Lüftung; R64 014a                 Mw-Rohr Abdeckhaube,  R64 036a
 

 

e) 12cm Festungs-Minenwerfer    (nun meist „eingemottet“ & Panzerdeckel übererdet)

 

                                                    
A 8370
AW Foppa Grande; Fest Mw 59Typ I,             A 3680; Deckel keinerlei Tarnung;
Panzerdeckel & Geflecht-Tarnung; 2004; R43 075      (Tarnhütte vor Brand); 2004; R52 003

                                        
Felsblock-Tarnung Typ 1;          Felsblock-Tarnung Typ 2;         Felsblock-Tarnung Typ 3;
A 1436 Deckel offen;                 A 1502, 2004; R52 011a           2005; R63 004
1 Rohr ausgefahren;
2003; R11 038 

Unikate:

                                               
Blumenbeet-Tarnung auf Rollen;                      Material-Behälter;
2005; R85 010a                                                   A 8668; 2004; R43 078

Für aktive Mithilfe an diesem Beitrag danke ich speziell:
- Willy Eggenberger, Tarnungsspezialist, für Interview und Skizzen;

- Dominik Clément, für Foto Dailly Turm "Barbara";
  mehr unter:  http://www.clement.li/cgi-bin/gallery2/main.php?g2_itemId=80

- Christiane & Zarko Hanzek, Foto Dailly Turm1;
  mehr unter: www.festung-schweiz.ch /

Sept. 2010       nach oben

 

 

Tarnungsmaler Willy Eggenberger

Von vielen als Gebäude getarnten Bunkern sind die Namen der Tarnungsmaler in Vergessenheit geraten. Stellvertretend werden hier einige typische Werke aus dem Raum der Grenzbrigade 4 geplant und ausgeführt von Willy Eggenberger – vorgestellt.

Willy Eggenberger, Jahrgang 1922, leistete Dienst im Festungswachtkorps (FWK) von 1944 bis 1987. Er war als Maler im technischen Dienst eingeteilt, zuerst bei der FW Kompanie 4 in Sissach (BL), ab 1948 bei der FW Kp 15, damals in Hergiswil (NW).
Zusammen mit dem Gefreiten Gut übernahm er die dort neu errichtete „Tarngruppe“, welche in der Folge sämtliche Scharten, Eingänge und im Freien endende Stollen meisterhaft tarnte. Das Gebiet der FW Kp 15 umfasste damals die Kantone Obwalden, Nidwalden und Luzern.
Als „Tarnungsspezialist“ kehrte er um 1965 zur  FW Kp 4, nun in Frenkendorf (BL), zurück, wo ähnliche Arbeit auf ihn wartete.
(Über die technische Konstruktion der Tarnungen gibt es - oben stehend - einen separaten Artikel.)
Hier einige Beispiele solcher als Gebäude getarnter Bunker: 

A 3574 Bunker Challhoehe E, Ifenthal (SO);
Bunkertarnung als Blockhütte
:

eine Originalskizze (1969) und die ausgeführte Tarnung:

  1969                 2002 R01-004/6a 

 

A 2762 Infanteriewerk Hülftenschanz, Füllinsdorf (BL)
Bunkertarnung als Stall
; Projektskizzen und ausgeführte Tarnung
Originalskizzen von Willy Eggenberger für die Tarnung des Werks Hülftenschanz

            
Skizze Südseite             Süd- + Ostseite; Zustand 2010;     R260 001a;

         
Skizze Ostseite      Ostseite; mit zusätzlicher Türe; (2010)       R260 004a;

                                        
Skizzen für Stallfenster; Nordseite                2010; (inklusiv Grafitti)  R261 006a 

 
 
Ansicht Nord- & Ostseite; 2009; Foto Markus Meier

 

A 3476 Infanteriewerk Angenstein Ost, Duggingen (BL)
Bunkertarnung als "Stallung mit Gesindestube" (oder "Weinkeller")

                    
Militärische Befestigungen bei Aesch-Angenstein; Entstehungszeitraum:1945,
Fotograf Bernhard Wolf-Grumbach (1864-1951), Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 21890.
Dieses Bild ist urheberrechtlich geschützt
www.staatsarchiv.bs.ch .

Zur präzisen Vorbereitung des Tarnaufbaus erstellte Willy Eggenberger eine Reihe von detaillierten Projektskizzen –
wie die 12 Meter breite Bunkerfront (plus Eingang) getarnt werden sollte.

