Schweizer Festungen - Fortifications in Switzerland |
Spurensuche - Discovery toursInhalt dieser Seite / Index of this page:
Karte Spurensuche-Artikel # 8-12: Anklicken zum Vergrössern!
Nr. 22 – Die Schwere Motorkanonen-Abteilung 4
(Batterien 107 + 108)
|
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
Rünenberg |
Steinholz E
Steinholz Mitte-E |
Bkr |
3522 |
Art Bkr 10,5cm |
v |
632'820:254’430 |
2. Die Stellungen der Batterie 107 im „Chilchstüdeli“ , Kilchberg/BL
Im Wald von „Chilchstüdeli“ (NE Kilchberg/BL) findet man die 1939/40 gebauten Stellungen der Schweren Motorkanonen-Batterie 107. Auf den Kommando- / Beobachtungsposten „Tiersteinberg“ (A 2912) der Batterie 107 wurde bereits in „Spurensuche Nr. 21“ hingewiesen.
Die Bauarbeiten begannen
am 16. Okt. 1939. Am 15. März 1940
fand ein Bunkerschiessen aus dem ersten
fertig erstellten Geschützstand der Batterie 107 (Zielgebiet: Plateau
S Mumpf) statt.
Die 3 weiteren Geschützstände und die 2 Unterstände wurden bis zum 10. Mai 1940
erstellt.
Geschützstand
A 3532,“Chilchstüdeli West“,
A 3532, „Treppe“ für Balken
– beidseits
Einfahrt (Bildmitte)
zugemauert
der nun zugemauerten Scharte
R091 036 Feb. 2006 R091 037 Feb.
2006
A 3532, Geschützstand Bttr 107,
Detail von Baumstämme als zusätzlicher Schartenschutz;
“Treppe“ zur Auflage der Baumstämme Sch Mot Kan Bttr 107 &
Bttr 108;
R091 038 Feb. 2006 Foto: Oberst
Engeli, Archiv Max RUDOLF
Schema
für alle 8 Geschützstände
der Sch Mot Kan Abt 4 der 4. Division:
Artillerie-Dispositiv der 4. Div. / Mai 1940
Ausschnitt: Skizze Max RUDOLF
Grundriss Geschützstellung
Der Wirkungsbereich der Sch Mot Kan Abt
4 (Zahl „4“) – bis
Bttr 107/108 (A 3532)
an den
Rheinbogen von Möhlin / Stein-Säckingen – deckte
Autor: Markus Meier
Räume von „Armeestellung Nord“ und Grenzbrigade 4 ab.
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
Kilchberg |
Chilchstüdeli
E |
Bkr |
3529 |
Art Bkr 10,5cm |
v |
634'500:253’440 |
3. Scharfschiessen mit
der „10,5 / 12cm Kanone 1937, L 24“
Mit der
Umrüstung der Schweren Artillerie auf die 10,5cm Kanone 1935 (
10,5cm 35 L 42; Lizenz Bofors, Hersteller: Eidgenössische
Konstruktionswerkstätte K+W, Thun) entstanden
überzählige Munitionsbestände für die 12cm
Kanonen 1882.
1937 wurde daher
für die Ausbildung in Schulen und
Wiederholungskursen eine besondere
Konfiguration der in Beschaffung stehenden 10,5cm Kan 35
entwickelt, welche nach dem Aufbrauchen dieser überzähligen Munition wieder
verschwand.
Sie umfasste ein spezielles 12cm-ROHR
mit Marineverschluss für die LAFETTE der 10,5cm Kanone 35. Bezeichnung:
„10,5 / 12cm Kan 37 L 24“
(Es wurden davon nur total 20 Exemplare hergestellt.)
Bei bzw. nach Mobilmachung war jederzeit
ein Rückbau und Verwendung mit ROHR + LAFETTE der 10,5cm Kan 35 möglich.
[Quelle: „sam-bulletin Nr. 2/2006, Seite 13“ ] –
www.armeemuseum.ch/
10,5 / 12cm Kan 37 L 24
10,5cm Kan 35 L 42
Fotos: Artillerie-Archiv Kurt F. Sieber;
www.sieber-frauenfeld.ch/ ; dort mehr unter „Artillerie“
[Obiges erklärt die nachstehenden Angaben im Buch „Die Batterie 108“.]
Am 5. Okt. 1939 fand das erste
Scharfschiessen mit 12cm Kanonen – auf 10,5cm-Lafetten – statt.
Zielgebiet: Hohe Winde und Matzendorfer Stierenberg im Guldental.
Batteriestellung S Laupersdorf, KP auf dem Passwang.
Am 6. Okt. 1939 Fortsetzung mit Zielgebiet Laupersdorfer Stierenberg, Batteriestellung bei Bretzwil.
Am 26. Feb. 1940 fand
das zweite Scharfschiessen mit 12cm Kanonen
statt. Batteriestellung auf dem Buschberg, Zielgebiet: Eck, W Kienberg.
Am 27. Feb. 1940 Fortsetzung mit Zielgebiet Wiesenberg, Batteriestellung N
Anwil.
Am
15.3.1940 fand ein
erstes Bunkerschiessen aus dem ersten fertig
gestellten Geschützstand der Bttr 107 – der Stellung „Chilchstüdeli“
statt.
4. Kommandoposten /
Beobachter der Batterie 108 auf „Ruine Farnsburg“
Die Bauarbeiten auf „Farnsburg“ begannen am 16. Okt. 1939. Die „Bautruppe“ der Batterie 108 bezog dafür während der Bautage Unterkunft in Gelterkinden.
Ab 28.10.39 musste im Felsgrund zum Aushub der Baugrube
gesprengt werden.
Am 22. Nov. 1939 war der „KP Farnsburg“ zum Betonieren bereit, doch
konnte damit erst am 7.12.39 begonnen werden. Schneefall verursachte einen
Unterbruch ab 19. Dez., doch am 9. Feb. 1940
war der KP (A 3075) fertig betoniert.
Mitte April 1940
war der Ausbau des KP und der 4 Beobachterposten beendet.
Am 7. Mai 1940 wurde das Werk offiziell eingeweiht.
R397 006z,
Grundriss Burganlage mit
Pfeilen A 3075: Grundriss der
u.i. Einbauten für Beobachter
auf Einbaubereich der militärischen Anlagen und Kommandoposten, Bttr
108 (ADAB)
Eingang Süd, Beobachter-Scharte
Südost Blick SE = Wischberg – Wegenstetter Flue – Kei
R397 008a Nov. 2014 R397 012a
Scharte Ost (Pfeil) und „Blauer
Turm“ Blick über Scharte Nord 2 auf Buus
R397 005a Nov. 2014 R397 021a,
Grillplatz auf der Bunkerdecke Gleiche Ecke vor
dem Einschalen, Nov. 1939
R397 025b Nov. 2014 Foto: „Die
Batterie 108“
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
Ormalingen |
Ruine
Farnsburg |
KP / |
3075 |
Art Beob & |
v |
632'550:260’360 |
Die Batterie 108 hatte zudem noch einen Hilfsbeobachterposten auf dem Sonnenberg (N Maispach), welcher per Funk mit dem KP/Beobachter Farnsburg verbunden war.
Soldatenmarke von Sch Mot Kan Abt 4 und Batterien 107
und 108
Verkauf zu Gunsten der
Hilfskassen der Abt / Bttr für ihre bedürftigen Wehrmänner;
die Feldpost-Briefe & -Pakete von und zu den Soldaten waren immer portofrei.
[Mehr über die Artilleriebeobachter und die Aufgaben
der Art Beob Kp 4 (der 4. Division) finden Sie bei Max RUDOLF, S. 58/59 und
91/92, sowie bei Urban FINK, „Solothurner Artillerie“, S. 130 bzw. ab S. 111.]
Zur Erinnerung:
Der dt. Angriff vom 10. Mai 1940 auf
Belgien, Holland und Frankreich (Westfeldzug) führte zum Zusammenbruch des frz.
Heeres und am 22.6.1940 zum
Waffenstillstand mit dem dt. Reich, bzw.
am 25.6.1940 mit dem Königreich Italien.
Die Schweiz war nun
auf allen Seiten von faschistischen Achsenmächten eingeschlossen
– mit Ausnahme eines Korridors zum
unbesetzten Vichy-Frankreich zwischen Genf – St.Gingolph und dem Mont Dolent (E
Chamonix), welcher auch eine Eisenbahn-Verbindung über Annecy beinhaltete.
Am 10.
Juli 1940 entschloss sich General Guisan für einen neuen Einsatz der Armee.
Die Schweiz war in die Tiefe gestaffelt zu verteidigen: In der
Grenzzone, in einer vorgeschobenen Stellung und im Reduit.
Mit dem Operationsbefehl Nr. 11 vom 12.7.1940 wurde vorerst die Verschiebung von
vier Divisionen (1., 3.*, 8. und 7. Div) in die Voralpen (Reduit) angeordnet.
*) Die 4. Division hatte zudem die
Schwere Motorkanonen-Abteilung 4 (Batterien 107 + 108) und die
Feldartillerie-Abteilung 11 an die 3.
Division (nun im Berner Oberland) abzugeben.
Die Grenztruppen stellten weiterhin die Verteidigung der Grenzzonen sicher und deckten eine Remobilmachung der Armee. Das 2. und das 1. Armeekorps deckten das Mittelland in einer vorgeschobenen Stellung. Das Gros der Armee verteidigte die Zentralraumstellung.
Dank:
Den Herren Markus Meier, Arlesheim, Max Rudolf, Birmenstorf, und Kurt F. Sieber, Frauenfeld, danke ich für die Verwendung ihrer detaillierten Unterlagen und Fotos.
Literatur:
Autor |
Titel |
Fink, Urban / Wermelinger, Fritz |
„Solothurner Artillerie“; Habegger-Verlag; 1997, 303 Seiten |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler im Kanton Aargau; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4
im Zweiten Weltkrieg, Teil Ost + West; |
Lüem, Walter |
3. Division im Fricktal (1939/40) – Einsatz in der Armeestellung; GMS-Dokumentation; GMS Wettingen; 1999, 35 S. |
Rudolf, Max |
„Gefährdung im Grenzland, Teil II – Spurensuche von Leibstadt bis Kaiseraugst“; Eigenverlag, 2009; 97 Seiten |
Sch. Mot. Kan. Bttr. 108 |
„Die Batterie 108“
(1939-1945); |
4. Dez. 2014
Summary:
The article describes positions, built in 1939/40
by the Group 4, Heavy Artillery, for their 8 guns (10,5cm
Kan 35 L 42, licence Bofors).
The former positions of the battery 108 (part
1) and battery 107 (part 2)
are easily accessible.
Of the special version “10,5cm / 12cm gun
1937, L 24” only 20 guns were produced. The Heavy Artillery Groups
could so use up during trainings spare ammunition of the 12cm gun, model 1882. (part
3).
The command & observation post of battery
108, inside the ruins of the medieval castle
of Farnsburg, is described in part
4.
Wie in Spurensuche Nr. 12 (2007) erwähnt, führt eine Tour auf die Höhen westlich
von Wittnau/AG an zahlreichen
Befestigungsbauten von 1939/40 vorbei. Viele davon liegen direkt am schönen „Fricktaler
Höhenweg“ und sind somit auch eine
Genuss-Wanderung mit lohnender Aussicht.
Für die Grenzbrigaden waren bereits 1936-39 Befestigungen entlang der Grenze am Rhein gebaut worden. Diese wurden am 29. August 1939 bezogen und weiter ausgebaut.
Mit der Mobilmachung vom 2. Sept. 1939 – am Tag nach dem deutschen Überfall auf Polen – bezogen die Truppen der Feldarmee die Räume hinter den Grenzbrigaden. Die geplante „Armeestellung Nord“ bestand allerdings erst auf dem Papier.
Nach einer 3-wöchigen
Ausbildungsphase konnten diese Truppen dann mit dem Stellungsbau beginnen. Am
Tiersteinberg begann die Bauphase
durch die Kp II/99 des Basler
Füsilierbataillons 99 am 9. Oktober 1939, mit Unterkunft in
Schupfart.
Die Feldartillerie-Abteilung 12 der 4. Division
(Batterien 34, 35, 36) bezog im Sept. 1939
den Raum Buschberg – Limperg und begann mit dem Bau von Stellungen für die zwölf
7,5cm Feldkanonen. Auf der Krete des Tiersteinbergs entstanden zudem
Artillerie-Beobachtungsposten zwischen den Stützpunkten der Infanterie.
Im Winter 1939/40
erschwerte das schlechte Wetter mit Regen, Schnee und Temperaturen
bis 20° unter Null die Bauarbeiten massiv. In Handarbeit mit Pickel,
Schaufel und Karretten mussten trotzdem weitere Waffenstellungen und Gräben
ausgehoben werden, Stacheldraht-Hindernisse erstellt und Wege/Waldstrassen
verstärkt oder verlängert werden.
Ab Februar 1940 arbeiteten die speziellen Schal-, Armier- und Betontrupps erneut
im Schichtbetrieb.
Der dt. Überfall auf Dänemark und Norwegen am 9.4.1940 erhöhte den
Zeitdruck nochmals, denn niemand wusste, wann und wo der nächste Angriff von
Hitlers Truppen erfolgen würde.
(Am 10.5.1940 war es dann klar: Holland, Belgien & Frankreich
waren angegriffen worden.)
Der Tour-Beschrieb
erfolgt in Nord-Süd-Richtung und folgt damit den (roten) A-Nummern der
Befestigungen.
Die einzelnen Bereiche sind von 1-9 nummeriert.
Eine Liste der
Abkürzungen
ist am Ende des Artikels vorhanden. /
You can find a summary and a listing of the abbreviations at the
end of this article.
Stellungen der 4. Div am Tiersteinberg: Füs Bat 99 + Artillerie Truppen
der 4. Division, 1939
Das Plateau des Tiersteinberges war durch Stacheldrahtverhaue im Steilhang und durch Infanteriestellungen gesichert. Im nördlichen Stützpunkt kontrollierten und sperrten A 2901/A 2902 („Adam“ & „Eva“) gegen N, A 2903 gegen W.
Die Lmg-Stände A 2901 + A 2902,
„Adam & Eva“, von N bzw. S gesehen (R177030a/024a, 2007)
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
1a |
Oberfrick/AG |
Tiersteinberg |
Bkr |
2901 |
Lmg Stand / Beob |
v |
640'070 /
261’200 |
Dem Gratweg nach W folgend, geht man über die Decke von
Mg-Stand A 2904, wo die Scharte noch teilweise sichtbar ist. Beim
Aussichtpunkt Tiersteinberg ist der
grosse Beobachtungsbunker A 2910 einen Abstieg – mit der nötigen
Vorsicht – wert.
Beob A 2910,
für Sch Mot Kan. Bttr 107 (10,5cm)
Rastplatz Tiersteinberg (Mitte);
R177 017a (2007)
oberhalb von A 2910 gelegen R177 015a
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
2a |
Oberfrick |
Tiersteinberg |
Bkr |
2904 |
Mg Stand /
Beob |
v |
639'770 /
261’190 |
Südlich davon, zwischen Kretenweg und Waldstrasse, sind noch Spuren der zwei Unterstände A 2906 / 2907 zu sehen, aber keine Spuren mehr von den dort 1939/40 vom Füs Bat 99 erbauten 4 Stellungen für 8,1cm Minenwerfer.
Dem Gratweg folgend erreicht man eine weitere Gruppe von Bauten:
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
3a |
Oberfrick |
Tiersteinberg |
Unst |
2911 |
Klein-Unst |
v |
639'250 /
261’000 |
Unterstand im Kretenweg,
A 2911,
Werk
A 2912;
10x6m, Seitenansicht; Beob & KP Batterie 107.
Von General Guisan am 9. Feb. 1940 besichtigt.
R177 014a (2007) R177 010a
(2007)
Bei Fazedelle am Westrand des
Tiersteinberges sind Bauten W+E des Gratweges::
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
4° |
Schupfart |
Fazedelle |
Bkr |
2915 |
Art Beob Kp 4 |
v |
638'590 /
260’360 |
Artillerie-Beobachter,
A 2915, bei Fazedelle
Lmg/Beob Stand, A 2921, bei
Fazedelle
R179 024b (2007)
R176 022a (2007)
Der Bereich
„Sandacher“
sicherte den Zugang zum Plateau von Norden her.
Der Stand A 2924 ist ein Unikat: einerseits mit
Schützenauftritt über dem Bunkereingang, anderseits mit abgewinkelter,
seitlichen Scharte für das Lmg.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
5a |
Wegenstetten |
Sandacher |
Bkr |
2922 |
Lmg Stand
|
v |
637'990 /
260’060 |
Im Bereich „Buschberg”
findet man den Sanitäts-Unterstand, das
von der Truppe 1940 gebaute Wasser-Reservoir,
sowie 2 Geschütz-Bunker für 7,5cm
Feldkanonen beim (heutigen) Bauernhof. (Der
Bunker beim Hof ist effektiv A 2928, nicht A 2927 wie angeschrieben.)
Die
Artilleriebeobachter für diese 2
Kanonen – sowie für weitere Geschütze – befanden sich auf der Mumpfer Fluh,
SE von Mumpf am Rhein (gegenüber Säckingen) aber 200m höher gelegen.
[Ausführlich beschrieben bei Max RUDOLF, in „Gefährdung
im Grenzland, Teil 2“: Seiten
58/59, 92, 94 und Karte 95-97.]
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
6a |
Wittnau |
Buschberg |
Unst |
2926 |
Sanitäts-Hilfsstelle |
sp |
638'420 /
259’610 |
Wasser-Reservoir
Buschberg Artillerie-Bunker,
A 2927, Buschberg (Waldrand),
Inschriften 1940, Arbeits-Kp 202
Teil der so genannten „Vorfeld-Batterie“
R176 013a R176 017a
Der „Stützpunkt 2“ im Kretenbereich der „Wegenstetter Flue“ umfasst eine Reihe von 1939/40 gebauten Beobachtungs- und Verteidigungswerken – und bietet beim Rastplatz eine prächtige Aussicht.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
7a |
Wegenstetten |
Wegenstetter |
Bkr |
2929 |
Lmg-Stand |
v |
638'010 /
259’570 |
Artillerie Beob-Werk,
A 2931
(in rechter Scharte)
A 2931, Scharte zugemauert; 2
Schlitze;
ob Scharte: INS = Sap Beile + Sap. Kp II/4 1940
INS = teils nicht mehr lesbar
Foto: MAB, April 1990c Foto: ©
Markus Meier, Dez. 2007c
Vorsicht beim Fotografieren! Absturzgefahr !!
Mg-Stand A 2932, Auf der Fluh #
3 Mg-Stand A
2933, Auf der Fluh # 4
Füs Bat 99; Foto: © Markus Meier, Dez. 2007c Füs Bat 99; Foto:
MAB, ca. 1990c
Art Beobachter A 2934;
Privatbesitz, Rastplatz „Auf der Fluh“,
schöne Aussicht
Eingang 1994 geändert; R176 029a (2007) R176 032a
Lmg-Stand A 2935, Auf der Fluh #
6 Lmg-Stand A
2936, Auf der Fluh # 7
Füs Bat 99 R176 027a (2007)
Füs Bat 99 R176 024a (2007)
Im Bereich „Limperg
Nord“ sind die Stellungen der
Batterie 34, Munitionsmagazine und ein Kommandoposten – sowie (abseits)
ein grosser Unterstand (A 2944), für die (Telefon-)Zentrale der
Artillerie zu finden.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
8a |
Wittnau/AG |
Limperg
N 1 |
Stel |
2937 |
Art Stel,
offen |
v |
638’480 /
258’640 |
Beton-Kuppel auf Unst
A 2943
Unterstand A 2944, Art
Zentrale (Tel.) - „Mülistett“
R167 019a R167
038a
Weitere Stellungen der
Feldartillerie-Abteilung 12 befinden sich beim und SE des Parkplatzes bei
Pt. 645 von Limperg, sowie (SW, abseits) im „Ebnet“ für das „Arbeitsgeschütz“.
Die Feldartillerie-Abteilung 12 hatte 3 Batterien [Bttr 34. 35 & 36] mit
total 12 Feldkanonen 7,5cm;
siehe nachstehende Skizze „Artillerie-Dispositiv
der 4. Division, Mai 1940“ von Max RUDOLF.
Artilleriebunker
A 2948 für 7,5cm
Kanone Artilleriebunker
A 2950, Ebnet,
(x = Scharte) beim Parkplatz Limperg; R167 007a
Arbeitsgeschütz; R167 002a, (2007)
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
9a 9e |
Wittnau/AG |
Limperg SE |
Bkr |
2945 |
Art Bkr ohne
Decke |
v |
638’670 /
257’920 |
--- |
Wegenstetten |
Ruebholden
|
Beob Beob |
2951 |
Art Beob,
Bttr 35 |
v |
636’555 /
259’355 |
Verwendete
Abkürzungen:
Abt = Abteilung (Art); Art
= Artillerie; Bat = Bataillon (Inf); Beob = Beobachter; Bkr = Bunker; Br =
Brigade; Bttr = Batterie (Art); Div = Division; F = Feld (Art); Füs = Füsilier;
Inf = Infanterie; INS
= Inschrift, Tafel, Relief usw.; IST = Zustand des Objektes: a =
abgebrochen, sp = Spuren, v = vorhanden; Kp = Kompanie; Lmg
= Leichtes Maschinengewehr, Modell 1925; Mg = Maschinengewehr, Modell 1911; Mot
= motorisiert; Mun = Munition; Mw = Minenwerfer, Modell 1933; Stand = (Waffen-)Stellung
OHNE Unterkunft; Unst = Unterstand (ohne Waffen); Werk = Stellung MIT
Unterkunft.
Als Übersicht: „Artillerie-Dispositiv der 4. Division, Mai 1940“
2x anklicken zum Vergrössern !
Skizze: Max RUDOLF, in GMS-Dok.
Dr. W. Lüem: „Grenzbrigade 4“; Seite10; 1998
Hinter den Stellungen der Grenzbrigaden 4 und 5 [Gz x4, Gz x5] an der Rheingrenze entstand die „Armeestellung Nord“. Die Karte zeigt den im Artikel beschriebenen Bereich beim Tiersteinberg (mit Feldartillerie-Abteilung 12), Nahtstelle zwischen den Infanterie-Divisionen 4 (xx4) und 3 (xx3).
Dank:
Seit rund 25 Jahren haben Max Rudolf, Birmenstorf, Michel Bolay, Zürich und
Markus Meier, Arlesheim, die Befestigungen des Gebiets erkundet und
dokumentiert. Ihnen gebührt mein spezieller Dank für die Überlassung
ihrer detaillierten Unterlagen und Fotos. Ohne die jahrelange Vorarbeit dieser
Freunde – im Gelände, in Archiven und am Schreibtisch – wäre meine „Spurensuche“
nicht möglich geworden.
Literatur:
Autor |
Titel |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler im Kanton Aargau; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4
im Zweiten Weltkrieg, Teil Ost + West; |
Lüem, Walter |
3. Division im Fricktal (1939/40) – Einsatz in der Armeestellung; GMS-Dokumentation; GMS Wettingen; 1999, 35 S. |
Rudolf, Max |
„Gefährdung im Grenzland, Teil II – Spurensuche von Leibstadt bis Kaiseraugst“; Eigenverlag, 2009; 97 Seiten |
Wanner, Heinrich |
Füs Kp II/99
im Aktivdienst 1939-1945; |
15. Okt. 2014
Summary:
The article describes a tour to fortifications of
the Swiss “Army position North”, built at the begin of WW2 in a
section of the Jura mountain chain, some 5 to 10km south of the Rhine border
at Stein - Säckingen.
Mainly constructed by the 4th
Infantry Division and its Artillery & Engineers in
1939/40, they were finally taken over by
the 4th Border Brigade in 1941.