                                  
Bunkerfront, ungetarnt                        Tarnung Angenstein, Vorderansicht:    Eingangstor
                                                         "Stallung mit Gesindestube"             zu Bunkereingang
 

                                                        
Details: Scheune & Fenster                Butzenscheiben mit                        Seitenansicht (zeigt die relativ
(teils Drahtgeflecht & Beton)                Fensterladen                                  geringe Tiefe des Tarnaufbaus)

                                              
Tarnungsbauten, Detail;           Der als Weinkeller getarnte Bunker,              Ansicht Aug. 2010;
Markus Meier, 23-04-2009       
nach Ausholzung im Frühjahr 2009                R260 019a
                                             Foto: Markus Meier, 23-04-2009 023a

 

Weitere Objekte, für die Willy Eggenberger die Tarnung plante und ausführte:

 

                                         
A 3546, Läufelfingen Ost; Scheune                 A 3542, Diepflingen Ost; Stall; (2007)  R156 007a
(meist von Gebüsch verdeckt) 
Foto: Markus Meier                                                     

  R255 002a                             R255 005a
A 3544, Tschattnau Ost, Rümlingen (BL);            Holzstruktur auf Beton des Bunkers gemalt;
Zustand 2010;                                                   darüber & rechts Holz-Anbauten & Ziegeldach
                                                                       (Stalltür oben = „echt“ auf Beton fixiert; unten = gemalt)
 

 

Tarnungsmaler Hans Erni

Der international bekannte Künstler Hans Erni, Jahrgang 1909, ist vielen durch seine Plakate, Briefmarken und Bilder – oder sein politisches Engagement – ein Begriff.
Bei der Mobilmachung 1939 rückte auch er als Tarnungsmaler zur Armee ein.
Aus dieser Zeit sind noch seine Tarnungsmalereien an mehreren Felskavernen für Munition im Umfeld der einstigen Eidg. Munitionsfabrik von Altdorf erhalten.

    HANS ERNI  „Muni Mag 5“

Für den Offiziers-Essraum im „Rynächt“ gestaltete Hans Erni ein 2-teiliges Fresko mit dem Titel „Muni Mag 5“.  Diese Fresken wurden dort 1986 abgelöst und zusammengefügt.
Gleichzeitig wurde das Werk mit dem Text von Hans Erni ergänzt: „Muni Mag 5 entstand in Rynächt zur Kriegszeit nach 1939. Im Uristier verkörpert sich der Wehrwille des Mun. Mag. 5 gegen eine bedrohliche Übermacht.“ 
Der Kanton Uri überliess das Objekt 2008 als Leihgabe dem Alters- und Pflegeheim Rüttigarten in Schattdorf – wo das Kunstwerk zu sehen ist.

Quellen:

-          Gespräch mit Willy Eggenberger vom 5. August 2010 in Steffisburg
-          Artikel von Urs von Tobel über Willy Eggenberger in „Beobachter“ vom 1.10.2004
-          „Wehranstrengungen im Raum Nidwalden 1935-1995“;  OG NW, Stans; 2007;
      (Tarnungsmaler Eggenberger = Seite 144/145)
-          Homepage APH „Rüttigarten“ www.ruettigarten.ch/  dann „Kunst – Fresko H.Erni“

 

Summary:

The above article is devoted to the “Camouflage painter” Willy Eggenberger, member of the FWK = fortification guards corps, from 1944 until 1987. A number of typical and artist bunker camouflage works by Eggerberger are presented.
Also the famous artist Hans Erni was active as “Camouflage painter” during WW2. In addition, he created a fresco, “Muni Mag 5” (Ammunition depot 5) now visible at Schattdorf in the Canton of Uri.

August 2010 / Oswald Schwitter, Kappel (SO)

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Camouflage of Swiss WW2 bunkers
(an introduction for friends of fortifications in Switzerland)

Click on pictures for enlargement.

A. Geological simulation

 

  R 116-063c  (2006)
Le Brassus, Col du Marchairuz, Bunker A 627 with rocks camouflage

                   41-012a / 014a  (2004)
La Chaux-de-Fonds, Les Brenetets SW : a bunker complex (A 854)
with stone camouflage (2 different embrasures + open entry)

                                         
R 175 004a  (2007)                                         F 18 (1997)
Ammunition storage tunnels inside       Rothenbrunnen, Infantry fort A 7803, “Juvalta links”,
the cliff; doors with rock camouflage     Rock camouflage of an embrasure

 

B. Representational Architecture (“fake buildings”)

There are several hundreds of such “fake buildings”, all over Switzerland.