The blockhouses for Infantry and Artillery, as well as the Observations posts
show the variety of construction types,
developed by the individual Divisions at the begin of WW2.
Today, these fortifications stand alongside the “Fricktaler
Höhenweg”, giving an easy access – and offering
very attractive views on the landscape.
Oct. 2014
Nach oben / up
Einige ungewohnte Fotos im Buch „Füsilier
Bataillon 46 - Erinnerungen an die Aktivdienste 1914-1919“ weckte mein
Interesse.
Im Kapitel „4. Aktivdienst, vom 22. Aug. bis 9. Dez. 1916“ wird
beschrieben wie das Füs Bat 46 vorerst eine Woche im Grenzabschnitt Kleinlützel
– Roggenburg eingesetzt war, um dann vom 1. bis 20.9.1916 im Raum Muttenz als
Reserve vorwiegend Gefechtsausbildung zu machen.
Am 22.9.1916 bezog das Bataillon dann (per Fussmarsch) das
Zeltlager in Burg, östlich von
Wiesen (alte Schreibweise) bei einem
abgelegenen Bauernhof.
Die Aufgabe des Bataillons für die folgenden 10 Tage war der Bau eines 788
Meter langen Schützengrabens für stehende Schützen, sowie Unterständen. Eine
Abteilung von Mineuren half bei den nötigen Sprengarbeiten im felsigen Gelände.
(Es dürfte sich um die Stellungen entlang der
Krete des Burggrabens – östlich des Bauernhofs Burg – mit steilem Aufstieg bis
zum Burgkopf handeln.)
Der Zeltplatz nahe des über 200 Jahre alten Bauernhofes von Burg – 2014 und 1916
Der Tagesbefehl war für alle 10 Arbeitstage
derselbe ..... Zeltlager Burg 1916; Füs Bat 46
Der Tagesablauf – mit Frühstück um 05.00h – und täglich 9 Stunden harter Arbeit bei jeder Witterung und mit nur 3 kurzen Essens-Pausen – zeigt, was die Soldaten des Füs Bat 46 damals im Herbst 1916 leisteten. Die rund 800 Meter langen Stellungen (mit 100 m Höhendifferenz) wurden in 10 Tagen zur vollen Zufriedenheit des Kommandos der „Fortifikation Hauenstein“ erstellt.
Von den Gräben im Waldgebiet sind noch Spuren zu finden; im Felsbereich der Burgfluh sind Gräben und Stellungen noch gut erhalten, wie mir die Spurensuche vom 12. 3. 2014 entlang der westlichen Krete der Burgfluh zeigte:
Stellung, Sattel Burgfluh
Grenzstein von 1759
R373 008a
R373 011a
Oberhalb des Sattels (ca.631’100/250’140) markiert der schöne
Grenzstein Nr. 250 von 1759 die damalige Staatsgrenze zwischen Solothurn
und Basel-Stadt; seit 1833 Kantonsgrenze Basel Landschaft – Solothurn.
Der folgende Ausschnitt der Karte des Geniechefs der Fortifikation Hauenstein vom 31.1.1919 „ausgeführte Anlagen“ zeigt den Verlauf der Stellungen im Bereich Wisen – Burgfluh – Dottenberg – Lostorf.
Stellung, Sattel Burgfluh
Karte Geniechef 1919 – BAR
E27/17829, Bd. 10
R373 010a R121 232b
Bei Pt. 935 der Burgfluh biegt der Schützengraben nach Norden ab.
R373 020a
Nach steilem und weglosen Abstieg zurück zur Burgweid ging diese Spurensuche zu Ende – mit Blick auf die früher besuchten Artilleriestellungen für 12cm Kanonen, welche auf dieser Seite (FH Hauenstein1914-1918) unter „Stellungen für 12 cm-Kanonen“ bei „P 3, Birrmatt / Lostorf“ beschrieben sind.
Summary:
The article describes a period in 1916,
when the Infantry Battalion Nr. 46 was engaged in the
construction of some 800 meters of trenches,
based in a tent camp of the “Fortification
Hauenstein” near the isolated, over 200 years old farm called “Burg”
for 10 days.
In 2014, the remains in the rocks of the Burgfluh mountain are still well
visible.
16.3.2014
Nach dem Bericht über den “Bunkerpfad Km Zéro – Südende der Westfront bei Pfetterhouse” lieh mir R. Berner aus seinem Familienarchiv zwei Fotoalben von Hptm ROHRER über dessen damalige Dienstzeiten. (Nochmals Danke für die Erlaubnis zu deren Verwendung.)
Der Raum
Pfetterhouse-Réchésy hatte mich schon 2001 für eine GMS-Reise beschäftigt, dann
2012 wegen der „Grenze F-D von 1871“ und 2013 für den „Bunkerpfad Km Zéro“.
Eine „Spurensuche“ nach
den ehemaligen Schweizer Grenzposten von 1914-18, als
Ergänzung zum Artikel „Bunkerpfad Km Zéro“ (unter
„WW 1914-18“ auf dieser Homepage),
versprach interessante Vergleiche zwischen damals und heute.
Der einstige und bei der Truppe beliebte Posten in der Kapelle bei Lugnez wurde erster Anfahrtspunkt. (3 km W Beurnevésin / Bonfol)
Kapelle St-Imier, mit Kreuz von
1835; Renovierter, aktueller Innenraum
R371 002a, Sept. 2013 R371 005a,
Sept. 2013
1914 waren die Soldaten des „Posten Nr. 7“ vorerst am Ende des Ortes in einem baufälligen Haus und 1 km vom Grenzposten entfernt untergebracht. Die Errichtung der Baracke anfangs 1915 war eine willkommene Verbesserung.
Postenhütte, zwischen Vendeline & Strasse, beide
Fotos 1915. Der markante Fels an der
Strasse, sowie die Flussbiegung stimmen mit Karteneintrag Sap Kp III/3 von 1915
überein.
Privatarchiv Hptm ROHRER / R. Berner Privatarchiv Hptm ROHRER / R.
Berner
Heute ist von der Postenhütte nichts mehr zu sehen, aber der ehemalige Standort
gut festzustellen.
Standort für Fotos 2013 = auf (neuerer) Strasse mit Brücke über die Vendeline.
R371 009a
R371 024a
Das „Café de la
Frontière“ von Réchésy war wegen seiner Lage am Grenzstein Nr. 152
(Haus = Frankreich, Garten = Schweiz)
schon vor 1914 beliebt: die Schweizer genossen dort französische Weine und
Spezialitäten, die Franzosen kauften im „Bahnwagen“ im Garten Cigaretten, Kaffee
und Schokolade ein.
Heute ist das Café ein Privathaus ohne Inschrift und Reklametafeln – aber Haus
und Garten sind sonst unverändert.
(Rechts der Strasse führt der Wanderweg hoch zum „Dreimächtestein“ Nr. 146 und
dem letzten Stein Nr. 4056 der frz./dt. Grenze von 1871.)
Grenzwachtposten vor Café de la Frontière
Treffen eines frz. Brigadegenerals mit Schweizer Offizieren
Privatarchiv Hptm ROHRER / R. Berner Privatarchiv Hptm ROHRER / R.
Berner (1915)
Wachtposten vor Café de la Frontière,
Grenze am Café de la frontière, 2013
ca. 1915; Memoriav/BAR 14095_1912 R371 021a
Schweizer Zollhaus, Grenzstein „DR“,
Schweizer ex-Zollhaus, ohne Grenzstein,
Wachtposten; Aufnahme: März 1915 Foto: R371 026a, Sept. 2013
Privatarchiv Hptm ROHRER / R. Berner
Str. Pfetterhouse, Zollhaus & links davon Wachthütte an Strasse neben
Zollhaus,
Wachthütte; Postkarte März 1915 Wachtposten & Offizier;
Foto: März/Mai 1915
Privatarchiv Hptm ROHRER / R. Berner Foto:
Privatarchiv Hptm ROHRER / R. Berner
ehemaliges dt.
Zollhaus Pfetterhausen,
Übersichts-Skizze Réchésy – BONFOL – LARGIN
längst Privathaus, jetzt frisch renoviert; aus Buch CERF „Krieg
an der Juragrenze“
R371 027a, Sept. 2013 (vgl. Artikel
„Bunkerpfad Km Zéro“, in „WW 1914-18“)
Die Eisenbahnstrecke war im Krieg 1914-18 geschlossen. Am
Grenztor befand sich der Posten „Nr. 4“. Heute sind die Gleise entfernt und das
Trassee wurde teilweise zum Wander- oder Radweg umgebaut.
Mehr dazu unter „Elsassbahnen“,
Abschnitt 2.8 = Bahnlinie Dannemarie – Pfetterhouse – Bonfol.
Bahnsperre an Grenze, Posten Nr. 4
Baracke von Posten Nr. 4 am Bahndamm
Bild: „Les mobs 1914-18“, p.
16 Memoriav/BAR 14095_2083_a2,
Wachthütte & Posten Nr. 3 an Str. D 41
Grenze bei Stein Nr. 118 A; Eisenbahn-Brücke / D 41
Memoriav 14095_1900_a2; Kuratle
R371 051a; Sept. 2013
Südlich dieses Postens
zweigt die Strasse in den LARGIN ab.
An der Abzweigung bestand das
Blockhaus/Kleine Infanteriewerk „C“, welches sowohl in der Skizze von
CERF (oben) als auch im Croquis der Sappeur-Kp III/3 (nachstehend) erwähnt wird.
Blockhaus „C“ an Str. Pfetterhouse-
D 41 / Abzweigung LARGIN, ex Blockhaus „C“
Courtavon; „Landesbefestigung“ S.46 R371 038a
2013 wurden am Standort von Infanteriewerk „B“ Markierpfosten angebracht. Sie sollen wohl die Grösse des ehemaligen Blockhauses andeuten.
4 orangefarbene Markierpfosten am Ausschnitt „LARGIN“ von „Croquis
der im Bezirk
Standort von kl. Infanteriewerk „B“ Bonfol ausgeführten
Arbeiten“, Sappeur-Kp III/3,
R371 035a (Sept. 2013)
datiert 1. März 1915. (BAR)
Über die Blockhäuser im LARGIN siehe Bericht unter : „WW 1914-18“, dort Abschnitte 2.2 und 2.3 in „Bunkerpfad Km Zéro – Südende der Westfront“.
Der Posten Nr. 1 für den Sektor LARGIN befand sich an der
Abzweigung nach Bonfol der Strasse Ottendorf/Courtavon – Pfetterhouse, welche
für den zivilen Verkehr gesperrt war.
Mannschaftsunterkunft Str. Courtavon-Bonfol Wahrscheinlich
gleicher Posten, 1915
Foto/Text: RAPOLD, Landesbefestigung, S.52 Privatarchiv Hptm
ROHRER / R. Berner
Summary:
The
article describes some Swiss border guard
huts/points – facing French
territory or frontlines, plus one in front of the
German border fence at the road to Ottendorf/Courtavon.
(The blockhouses of the LARGIN are
presented in the article “Bunker trail of Km Zero – the Southern End of
the Western Front” under “WW 1914-1918”.)
Usually, a company (at
that time of 200 rifle-men in 4 sections)
was in charge of 4 border points.
For the 24 hour daily service, one third was on
guard/duty, one third on patrol / observation along the border and one third was
at rest.
5. Okt. 2013
Nr. 18 – Stellungen Schwerer französischer Artillerie in der Maginot-Linie im Sundgau
Die Maginot-Linie im Dreiländereck bei Basel bietet
sehr viele Besuchsziele.
Ein Abschnitt im Buch von S. Kuhnert / F. Wein „Marinegeschütze des Westwalls
am Oberrhein“ über die französische Schwere Artillerie erinnerte mich an
diese vor Jahren besuchten Stellungen. Heute ist die Suche einfach: die
Objekte sind in den Karten 1:25'000 von
IGN
und Swisstopo
eingezeichnet und gut zugänglich.
Ort |
Nr |
Stellungsname |
Typ |
Standort |
Muespach |
A |
Willerhof |
Stel, Art |
Batterie # A; N
Eichwald; |
Muespach-le-Haut |
B |
Breitenhag |
Stel, Art |
Batterie # B; W
Césarhof; |
Fislis |
C |
Eichwald |
Stel, Art |
Batterie # C; W
Césarhof, |
Linsdorf |
D |
Strengwald |
Stel, Art |
Batterie # D; SE
Eichwald; |
Die 15,5cm Batterien
von Willerhof und von Eichwald
Plan der Batterie Willerhof
und der Batterie
Eichwald
für je 4x15cm Geschütze; © Cédric Populus
Offene Geschützstellung 1 (Nord),
Blick: Geschützstellung 1 gegen Unterstand Nord,
Batterie Willerhof; R354 028a Batterie Willerhof;
R354 029a
Die 24cm Batterie von Breitenhag
Plan Batterie Breitenhag Blick von
Stellung Nord gegen Eingang (Parken auf „altem
© Cédric Populus Strassenstummel“ NE Brücke Willerbach);
R355 049a
Stel Breitenhag, Unterstands-Bunker
Stel Breitenhag Nord, Nov. 2012;
für Mannschaft N+S; R 355 044a R355 046a
Die 24cm Batterie von Strengwald
Plan Batterie Strengwald
Abladerampe gegen Stellung Nord und KP-Bunker
© Cédric Populus R354 O47a
Ein spezieller Dank an Cédric Populus für sein OK zum Verwenden seiner Batterie-Pläne.
Unterstands-Bunker für
Mannschaft; 2 Eingänge; Eingang rechts, innen
R354
067a
R354x 015a
Eisenbahn-Geschütze
1938-40
bestanden E Waldighoffen und E Steinsoultz
Abzweigungen (je ca. 450m lang) als Schiesskurven
für
Eisenbahngeschütze (ALVF). Die 3. Abteilung des 373. ALVF-Regiments
hatte 1939/40 dort (und in 2 Stellungen bei Carspach und Hirsingue) zeitweilig
drei 32cm-Geschütze im Einsatz.
(Mehr zur ehemaligen Eisenbahn St.Louis –
Waldighoffen in Abschnitt 4.2b unter „Elsassbahnen“ auf dieser HP.)
Vor 10 Jahren hat die Gemeinde Bettlach einen „Sentier des casemates“ eingerichtet, der zu den Objekten Nr. 110, 111 und 112 führt, welche mit Informationstafeln versehen wurden.
Infanterie-Kasematte, Nr. 111, Bettlach; R355
019a Info-Tafel & Eingang zu Nr. 111; R355 024a
Info-Tafel in Bettlach Stützpunkt
Bettlach Süd, an Strasse SE von Kasematte Nr. 112
R355 005a R355 008a
Die bekannte Site von „lignemaginot“ bietet nun unter „Découverte de la Fortification“ (linke Seite) eine ausführliche Darstellung der einzelnen Festungswerke aller Sektoren (von Nord nach Süd) mit frz. Originalkarten von 1938/39, heutigen Karten, mit Kurzbeschrieb und Fotos illustriert – sehr umfassend.
Direkter Link:
www.lignemaginot.com/ligne/decouvre.htm#2
(Die obgenannten und die nachfolgenden Stellungen findet man dort unter „Découverte
de la Ligne Maginot“ und dann (nach längerem Scrollen !) unter „Secteur
fortifié d’Altkirch“.)
Wer schon vor Ort ist, kann sich eine ganze Reihe weiterer Maginot-Kasematten in der nächsten Umgebung ansehen. Hier eine Übersicht (von Nord nach Süd) :
Ort |
Nr |
Stellungsname |
Typ |
Standort |
|
|
|
|
STG-Kasematten |
Knoeringue |
099 |
Knoeringue SE |
Bkr, Inf |
An D16v, N Muespach-le-Haut |
Muespach-le-Haut |
100 |
Willerbach |
Bkr, Inf |
NW Art Stel Breitenhag |
Muespach-le-Haut |
101 |
Tiefenbach, N |
Bkr, Inf |
NW Art Stel Breitenhag |
Muespach-le-Haut |
102 |
Tiefenbach, S |
Bkr, Inf |
Ch.de l’Etang; privat |
Muespach-le-Haut |
103 |
Calvaire |
Bkr, Inf |
Bei Reservoir, S Dorf |
Muespach-le-Haut |
104 |
Breitenhag |
Bkr, Art |
2x7,5cm Geschütze; |
Muespach-le-Haut |
105 |
Breitenhag |
Bkr, Inf |
N Césarhof; privat |
Linsdorf |
106 |
Césarhof, N |
Bkr, Inf |
W Restaurant Césarhof |
Linsdorf |
107 |
Césarhof, S |
Bkr, Inf |
bei Str.; S Césarhof |
Linsdorf |
108 |
Strengwald, N |
Bkr, Inf |
bei Str. nach Césarhof |
Linsdorf |
109 |
Strengwald, S |
Bkr, Inf |
bei Str. nach Césarhof |
Bettlach |
110 |
Bettlach |
Bkr, Art |
2x7,5cm Geschütze; |
Bettlach |
111 |
Bettlach, N |
Bkr, Inf |
N Dorf, bei Reservoir |
Bettlach |
112 |
Bettlach, S |
Bkr, Inf |
W Dorf, "Alte Reben" |
Oltingue |
113 |
Säge |
Bkr, Art |
2x7,5cm Geschütze; |
Dazu kommt noch eine Reihe von Infanterie-Stützpunkten mit Blockhäusern/Betonkuppelständen, wie aus den erwähnten Karten und der Site von „lignemaginot“ ersichtlich ist. Viel Freude beim Entdecken.
Nachträgliche Ergänzung:
Eine weitere Site mit vielen Fotos zum besprochenen Sektor finden Sie unter:
(23.5.2013)
http://www.lieux-insolites.fr/cicatrice/maginot/bettlach/bettlach.htm
Summary:
The article describes a tour to Heavy
Artillery positions of the Maginot Line
in Southern Alsatia, East of Basle and mentions also a number of other
Maginot positions in that area.
The following link to the “lignemaginot” homepage (French part) offers you
complete and detailed information and should bring you directly to “Découverte
de la Ligne Maginot” where the positions are listed by sectors from North to
South. The article refers to positions in the
“Secteur fortifié d’Altkirch” which you will reach only after a longer
scrolling !
Direct Link:
www.lignemaginot.com/ligne/decouvre.htm#2
27. Nov. 2012
Nach oben / up
Hinweis: Spurensuche Nr. 16
und 17 (Thema Grenzsteine) wurde verschoben auf die neue Seite "Grenzsteine".
Note: Discovery tour Nr. 16
and 17 (Border stones) were moved to the new page "Grenzsteine"
(Border stones)
25.7.2012
Sperren in den Jura-Schluchten zwischen Viques und Gänsbrunnen /
Fortifications in the Jura canyons between Viques and Gaensbrunnen
Der nächste Weg aus dem Becken von Delsberg / Delémont
durch die Schluchten von Moutier und Court (über Sonceboz - Biel) ins Mittelland
wurde in „Spurensuche Nr. 14“
beschrieben. Ebenso der Weg von Delsberg über Mervelier und den Scheltenpass
nach Mümlswil – Balsthal – Oensingen ins Mittelland in „Spurensuche
Nr. 3“.
Der ganze Bereich gehörte zum Gebiet der
Grenzbrigade 3 – mit Ausnahme der Werke von Mervelier und
Welschenrohr (Juli 1940 - Juli 1941 = 4. Division; dann Grenzbrigade 4).
„Spurensuche Nr. 15“
befasst sich mit den Nebenachsen, welche aus dem Raum Delsberg über
Gänsbrunnen nach Balsthal und Oensingen in Mittelland führen.
Gliederung:
1. Moutier – Crémines – Gänsbrunnen
2. Viques – Vermes – Envelier/Seehof – Corcelles – (Gänsbrunnen)
3. Sperre Gänsbrunnen
4. Court – Binzberg – (Gänsbrunnen)
5. (Gänsbrunnen) Welschenrohr – Balsthal
Ausschnitt LK 31 Biel, Erstausgabe von 1958: ©
swisstopo, Wabern
2a.
Sperre Tiergarten, Vermes
In der romantischen Schlucht von Tiergarten findet man nach 1 km die
Strassensperre von 1943, welche von der heutigen Strasse quer über den Fluss Le
Gabiare auch den alten Talweg einschliesst. Die verblassende Inschrift der
Erbauer: „SC. DET. ENTRET. RTE. 1 FR“ (Hilfsdienst,
Strassenunterhalts-Detachement 1, Fribourg) ist auf dem Abschlussblock der
Tankmauer, direkt an der Strasse, noch zu erkennen.
R273 013a
(2011) R280 012a (2011)
Barrikaden Tiergarten: Schienen/Mauer/Blöcke quer über Strasse – Fluss -
Alter Talweg
In der Felswand hoch über der Brücke entdeckt man die (nun ungetarnten) 4 Scharten des 1943/44 erbauten Infanteriewerks „Tiergarten“. Gute Stelle: beim noch auf 3 Seiten mit „Tarnmalerei geschmückten“ Sperrmaterialdepot (TBH) vor der nächsten Kurve.
R273
010c; Foto: Daniel Flury
Blick von Strasse auf Scharten 1-4 Tiefblick vom Werk auf die Sperre
R11-008
R11-002
R11-005
Werkseingang (2003) Jk/Pak Stand, HG-Auswurf, Beob Mg +
Beob Stand
Auf der Krete über dem Werkseingang befinden sich ausser dem Notausgang noch 2 Feldstellungen und 2 Solitäre.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
2a |
Vermes |
Tiergarten |
FW |
A 1442 |
1 Jk + 1 Mg + 2 Beob
|
v |
600'850:241’830 |
Auf der Weiterfahrt lohnt sich
ein Besuch der Kirche von Vermes (1722
unter Einbezug einer früheren Kapelle erbaut) wo man 1962 bei Renovationen
gotische
Wandmalereien aus dem 15. Jh.
entdeckte.
R279 014a (2011)
Zwischen Vermes und Envelier ist ein
altes Sprengobjekt erhalten, das aber wohl bald überteert werden wird.
Nach Envelier passiert man das Gehöft Rossmatt, wo sich ein Blick auf die
Wandmalerei (mit Sinnspruch) lohnt.
2b. Sperre von Rossmatte / Schanz
Gleich nach Gehöft von Rossmatte gelangt man am Eingang der Schlucht
zur Sperre an der heutigen Kantonsgrenze
Jura/Bern. Bis 1923 endete hier die Strasse und lediglich ein schmaler
Fahrweg
führte über die Steilstufe hoch nach Bächlen-Seehof. An den Strassenbau erinnern
die Tafeln an der Brücke im Zentrum der Sperranlagen.
Die gut erhaltene
Strassensperre ist zwischen Fluss und Felswand als (von Moos überzogene)
Blocksperre ausgeführt. In der Felswand erblickt man die 2 Scharten (nun ohne
Tarnung) des Werkes WEST.
Etwas weiter die Strasse aufwärts kann man dann auch die 2 (ungetarnten)
Scharten des Werkes OST erblicken. Die Sperre mit den beiden
Infanteriewerken wurde 1943/44 erbaut und war im Juni 1944 schussbereit.
R 279 010a (2011)
R279 009a
R11-009 (2003)
Strassen-Barrikade Schanz Scharten A 1441 = WEST Scharten A
1440 = OST
R11-017 (2003) R11-015 (2003)
Eingang zum ASU/Unterstand ASU A 1439, innen
Neben dem ASU/Unterstand A 1439 (N der Brücke von 1923) führt ein Pfad nach oben zum Eingang des Felswerks „Schanz OST“, A 1440.
R11-010 (2003)
R11-011 R11-012
Eingang Werk OST, A 1440 Gang, nicht ausbetoniert Mg-Stand
mit Tiefschusslafette & Panoramatafel
Auf dem Waldweg (S der Brücke von 1923) gelangt man zuerst zum Sperrmaterial-Depot (TBH) und nach Überquerung des Baches auf einem Metallsteg zum Pfad, der steil zum (verschlossenen) Eingang des Felswerks „Schanz WEST“, A 1441, hochführt.