Here are some typical examples:

   (Book Ch.Schwager)
Infantry bunker A 1929 at Hilterfingen (Hünibach) on the Lake of Thun.
This typical – but “fake” - Bernese CHALET serves as camouflage.

   (Book Ch. Schwager)
Infantry bunker A 57 near top of Col de la Forclaz.
Large “fake Chalet” as bunker camouflage.

   F 04  (1996)
Laret (near-Davos), infantry bunker A 7712 as Forrest hut (reverse side)

    F 04  (1996) 
Laret, infantry bunker A 7716 as Water pumping station

     R 165 019b  (2007)
Aeschi (near Spiez): artillery bunker for a 10.5cm gun

  R 165 035b  (2007)
Einigen (near Spiez), infantry bunker A 2013 as storage building

   R 165 041a   (2007)
Einigen, infantry bunker as Phone/Electricity relay station

   R 165 044a  (2007)
Einigen, infantry bunker as railroad technical building

  R 116b-049c  (2006)
La St-George, Col du Marchairuz, infantry bunker A 642 as rural alp building

     R 116b-053a  (2006)
Le Brassus, Col du Marchairuz, infantry bunker A 626 as old farm building

                    R 116b-009a / 012a  (2006)
Le Pont, Pétra Felix, (Col du Mollendruz), infantry bunker N1 as alpine Chalet; plus view from behind

           R 129 009a / 006a  (2006)
Lignerolle, infantry bunker A 562 "Les Rogets" as Family house plus details of camouflage

 

   R 57 03b   (2005)
Rheinau, infantry bunker A 5461 "Rebhuesli", as vineyard house – if seen from monastery side

    R 65 016a   (2005)
Diessenhofen, St.Katharinental, infantry bunker A 5497 as annex building in adapted style

 

 

C. Integration within the landscape

Individual bunkers WITH “fake building” camouflage are no problem – they look like buildings in the neighbourhood. Individual bunkers WITHOUT camouflage are very often just at the border of a forest or behind bushes and some silver firs. Both types are well integrated into the landscape.

 

The integration of some Artillery bunker batteries, consisting of 4 or 8 bunkers on open ground, required special efforts:

1)      Artillery bunkers at Faulensee on the Lake of Thun

This complex of 4 bunkers, with underground connection, is now a fully equipped MUSEUM. Unique views outside and inside.

  F 34  (1998)
Faulensee, 2 of 4 artillery bunkers, the left one with visible gun (10.5cm).

 

2)      Artillery bunkers at Krattigen (near Faulensee)

  R 165-011b  (2007)
Krattigen, 3 artillery bunkers with underground connection

 

3)      Artillery bunkers at the Jaun pass road
    F 32  (1998)
Battery on top of pass road consists of 2 x 4 bunkers for 10.5cm guns

 

4)      Artillery bunkers at Ennetberg (near Glarus)

    
Overview of the elevated plain of Ennetberg (book Christian Schwager)

 
in red = 8 fake barns – view from North to South  (book Ch. Schwager)

 

   F 53  (1999)
            Ennetberg: the first 2 “fake barns” plus the real farm in the middle (seen from South)

 

5)      Artillery fort A27 of Commeire above the Grand St-Bernard pass road

                              F56  (1999)
           
One gun and one observation bunker (south side) – as alpine barns 

         R30-39a (2003)                               
        Entrance camouflage + 1 gun (west)                 plan of artillery fort A 27 – Commeire

 

6)      Artillery fort A 8630 “Fuchsegg”, above Realp, on Furka passroad

                      F 10  (1994)
        Camouflage of bunkers and of 10.5cm revolving gun turretts                

 

7)      Artillery observation bunker and Infantry bunker at Sufers, (San Bernardino pass)

       The two bunkers, seen from the old San Bernardino pass road at Sufers.         F 11a  (1996)
   
The observation bunker is often shown in publications. The main bunker however is the typical infantry bunker A 7838 –
    where the underground connection to the observation bunker starts. (Now property of Museum fortress "Crestawald".)
    Both look onto the Italian border on top of the Spluegen pass road.