Der Eingang liegt noch auf Gemeindegebiet von Seehof / BE, das Innere des Werks und die Scharten jedoch auf Gebiet von Envelier / JU.
©
Markus Meier, A 1441 Ouest; 01 © Markus Meier,
A 1441 Ouest; 013
Eingang Werk WEST, Stand von Mg mit Tiefschuss-Lafette + Beob
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
2b |
Envelier |
Rossmatte
/ |
FW |
A 1441 |
PzBK (Mg) + Beob |
v |
604'360:239’025 |
2b |
Seehof |
Rossmatte / |
FW |
A 1440 |
PzBK (Mg) + Beob |
v |
604'470:239’140 |
3. Sperre Gänsbrunnen
Gänsbrunnen, auf französisch St-Joseph, liegt an der Sprachgrenze und kam 1569 durch Kauf von der Propstei Moutier-Grandval an Solothurn. Als Grenzstation zum Fürstbistum Basel und ab 1815 zum Kanton Bern war es eine wichtige Zollstation.
("Gz Br 3 1938-1994")
R279 001a; Klus von Gänsbrunnen (über Bkr A
1488) Gz Br 3, Befestigungskarte 1942
Gz Br 3, Dispositiv ab 1981
1939 bestand im Engnis lediglich eine Strassensperre an der Kantonsgrenze SO / BE neben dem Weissenstein-Eisenbahntunnel-Eingang, welche 1937 erbaut wurde.
Die Grenzbrigade 3 erhielt für die rückwärtige Zone erst ab Aug. 1940 das Ter Regiment HÖLSTEIN (Ter Bat 168 + 172), welches vorerst zur Sperre der Schluchten von Court und Moutier eingesetzt wurde. Ab April 1941 übernahm das Regiment BIRS diese Aufgaben.
Das Ter Rgt HÖLSTEIN
konzentrierte sich ab April 1941 auf die südlichen Schlucht-Eingänge und die
Sperre von Gänsbrunnen mit Front Gr.
Malsenberg – Graitery – Moron , sowie das Halten der Höhen von Weissenstein –
Montoz und Sperren der Übergänge ins Mittelland. Im Mai 1941 umbenannt in
Ter Rgt JURA bestand es neu aus
Ter Bat 168 + 178.
Verstärkt wurde das Rgt mit der HD Bewachungs-Kp 4 (BE) bzw. HD Bew Kp 3 (SO) ab
10.8.42 und den lokalen Ortswehren.
Ab 10.8.1942 kamen die Geschütz-Bedienungen
(Nr. 638-643) der sechs 8,4cm Bunker in Gänsbrunnen, Binzberg und
Schlucht von Moutier-Court dazu – und Ter Rgt JURA wurde auch wieder für diese
Schlucht verantwortlich. Neu wurde als Rgt-KP Standort der Binzberg festgelegt.
In Gänsbrunnen wurden 1941/42 die 4 Bunker
(2 für 8,4cm Kanonen und 2 für Inf-Waffen), drei in der Klus und einer an der
Weissenstein-Strasse gebaut.
Nach Aug. 1945 hiess die
Truppe im Raum nun Regiment 90 (Bat 168,
BE; Bat 178, SO). Von 1962-1995
bestand das Rgt 90 aus den
Bat 168 + 169 (BE). Es wurden
zahlreiche atomsichere Unterstände (ASU, KP und KuBu) gebaut, sowie die Sperren
und Verbindungen erneuert. Auch die Grenzbrigade 3 erhielt ein Netz von 12cm
Festungsminenwerfern.
1995 wurden die Grenzbrigaden
aufgelöst, 2011 die 12cm Fest Mw
definitiv „eingemottet“.
2004
konnte der Kanton Solothurn fast alle Objekte von der Armee übernehmen;
seither werden sie vom Verein
Festungswerke Solothurner Jura betreut.
Über die Besichtigungsmöglichkeiten
gibt die Homepage des Vereins
www.fw-so.ch/ Auskunft. Für Gruppen können auf Anfrage weitere
Besuchsdaten vereinbart werden.
F78-03-14 Gare Ouest / Bahnhof West (oben),
A 1486,
R11-023; A 1486 Mg-Stand
Bunker ohne Unterkunft, mit Bruchstein-Verkleidung mit
Tiefschuss-Lafette
3 Scharten für: Bunkerkanone 24mm
(später Mg), Beobachter, Mg; April 1943 schussbereit.
R279 005 Gänsbrunnen Tunnel, A 1487,
F78-03-12 Bkr Tunnel, A 1487;
mit guter Rabbitz-Tarnung Stand für 9cm Pak +
Beob; Lüftung = Handbetrieb;
nur Kampfraum, ohne Unterkunft. am Boden: Spuren von
ehemaligem 8,4cm Geschütz
Das Gegenwerk wurde nach 1946 verkauft und hat KEINE A-Nummer erhalten.
R274 006a; Bunker Gare EST, 2 Scharten R279 007a; Bkr Gare EST &
ehem. Leiter-Zustieg
Im Dorf neben dem Steinbruch bilden die
spätgotische Kirche von 1627
und das Pfarrhaus von 1720 ein
schönes Ensemble und sind einen Besuch wert. Der
Gasthof St-Josef bietet
Rastmöglichkeit. Das Tanksäulen-Museum
ist 2011 nach Laupersdorf
umgezogen. (Energy-Park an der Hauptstrasse).
www.tanksaeulenmuseum.ch/ und
www.energypark.ch/
In einer Wiese an der Strasse zum Weissenstein steht der
Bunker A 1488
für eine 8,4cm Kanone auf Pivotrahmen mit Schussrichtung Klus.
(Nach 1947 wurden diese Feldkanonen, Modell
1879, bzw. 1881/93, endgültig verschrottet. Gleicher Bautyp wie A 1491 / A 1492
auf dem Binzberg. Auch hier wurde der Einstieg später verkleinert.)
R279 002a, Bkr 8,4cm Gänsbrunnen Est, A 1488 R279 003a; Scharte A 1488,
Gänsbrunnen Est
Die zwei Stollen A 1489
und A 1490 oberhalb des Bunker Bahnhof West wurden erst
1944
gebaut.
(gemäss Dr. Walter Lüem von italienischen Internierten)
R22 08-09-10 ; Unterkunfts-Stollen 1, ob Bunker Bahnhof West, mit 2 Eingängen. (Fotos: 2003)
4. Court – Binzberg – (Gänsbrunnen)
Um eine rückseitige Umgehung der Sperre von Gänsbrunnen zu verhindern, musste die Verbindung Court-Gänsbrunnen verteidigt werden. Die damals nur im Talgrund verlaufende Strasse war nicht durchgehend; über den Binzberg selbst bestand nur ein Fahrweg.
R274
015 (2011)
R274 011
GPH Chaluet, Mauer &
Strassensperre Mauerende am Bach
Gemäss Angaben von Dr. Walter Lüem in GMS-Dokumentatiion „Grenzbrigade 3, Teil
II“ wurde die Mauer im Sommer 1944 durch russische Internierte des Lagers
Chaluet erstellt.
Die den Raum Chaluet-Court abdeckenden 8,4cm Geschütze
auf dem Binzberg waren jedoch bereits 1943 in den 2 Bunkern (A1491 + A1492)
schussbereit.
R251 007 (2010)
Karte Befestigungen Gz Br 3; 1942
A 1491-92, Bunker Binzberg N + S;
Pfeil = frz. Angriff auf Tscharandi[berg] 1798, siehe unten)
A 1491, Binzberg Nord, F78 (2003)
A 1491, Binzberg Nord, innen; F 78 (2003)
Beim Bunker N wurde der Geschützraumboden
verändert. Gut zu erkennen (Pfeile) sind die Schienen für die Rollen des
Pivotrahmens der 8,4cm Kanone.
Links ist die Scharte für den Beobachter, rechts für das Geschütz;
Schussrichtung Chaluet-Court/BE.
(Mehr unter „FH Hauenstein“, „Geschützbunker
der Fortifikation Hauenstein für 8,4cm Kanonen mit Pivotrahmen und
hydraulischer Lafetten-Rücklaufbremse“ auf dieser Site.)
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
4 |
Gäns-brunnen/SO |
Binzberg Nord |
Bkr |
A 1491 |
F Kan. 8,4cm + Beob |
v |
598'610:232’820 |
4 |
Court |
Chaluet |
Bar |
--- |
Str. in
Tankmauer |
v |
597'160:232’675 |
Während der solothurnischen
Grenzbesetzung von 1789-1798 hatte der Posten auf
Tscharandiberg (Binzberg)
an der Grenze zum Fürstbistum Basel
(ab 1797 Grenze zu Frankreich) eine unterschiedlich starke Besatzung.
Bereits am 28. Feb. 1798 – einen Tag vor dem
allgemeinen frz. Angriff auf die Solothurner und Berner Stellungen am
1. März 1798 – rückten frz. Truppen von Court aus
durch das Chaluet-Tal auf den Tscharandiberg
vor und eroberten den solothurnischen Posten
als Ausgangsbasis für den Angriff am nächsten
Tag.
5. (Gänsbrunnen)
- Welschenrohr - Balsthal
Die Sperre Hinter Hammer (Wolfsschlucht,
Tannmattgraben) mit
Felswerk A 3671
Mit dem Operationsbefehl Nr. 12 der Armee vom
17.7.1940 (Bezug der
Zentralraumstellung / Reduit) wurde die
Sperrung des Dünnerntals der 4.
Division übertragen.
Die 4. Div schuf dazu südlich der „Kampfgruppe Passwang-Schelten“ (Inf
Rgt 21) ein Detachement „Sperre Dünnerntal“
unter Kdo Kdt Füs Kp III/99. Es
bestand aus Füs Kp III/99, 1 Mg-Zug Füs Bat 99, 1 Füs Kp Ter Bat 178 und 1 Zug F
Art Abt 10 mit 1 Geschütz 7,5cm zur Tankabwehr, mit KP in
Hinter Hammer. (Bf
Kdo 4. Div; 7.8.1940)
„Zwischen dem Tannmattgraben und dem
Felshang des Kamben“ (heute Chamben) wurden Feldstellungen eingerichtet.
Schon am 1.10.1940
(Bf Kdo 4. Div) wurde die „Sperre Hammer“
Teil der neuen „Kampfgruppe Süd“,
welche das Sperren des Dünnerntals und der Klusen von Balsthal,
mit Front N und S. als Auftrag hatte.
Die „Kampfgruppe Süd“ bestand aus Füs Bat 51
(./. Kp III/51) und Ter Füs Kp III/178, sowie 1 Zug Mot Ik Kp 4 (mit 3
Geschützen) als mobile Elemente. Zudem sollte sie über die Werke Hammer,
Klus Oensingen (2) , Klus St. Wolfgang, Sperre Oberer Hauenstein (2) mit
eingebauten Waffen und den entsprechenden Geschützmannschaften (1 Zug Mot Ik Kp
4, 1 Ik-Zug Füs Bat 51, 1 Bttr F Art Abt 10 und 2 Art Det 8,4cm) verfügen.
Der Kdt 4. Div – Oberstdivisionär Scherz – erwähnt im Befehl vom 1.10.40: „Die
[Bau-] Arbeiten [für obige Werke] werden durch die
unter Kdo 2. AK stehenden Bauorganisationen
successive ausgeführt. In erster Linie sind es die wichtigen
Strassensperren, Geschützstände und Unterstände. ....“ Die Truppe sollte nichts
Neues mehr bauen, sondern nur noch Begonnenes fertig stellen.
Es war daher der Genie-Chef 2. AK, welcher am 30.11.1940 bzw. 18.2.1941
(beide Daten = ADAB !) den Kostenvoranschlag für die
Talsperre Welschenrohr (Hinter Hammer)
erstellte, mit Fr. 71'075 für Strassenbarrikade, Schienenhindernis und Felswerk.
Von Barrikade & Hindernis ist kein Baudatum erwähnt, wahrscheinlich
Frühjahr 1941.
Am 1.5.1941 erfolgte der Vertrag für den Bau des Felswerks Hinter Hammer mit der Baufirma Renfer & Wetterwald, Dornach, zum Preis von Fr. 41'377.
R285 006a Zugang zu A 3671
R281 003 ex Strassenbarrikade
4428
Gemäss Operationsbefehl Nr. 13 vom 25.5.1941 wurde
die 4. Division im Sommer 1941
ins Reduit (vorerst Napf-Gebiet) verschoben – und die
Grenzbrigade 4 musste ihren Raum
übernehmen und sich neu auf eine
Verteidigung der Achsen in die Tiefe einrichten.
Im „Befehl für die Verteidigung“ vom 15.7.1941 übertrug die Gz Br 4 dem
neuen Detachement Klus - Dünnern
die Aufgabe, die Sperren in den beiden Klusen von Balsthal und im Dünnerntal
zu halten.
Unter dem Kdo des Kdt Mot Ik Kp 24 bestand
das Detachement Klus - Dünnern aus der Ter Füs Kp II/129, 1 Zug Mot Ik Kp 24 (2
Geschütze als Tankabwehr) und 4 Geschützen 8,4cm (Nr. 601-604 = Klus St-Wolfgang
+ Klus Oensingen), sowie der HD Bewachungs-Kp 7 (BS). KP war in Balsthal.
Am 5.12.1941 wurden die Bauarbeiten für Geschützstand mit Eingangsstollen & Unterkunftsraum mit Fr. 47'644 abgerechnet.
(2008)
R209 015a – in natürlicher
Höhle R209 006a – oberer Stollenteil
eingebaute, gemauerte Unterkunft im
ausgebrochenen Fels
R 209 009a Geschützstand, rechts
Beobachter R209 012a Mg-Stand
R209 009b Handgranaten-Auswürfe
„Spezial“ – nahe der
Decke, mit Pfeilen & Beschriftung !
Die Karte der Stellungsbauten der Gz Br 4 vom 15.4.1942 weist das Felswerk zwar mit 1 Kanone 7,5cm + 1 Mg (gemäss Projekt) aus, gemäss Auflistung im Befehl Gz Br 4 vom 15.7.1941 sollte das Werk 1 Ik 4,7cm + 1 Mg erhalten.
Auffallend ist, dass in der Übergabeliste von Festungswerken an die FW Kp 4 für die Zeit vom 1.1.-31.3.1945 als Punkt 1 (von 48 Werken) der Standort Hinterhammer, Reg. Nr. KD 4, figuriert – und zwar mit 1 Feldkanone 7,5cm + 1 Mg !
Nach 1945 war gemäss Aussage von FWK-Angehörigen permanent
eine Infanteriekanone im Werk vorhanden. (Kein Betonsockel, mobil)
Die Ausräumung des Felswerks soll um 1965 erfolgt sein.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
5 |
Welschen-rohr /SO |
Hinter Hammer |
FW |
A 3671 |
FK 7,5cm / Ik 4,7cm; Beob; Mg; |
v |
608'920:237’020 |
|
Herbetswil/SO |
Hinter Hammer |
Bar |
--- |
Auf
Hauptstrasse ; |
a |
608'725:236’875 |
|
Herbetswil |
Hinter Hammer |
Spr O |
--- |
Ehemals in Hauptstr. |
sp |
--- |
Tafel am Eingang zu A 3671
Warum sich die kürzlich angebrachte Tafel mit Hinweisen auf die
Solothurner Truppen gerade an diesem Felswerk befindet, ist unklar –ebenso
weshalb man die 4. Division, zur Bauzeit verantwortlich für diesen Raum,
weggelassen hat.
Der Sinnspruch dürfte sich wohl auf die Armee XXI beziehen.
- Grenzbrigade 4, 1938 – 1994
- Mechanisierte Division 4, 1962 – 1994
- Panzerbrigade 4, 1995 – 2003
- Infanteriebrigade 4, 2004 – 2010
Noch ein Blick zurück:
Der Hammerrain wurde bereits während der
solothurnischen Grenzbesetzung von 1789-1798 (vor dem Franzoseneinfall)
im Bericht über die Besichtigung der Grenze zum Fürstbistum Basel
zwischen Mieschegg und Gänsbrunnen am 13. Oktober 1792 erwähnt
(damit ist aber der E Ortsausgang von
Welschenrohr gemeint, wo die alte Strasse über Solmatt nach Alt-/HinterHammer
verlief):
„.... Sollte sich der Posten Gänsbrunnen zurückziehen müssen, so wäre am
Hammerrain wieder Aufstellung zu nehmen, wo man sowohl über den Balmberg
als aus dem Thal Verstärkung erhielte.“
(Borrer, Paul; General Altermatt und die SO Grenzbesetzung von 1789-1798 ; SO 1937; Seite 7.)
Quellen und Literatur :
Ungedruckte Quellen: | Schweizerisches Bundesarchiv, Bern (BAR) |
E 5480 (A); 1973/21; Bd.171 |
Bauprogramm ab 1940; Bauprogramm
1943-1945; Stand der Bauarbeiten 1942; Bautenkontrolle; Berichte |
E 5480 (A); 1973/21; Bd. 178 | Sperren 1940-1942 |
E 5795; 1000/951; Bd. 316 |
Persönlicher Stab des Generals:
Befehle 1940-1944: Gz Br 3, 4 & 5+ Div 4, 5 & 8. |
E27; -/9001; Bd. 14272 | Verbindungs-Of 2. AK: Rapport über (Bau-) Situation |
Autor |
Titel |
Borrer, Paul |
General Altermatt und die solothurnische
Grenzbesetzung von 1789-1798; Separatdruck St-Ursen-Glocken; Solothurn; 1937; 68 Seiten |
Burgener, Louis |
Le service
actif de la br fr 3 / 1939-45 / Aktivdienst der Gz Br 3 ; |
Fink, Urban / |
Solothurner
Artillerie (Beitrag 8,4cm & 7,5cm Feldkanonen, S. 84-97 und
"Franzoseneinmarsch 1798", S. 41-50) |
Grunenwald / de Weck / Roten / Stauffer |
Die
Grenzbrigade 3 (1938-1994); |
Keller, Arnold |
Géographie
militaire de la Suisse 1907, Secteur Jura bernois; |
Keller / Lovisa |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Neuenburg & Jura; |
Keller / Lovisa / Bitterli |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Keller /
Lovisa / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Bern & Freiburg; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 3
im Zweiten Weltkrieg, Teil II; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4 im Zweiten
Weltkrieg; GMS-Reisedokumentation; GMS Wettingen; 1998, 42 Seiten |
de Weck, Hervé |
Fortification
de la position-clé des Rangiers (1870-1995) |
Markus Meier, Arlesheim,
danke ich für die Benützung seiner Skizzen, Fotos, Unterlagen und mündlichen
Informationen zu den in „Spurensuche 15“ beschriebenen Festungswerken.
Daniel Fluri danke ich für die Benützung eines Fotos.
Urban Fink, Verein Festungswerke Solothurner Jura, danke ich für
ADAB-Unterlagen zum Werk A 3671
Summary:
Discovery tour 15 starts at Viques
near Delémont and shows the road block fortifications in the romantic and
impressive canyons of Thiergarten and
Rossmatte. The main strong point is at Gaensbrunnen where the
railroad tunnel of Weissenstein connects it since 1908 with Soleure. Binzberg
is on top of a small mountain pass leading to Court (tour 14). A road block at
Hinter Hammer near Welschenrohr covered the Thal valley.
In march 1798, the attacks of the French
Revolution Army against the City States of Soleure and Berne took
place on these locations. The French occupation and Napoleons mediation
led to the Helvetic Republic – and the oppressed subjects
(territories under the rule of dominating cities & communities) became
finally free citizens.
The fortifications of Gaensbrunnen are now maintained by an association which offers visits on special days or for groups. For details see: www.fw-so.ch/
Ausgangspunkt ist Courrendlin/JU an der teilweise eröffneten Autobahn „Transjuranne“. Aus dem Becken von Delémont/Delsberg führt die wichtigste Verbindung nach Süden ins Mittelland durch die vom Fluss Birs geschaffenen Schluchten von Moutier/Münster und Court.
Seit dem Mittelalter
gehörte das Gebiet der Schluchten
zur Propstei von Moutier-Grandval und damit zum Fürstbistum Basel.
1798 kam es – wie bereits 1793 die nördlichen Teile des Bistums Basel (Raurakische
Republik) zum frz. Departement Mont-Terrible und dann 1800 zum frz.
Departement Haut-Rhin.
Im Wiener Kongress wurde es
1815 dem Kanton Bern zugesprochen.
Seit 1979 gehört der nördliche Teil zum neu
gegründeten Kanton Jura (Vellerat erst seit 1996); der südliche Teil
verblieb beim Kanton Bern und die Kantonsgrenze verläuft nun bei La Roche
St-Jean, zwischen Choindez und Roches.
Im Dorf Courrendlin kommt man am markanten, spätgotischen Archivturm vorbei.
R 272 001a
Turm mit Uhr von 1697
1 km S Courrendlin erreicht man das Engnis von Choindez mit der ersten Sperre.
(An die Geschichte der einstigen Von Roll-Eisenwerke erinnert ein Museum in Choindez; täglich geöffnet – nach vorheriger Absprache mit Francis Bélat, Tel. 032-436 13 02 oder 079 244 81 64.)
R 271
001a R 271 007a
R 271 005a
Reste der Strassen- & Fluss-Sperren
Felswerk ob Sperre an Bahnlinie, N Tunnel
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
1a |
Choindez |
Choindez N |
FW |
A 1443 |
1 Mg; ob SBB;
FT. |
v |
595'240:241’650 |
2a |
Vellerat (JU) |
Vellerat |
FW |
A 1445 |
1 Mg + Beob
(1944 mit |
v |
595'000:241’750 |
3a |
Moutier |
Pont de Penne |
Bkr |
A 1446 |
1 PzBK 24mm
(Mg) |
v |
595'570:237'900 |
Abkürzungen:
AW = Artilleriewerk; Bar = Barrikade; Bkr = Bunker; FW = Felswerk; Ik = 4,7cm
Infanterie-Kanone;
Kan. = 8,4cm Kanone, Mg = Maschinengewehr; Pak = 9cm Panzerabwehr-Kanone;
PzBK = Panzer-Bunkerkanone 24mm; SBB = Eisenbahn; Str. = Strasse; Unst =
Unterstand (ASU = atomsicherer Unst) .
FT = Fels-Tarnung; HT = Haus-Tarnung; ST =
Stall-/Scheunen-Tarnung; INS = Gedenktafel, Denkmal
SPALTE „IST“ : a = abgebrochen; e = eingemottet; sp = Spuren; v = vorhanden.
R 89 002 (2005)
Gorges de Moutier / Pont de Penne / Bunker ob Strassensperre
Zwischen Choindez und Moutier gab es zudem Sprengobjekte, die inzwischen aufgehoben sind, ebenso wie die Strassenbarrikaden vor und in Moutier. Einige der Befestigungen der Gorges de Court liegen zudem auf Gemeindegebiet von Moutier, südlich der Ortschaft. (siehe nachstehende Tabelle)
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
4a |
Moutier |
Gorges de |
FW |
A 1494 |
1 PzBK 24mm
(Mg) |
v |
593'350:234’670 |
R 272 023a Neben dem Werkseingang führen Leitern
hoch zum Unterstand
R 270 020a - Felswerk Nord R
270 019a - Felswerk Nord
Detail der Schartentarnung Scharte, davor (ob Birs) Reste der
Strassensperre
R 11 029 (2003) - Felswerk Nord
R11 028 (2003) - Felswerk Nord
Scharte links für Beobachter; daneben anschliessend Scharte rechts für 24mm
PzBK; später Mg
R 272 012a
R 272 013a (2011)
Bunker Nord für 8,4cm Kanone,
später 9cm Pak, mit imposanter und gut erhaltener Felstarnung
R 24 029 (2003)
Die Tafel an der Felswand, ca. 100 Meter S des Felswerks,
erinnert an den Bau und die Eröffnung der
Schluchtstrasse im Jahr 1752 durch den Fürstbischof von Basel, Joseph
Wilhelm Rinck von Baldenstein.