            (R 86-15a /17a)
           
Sufers: Observation bunker A 7838   (2005) 

                   (R 86-11a/12a)
           
Sufers: Infantry bunker A 7838 and Detail with embrasures  (2005)

 

D. Others

 Aspect of stone heap

                                         R 21 – 107/102   (2003)
Bunker for outside defence of Artillery fort "Sasso di Pigna" on top of St-Gotthard pass.

                   R 257-01a, 02a, 06a  (2010)
Bunker at Lake of Oberalppass - inside todays camouflage = original WW2 painted camouflage around embrasure

 

E. “Tarnarbeiten an den Bunkern”

This paper was prepared by Willy Eggenberger, a camouflage specialist of the Swiss Army, for the Exhibition “Camouflaged Bunkers” at the Museum of Design, Zurich, in 2004, with the pictures taken by Christian Schwager.
Under “Dachkonstruktion”, he explains the technical construction of Swiss camouflage.

   Description by Willy Eggenberger

(See also the pictures of Eggenberger's work as Camouflage specialist; above)

 

F. Similar camouflage in Italy

During the „cold war period”, Italy reinforced its defence positions in the Trentino (Brenner pass road etc) and also in Val Venosta, close to its border with Austria & Switzerland – like the examples for camouflage from the Passo Resia/Reschenpass can demonstrate.

                          (R 79b 022a/023a)

Bunker near top of Passo Resia in Aug. 2005  

                            (R 79b 025a / 027a)  

Bunker embrasures near top of Passo Resia in 2005 
overlooking the Austrian-Italian border (of 1919)

 

G. About Swiss A-Numbers

             

Pictures & ground-plan of Ouvrage A 1 “Mont Telliers” (Book of Jean-Christophe Moret)

The system of A-Numbers for bunkers, shelters and forts was introduced after 1945.
It replaced the construction, defence line and LE-numbers.
(LE=Landerwerbs-Nummer per canton, e.g. ZH 123, still visible inside many bunkers).

A-numbers start in the SW of Switzerland, near Col du Grand St-Bernard and then cover all areas from West to East – to end with one of the highest A-numbers at Fort Naters (A 9000) near Brig.                   [Note: not all numbers in-between were used.]

At liquidation of bunkers/old shelters after 1970, they got (in certain FWK-regions) their A-number in red colour OUTSIDE, permitting the precise identification of remains even to-day.

               R 177 020a  (2007)        R 56 006a   (2005)
                                     
old WW2 shelter A 2906 at                           WW2 bunker A 3371 for Lmg,
Thiersteinerberg (Gipf-Oberfrick),                at Leimen, North of Sissacher Flue (BL).
covered with earth.

 

H. Literature

1)      Falsche Chalets“, Christian Schwager,
Edition P. Frey/SCALO, 144 pages, 134 pictures; 2004;
with description of camouflage details for every picture.
(Homepage = www.christianschwager.ch )

2)      Bunkers“, Leo Fabrizio;
Infolio editors, Gollion/VD; 176 pages, 2004.
(Homepage = www.leofabrizio.com )

3)      „The problem of camouflage in the realm of fortified structures and its
application in Switzerland“
“Tarnung von Schweizer Befestigungen – Entwicklung und Technik”

An article by Maurice Lovisa, in book „Bunkers“ von Fabrizio, (3 pages)

4)      Befestigtes Graubünden – Wölfe im Schafspelz“;
P. Baumgartner / H. Stäbler; Desertina editors, Chur; 2006.
192 pages, illustrations, lists & plans; pages 102-157 on „camouflage“

5)      « Les Fortifications des Dranses » Jean-Christophe MORET,
Pro Forteresse ; 109 pages, A5 size, many illustrations, 1998.

6)      « Sperren, Bunker und Kavernen  - Permanente Geländeverstärkungen in
der Schweizer Armee von 1919 bis 2003»  Peter Hauser, Winterthur;
43 pages, A4 size; illustrated, 2003

7)      ADAB booklets 1-13, 14-15: see list under "Archiv" (Nr. 222) for free download

8)      Other books about Swiss fortifications: see list under "Festungen"

 

This “introduction to Swiss Camouflage” was prepared for Allison GIBBS, living in Glasgow, Scotland, graduated with a BFA from the Victorian College of the Arts, Melbourne, Australia. She will make a research trip to Switzerland in July/August 2010 to investigate geological simulation, architectural anomaly and mediated landscape in relation to Swiss Alpine Military Fortifications.
 

May 2010 – Oswald Schwitter, Kappel (SO)

 

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Zuletzt bearbeitet: Mai 11, 2015

 

 

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