In seiner Amtszeit von 1744-1762 erfolgten zahlreiche Reformen. Ebenso
anerkannte der Bischof im Vertrag von Biel 1758 die Burgrechte Berns -
und Bern die Hoheit des Bischofs als Landesherr des Südjuras. In
Arlesheim/BL begann die Erweiterung des Doms.
Der südliche Ausgang der Schlucht von Court hat folgende Befestigungen:
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
5a |
Court |
Gorges
de |
Bkr |
A 1497 |
8,4cm
Kan.(9cm Pak) |
v |
592’740:233’420 |
R 24 025 (2003)
(Foto IMG 4875 - Daniel Fluri)
Bunker A 1497 (Eingang + Scharten) für 8,4cm Kanone (später
9cm Pak)
(Foto IMG 4910 - Daniel Fluri)
Felswerk A 1498 -
Scharten
Unter www.festung-oberland.ch findet man 2 Fotoreportagen über die Befestigungen in den Schluchten von Court und Moutier (unter: „Anlagen Schweiz – BE – Sperren – Gorges de Court Süd bzw. Nord“, von wo das obige Foto stammt.
Bezüglich Details der eingesetzten Waffen
empfehle ich, auf obiger Site nachzulesen unter „Waffen“ die illustrierten
Ausführungen über
– Maschinenwaffen
(Maschinengewehr & 24mm Pak/Bunkerkanone),
- Lafetten (Festungslafetten)
- Scharten/Panzerungen (eine
Vielzahl von Typen! )
Generell wurden bei allen Grenzbrigaden
nach 1945 die im Aktivdienst
erstellten Befestigungswerke zum Teil aufgegeben oder nur noch als Unterstände
vorgesehen, zum Teil modernisiert.
Ab 1947 wurden die 8,4cm Krupp-Feldkanonen, Modell 1879, bzw. 1881/93, endgültig
verschrottet.
(Gz Br 3 = 2 ex Court, 2 ex Binzberg, 2 ex Gänsbrunnen, 3 ex Les Rangiers /
Montgremay)
Später wurden auch die 24mm PzBK, die 4,7cm Ik und die 7,5cm Kanonen in den
wichtigsten Anlagen ersetzt
durch 9cm Pak 50/57; die Mg 11
durch Mg 51.
Nach 1978 erhielt auch die Gz Br 3 mit den 12cm
Zwillings-Festungsminenwerfern in Monoblock-Anlagen ein weiteres, sehr
effektives Verteidigungsinstrument. Auch die Bereiche der Schluchten von Moutier
und Court sind/waren damit abgedeckt ....
Literatur :
Autor |
Titel |
Burgener, Louis |
Le service
actif de la br fr 3 / 1939-45 / Aktivdienst der Gz Br 3 ; |
Fink, Urban / |
Solothurner
Artillerie (Beitrag 8,4cm & 7,5cm Feldkanonen, S. 84-97) |
Grunenwald / de Weck / Roten / Stauffer |
Die
Grenzbrigade 3 (1938-1994); |
Keller, Arnold |
Géographie
militaire de la Suisse 1907, Secteur Jura bernois; (*) |
Keller / Lovisa |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Neuenburg & Jura; |
Keller /
Lovisa / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Bern & Freiburg; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 3 im Zweiten
Weltkrieg, Teil II; GMS-Reisedokumentation; GMS Wettingen, 2003, 54 Seiten (mit ausführlichen Skizzen von Markus Meier) |
de Weck, Hervé |
Fortification
de la position-clé des Rangiers (1870-1995); (*) |
(*) Erhältlich bei OG Jura / SJO: http://www.militariahelvetica.ch/sjo/publications.htm
Markus Meier, Arlesheim,
danke ich für die Benützung seiner Skizzen, Unterlagen und mündlichen
Informationen zu den in „Spurensuche 14“ beschriebenen Festungswerken.
Daniel Fluri danke ich für die Benützung von 2 Fotos.
Summary:
The article describes a Tour to Swiss
Fortifications in the canyons of the
Upper Birs river in the Jura Mountains,
built in 1939/40 and 1944 during WW2. Some of these fortifications were upgraded
during the “Cold War” and used up to 1994 when the “Army ‘95” was implemented.
Feb. 2011
Nummer 13 als „Glücksbringer“ berichtet über einige Entdeckungen im Raum der „Fortifikation Hauenstein“.
Bei einer Tour am Chilchzimmersattel lernte ich Luciano und Daniela Colombi kennen, welche mich gleich noch zum Maschinenhaus der Scheinwerferstellung „Schattenberg“ mitnahmen. Ihre Informationen werden ins Kapitel „Scheinwerferstellungen der FH“ einfliessen. Besten Dank. | |
Mehrfach bestätigt wurde die frühere Existenz der beiden 8,4cm Bataillonsgeschütze am Chilchzimmersattel – und ihren Standort „in der (damaligen) Wiese am Weg zum „Spitzenflüeli“, W der Tanksperre aus dem Aktivdienst. |
R198-05a
R198-14a
Das letzte
Bild, vor der Scharte aufgenommen, bestätigt Fuhrer’s Angaben
auf Seite
659: „Schussrichtung/Wirkungsbereich = Hinderniszone N Stammburg“.
Noch bleibt in der „Fortifikation Hauenstein“ vieles zu klären und zu entdecken.
Summary: various discovery tours in the area of the „Hauenstein Fortification“ of WW1 brought additional information – also the real location and todays status of the bunker Nr. 19 for 8.4cm gun could be found. It is the only known construction of that type in the FH-area.
15.4.2008
Für die letzte Spurensuche-Tour zu Befestigungen auf Achsen, welche über die Solothurner Jurahöhen ins Mittelland führen, begeben wir uns ins Fricktal – Ausgangspunkt ist Frick.
Von 1386 bis 1799 gehörte das Fricktal zu Vorderösterreich (Breisgau). Nach dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen wurde es 1802 als „Kanton Fricktal“ in die Helvetische Republik eingegliedert und 1803 an den Aargau angeschlossen. (An die einjährige Dauer des „Kantons Fricktal“ wurde 2002 im Fricktal mit diversen Feiern erinnert.)
1939/40 war die 3. Division (Berner Truppen) im Fricktal eingesetzt und baute den Kessel von Frick massiv aus. (Nachbarn waren damals: rechts 5. Div, links 4. Div)
Unsere Spurensuche-Tour beginnt am SW-Rand von Frick bei der Sperre von Oberfrick mit den beiden bereits 1938 gebauten Bunkern, die heute zugewachsen sind.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
1a |
Oberfrick * |
Chrummacher |
Bkr |
4516 |
Inf Bkr, Ik/Mg/Beob |
v |
641’900:259’870 |
*) heute auf
Wittnauer Gebiet, da Grenzänderung nach 1988
- Die Liste der verwendeten Abkürzungen finden Sie am
Anfang von „Spurensuche Nr. 11“
Bei der Weiterfahrt nach Wittnau ist zwar von der Strassensperre am S-Dorfausgang nichts mehr zu sehen – jedoch lohnt sich ein Abstecher auf den Altenberg zur Stellung der F’Art Bttr 22 (F’Art Abt 8 / 3. Div). Die 4 Stände für 7,5cm F’Kan. waren unterirdisch verbunden.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
2 |
Wittnau |
Altenberg |
Bkr |
4518 |
Art Beob, mit UG |
v |
641’250:258’720 |
2a |
Wölflinswil |
Bächlimatt |
Bkr |
4519a |
Art Bkr |
v |
641'030:257’225 |
Wer nach dem Abstieg nach Wölflinswil noch weiter bis zum Bänkerjoch fahren möchte, kann auch die folgenden Objekte besuchen:
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
2f |
Oberhof |
Asp / Oberhof |
GPH |
--- |
Pz Mauer |
v |
talquerend |
2k |
Oberhof |
Benken-Eich |
Bkr |
4535 |
8,4cm Art Bkr/Pak |
v |
644'450:234’600 |
Zurück in
Wittnau (nach diesen
Abstechern) wäre dort ein weiterer Abstecher sehr zu empfehlen:
Besuch der vielfältigen Artilleriestellungen im Raum Limperg-Buschberg
und der Artillerie–Beobachtungswerke zwischen Wegenstetter Fluh und
Tiersteinberg.
(Die Tour zu diesen rund 50 Objekten wird
(verspätet) 2014 als Spurensuche-Artikel Nr. 21 beschrieben.)
Sonst gelangt man schon nach kurzer Fahrt
zur Sperre von Rätschtel. Ein Halt ist lohnend, denn sie besteht aus
einer talquerenden (2006 eingeebneten) Panzermauer, welche sich beidseitig im
Wald fortsetzt, sowie einer Bachsperre – und 2 beachtlichen Bunkern.
Bei der Brücke über den Bruggbach markiert ein Stein die Kantonsgrenze BL/SO.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
3a |
Wittnau |
Rätschtel E |
Bkr |
4520 |
Inf Bkr,
Pak/Mg |
v |
640’050:256’980 |
Einen Kilometer nach der Sperre von
Rätschtel (bei Pt. 478) betreten wir die Solothurner (Fast-) Enklave
Kienberg, die mit dem übrigen Kantonsgebiet nur auf einer Breite
von 100 Metern (W Klinik Barmelweid) verbunden ist. Die 8,5 km2 grosse
Gemeinde mit heute 500 Einwohnern kam 1523 durch Kauf an
Solothurn und gehört zum Bezirk Gösgen.
Die frühbarocke Saalkirche von 1627/35 enthält 3 klassizistische Stuckaltäre von
1777. Neben den Burgruinen von Heidegg und Alt-Kienberg sind typische
Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erwähnenswert.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
4a |
Kienberg |
Steinbruch |
Schild |
4543 |
für 7,5cm
F’Kan. |
v |
640'320:253’940 |
Artilleriebunker Schürmatt E Skizze A 4542 von Markus Meier
Die beiden Bunker von Schürmatt wurden erst
nach Herbst 1940 durch Baufirmen für die 5. Div gebaut.
(Armee Op Bf Nr. 12 vom 17.7.40 befahl die Verschiebung der 3. Div ins Reduit.
Die 5. Div übernahm daher zusätzlich deren Raum mit dem Auftrag „durch in die
Tiefe gestaffelte Sperren der Achsen“ einen Vorstoss über die Jurapässe ins
Mittelland zu verhindern.)
Beim Bunker auf der Salhöhe lohnt sich zudem ein Blick auf den alten Grenzstein mit Solothurner und Berner Wappen – also aus der Zeit vor Gründung des Kantons Aargau anno 1803.
Von der Salhöhe geht es steil bergab in Richtung Aaretal.
|
|||||||
Nr. | Gemeinde | Bezeichnung | Typ | A-Nr. | Beschreibung | IST | Koordinaten |
5a |
Erlinsbach |
Salhöhe |
Bkr |
4540 |
ex Schild,24mm
BK |
v |
641'480:253’210 |
Bunker Breitmis, darunter GPH + Str Bar
Nach dem Engnis von Breitmis gelangen wir zu den drei Gemeinden mit „Erlinsbach“ im Namen (2xSO + 1xAG) – sind im Mittelland und damit am Ende dieser Tour angelangt.
Literatur:
Autor |
Titel |
Hohl, Dieter |
50 Jahre
Grenzbrigade 4 (1939-1989); |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler im Kanton Aargau; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4
im Zweiten Weltkrieg, Teil Ost + West; |
Lüem, Walter |
3. Div im Fricktal
(1939/40) – Einsatz verst. 3. Div in der Armee- |
Ritschard, Paul |
Die Berner Division (3.
Div) 1876-1985; |
Schaffhauser, Hans Ruedi |
„Ausverkauf der
militärischen Heimat“; in |
Zwicky, Peter |
„Finish“ Magazin der Gz Br 4; Kdo Gz Br 4, 1994; 48 Seiten |
Markus Meier, Arlesheim, danke ich für die Benützung seiner ausführlichen Skizzen, Pläne, Karten, Fotos und Tabellen über die in „Spurensuche“ beschriebenen Festungswerke. Ohne seine jahrelange Vorarbeit im Gelände und am Schreibtisch wären diese „Spurensuche-Artikel“ nicht möglich geworden.
Mit dem Surensuche-Bericht Nr. 12 ist die Reihe über „Befestigungen an Jura-Übergängen auf oder mit Solothurner Gebiet“ abgeschlossen. Ich hoffe, dass Sie im Gelände – oder zumindest virtuell – einige interessante Routen und Regionen entdecken konnten.
Summary:
The article describes a tour to fortifications built at the begin of WW2 in a
section of the Jura mountain chain. Mainly constructed by the 4th
Infantry Division in 1939/40, they were finally taken over by the 4th
Border Brigade in 1941.
During the “Cold War” period, some fortifications were updated (new machine
guns, 9cm antitank-guns), new shelters (ASU) and fortress mortars (12cm Fest Mw)
were added, but other constructions just got a minimum maintenance or were
abandoned.
”Discovery tour Nr. 12” marks the end of that
serial about the fortifications in the Jura mountain chain – with elements on
the territory of the Canton of Soleure.
23. Okt. 2007
Spurensuche /
Discovery tour Nr. 11
Ausgangspunkt ist wieder Sissach/BL an der Autobahn A2, wie in Tour # 08, # 09 und #10.
Nach dem Tunnel der neuen Ortsumfahrung von Sissach
fährt man der Ergolz entlang aufwärts bis Rothenfluh. Am Dorfeingang
sieht man die das Tal querende Panzermauer; die beiden flankierenden Bunker
liegen oberhalb und etwas zurückversetzt.
An der alten Landstrasse erinnert ein hübscher Brunnen mit Basellandschäftler
Wappen und einer Inschrift „1940, [Füs Kp] I/138“ an die Erbauer der Panzermauer
– unter Leitung der Sappeur Kp III/23, deren Inschrift an der Mauer: „Mot
Sap III/23,1940“ bei der Verbreiterung der Kantonsstrasse 1996 verschwunden ist.
Tankmauer bei
Alter Landstr., Richtung A 3501
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
- |
Ormalingen |
Brühl |
Unst |
3500 |
Zentrale, Art Rgt 4 |
v |
633'860:257’770 |
1a |
Rothenfluh / BL |
Rothenfluh
N |
Bkr |
3501 |
Inf Bkr (Ik/Mg) |
v |
635'585:257’200 |
Abkürzungen:
Art = Artillerie; Bar = Barrikade; Bkr = Bunker; F’Kan. = Feldkanone; GPH =
Gelände-Panzerhindernis; Ik = 4,7cm Infanterie-Kanone; Mg = Maschinengewehr; Pak
= 9cm Panzerabwehr-Kanone; Stel = Stellung; Tkb = Tankbüchse/24mm Bkr Kan.; Unst
= Unterstand.
FT = Fels-Tarnung; HT = Haus-Tarnung; ST =
Stall-/Scheunen-Tarnung; INS = Gedenktafel, Denkmal
SPALTE „IST“ : a = abgebrochen; sp = Spuren; v = vorhanden.
2 km SE von Rothenfluh befindet sich in der Ergolz das grosse Biotop Thalwiesen, zu dem die Amphibien über grossräumig verlegte Plastikröhren und Strassenunterquerungen gelangen können.
In der folgenden Ortschaft Oltingen sollte man sich einen Blick auf das Haus an der Schafmattstrasse Nr. 68 mit dem Wandbild einer 7,5cm Feldkanone gönnen, welches an die Feldbatterie 36 im Aktivdienst 1939/40 erinnert.
SE von Oltingen gelangt man auf der Schafmattstrasse – nach
Passieren der abgebrochenen, einst 527m langen Schienensperre am Waldeingang –
zur zweiten Sperre von Winterhalden.
Sehenswert ist die Bachsperre mit interessanter Treppenkonstruktion und Spuren
einbetonierter Schienen. Gegenüber befindet sich ob der Strasse ein Gedenkstein
„HD.STR.UH.DET.BE 1 - ANNO 1943“ zur Erinnerung an die Männer des Berner
Hilfsdienst-Strassen-Unterhalts-Detachementes 1. Bequem erreichbar ist der
Schild (A 3537) für eine 7,5cm Feldkanone zwischen Strasse und Waldweg.
Bachsperre + Ik-Schild Bunker
A 3536
Im Steilhang oberhalb der Bachsperre steht – mühsam erreichbar – der kleine Bunker (A 3536) mit seiner speziellen Beobachtungskuppel. Er besteht aus einem senkrecht einbetonierten Stahltank mit ausgeschnittener Scharte und eingesetzter Türe. Oben auf dem Stahltank befindet sich ein kleines Lüftungstürmchen.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
2a |
Oltingen /
|
Büel |
Bar |
--- |
Schienen |
a |
637'775:253’230 |
Weiter in Richtung SE gelangt man problemlos zur SCHAFMATT und überquert unterhalb der Geissfluh die Kantonsgrenze BL/SO – auch ein schöner Aussichtspunkt – bei Balmis.
Ab hier geht’s abwärts Richtung Aaretal und nach dem Weiler
Rohr erreicht man bald das Engnis von Blauenstein. Von der ursprünglichen
Sperre mit einem Ik-Schild – später zum Bunker umgebaut – und einer Bach- und
Strassensperre sind der Bunker und Teile der Bachsperre erhalten.
(Altes Foto: siehe ADAB-Heft „Mil. Denkmäler Kt.
SO, Seite 47, links Mitte. Info von Markus Meier.)
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
3a |
Stüsslingen |
Blauenstein |
Bkr |
3538 |
Ik (2 Scharten) und
Beobachter/Lmg |
v |
639'730:249’840 |
Ab Stüsslingen bietet sich Gelegenheit, entweder über den Unteren Hauenstein oder über Erlinsbach – Salhöchi – Kienberg zum Ausgangspunkt der Tour zurückzukehren.
(Die
Sperren von Oberfrick – Rätschtel – Kienberg – Salhöchi – Breitmis werden in Spurensuche
Nr. 11 behandelt.)
Für die Artilleriestellungen von Limperg/Wittnau [A2937-2950]
siehe Spurensuche Nr. 21 - Tiersteinberg.
Literatur:
Autor |
Titel |
Hohl, Dieter |
50 Jahre
Grenzbrigade 4 (1939-1989); |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Keller,
Silvio / Lovisa, Maurice / |
Militärische
Denkmäler im Kanton Aargau; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4
im Zweiten Weltkrieg, Teil Ost + West; |
Schaffhauser, Hans Ruedi |
„Ausverkauf der
militärischen Heimat“; in |
Schaffhauser, Hans Ruedi |
„Die Fortifikation
Hauenstein“, in |
Zwicky, Peter |
„Finish“ Magazin der Gz Br 4; Kdo Gz Br 4, 1994; 48 Seiten |
Markus Meier, Arlesheim, danke ich für die Benützung seiner ausführlichen Skizzen, Pläne, Karten, Fotos und Tabellen über die in „Spurensuche 11“ beschriebenen Festungswerke.
2. Okt. 2007
Summary:
The article describes a tour to fortifications built at the begin of WW2 in a
section of the Jura mountain chain. Constructed by the 4th
Infantry Division in 1939/40, they were finally taken over by the 4th
Border Brigade in 1941.
During the “Cold War” period, some fortifications were updated (new machine
guns, 9cm antitank-guns), new shelters (ASU) and fortress mortars (12cm Fest Mw)
were added, but other constructions just got a minimum maintenance or were
abandoned.
Ausgangspunkt ist wieder Sissach/BL an der Autobahn
A2, wie in Tour # 08 und # 09.
Diesmal folgen wir dem Tal des Eibaches nach Süden – durch den Artillerieraum
der 4. Div in der ehemaligen Armeestellung 1939-41.
Nach dem Tunnel der neuen Ortsumfahrung von Sissach fährt man zuerst noch im Ergolztal nach Ormalingen. Am E Dorfausgang liegt bei Pt. 433 die Abzweigung zu den Höfen Wintersrain/Weierhof. Wenn man das Auto am kleinen Weiher (Tal), S des Weierhofs, parkiert, geniesst man einen schönen Waldspaziergang zu den folgenden Stellungen der F Art Abt 10. Zwar sind die meisten Scharten zugemauert, viele Bunker zugeschüttet – ausser bei A 3508 und A 3511, die auch begehbar sind..
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
1a |
Ormalingen |
Weierhof S |
Unst |
3503 |
Im Wald, ob
Str. |
v |
634’020:256’560 |
2a |
Gelterkinden |
Ärntholden 1 |
Bkr |
3508 |
Art Bkr
7,5cm |
v |
633'220:256’470 |
Abkürzungen: Art = Artillerie; AW =
Artilleriewerk; Bar = Barrikade; Bkr = Bunker; Div = Division; F’Kan. =
Feldkanone; GPH = Gelände-Panzerhindernis; Ik = 4,7cm Infanterie-Kanone; M =
Mitte; Mg = Maschinengewehr; Pak = 9cm Panzerabwehr-Kanone; SBB = Eisenbahn;
Str. = Strasse; Tkb = Tankbüchse/24mm Bkr Kan.; Unst = Unterstand.
FT = Fels-Tarnung; HT = Haus-Tarnung; ST =
Stall-/Scheunen-Tarnung; INS = Gedenktafel, Denkmal
SPALTE „IST“ : a = abgebrochen; sp = Spuren; v = vorhanden.
Rückseite Bkr A 3511 Scharte A 3511
Anschliessend fährt man zurück nach Gelterkinden, wo sich SE des Schwimmbades am Fitness-Parcours die nächste Art Stel befindet. Auch hier sind die Scharten zugemauert und die Objekte meist überdeckt.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
3a |
Gelterkinden |
Wolfsteigen
1, S |
Bkr |
3513 |
Art Bkr
7,5cm |
v |
632’700:256’230 |
Knapp einen Kilometer weiter SE gelangen wir dann an
Sperre von Tecknau, einst besonders wichtig wegen des Nordportals des
(„neuen“) Hauenstein-Eisenbahntunnels.
Die das Tal querenden Panzermauer (mit Tarnbemalung), sowie eine Gedenktafel von
den Erbauern „1940 - Mot Sap Kp III/23“ und die beiden Bunker von 1940 sind
erhalten.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
4a |
Tecknau |
Tecknau E |
Bkr |
3520 |
Ik/Pak, Beob, Mg |
v |
633'900:255’460 |
4f |
Wenslingen |
Batterie
Scherz / |
AW |
3535 |
In Felswand für 3 F'Kan.
7,5cm; erbaut März-Juni 1940. |
v |
Nur mit ortskundigem Führer besuchen! |
Scharten G1 + G2 von A 3535 (Foto: Markus Meier)
Auf der Höhe von Rünenberg/Kilchberg können wir anschliessend gleich zwei imposante Art Stel entdecken, welche für die Schwere Motorkanonen Abteilung 4 mit ihren 10,5cm Kanonen erbaut wurden. Speziell ist der zusätzliche Schartenschutz mittels Baumstämmen – wie das von Oberst Engeli im Sommer 1940 aufgenommene Foto (Privatarchiv Max Rudolf) zeigt. Spuren der Eisen sind teils noch zu sehen.
Baumstämme als Schartenschutz Markus Meier am Denkmal
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
5a |
Rünenberg |
Steinholz E
Steinholz M-E |
Bkr |
3522 |
Art Bkr
10,5cm |
v |
632'820:254’430 |
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
6a |
Kilchberg |
Chilchstüdeli
E |
Bkr |
3529 |
Art Bkr
10,5cm |
v |
634'500:253’440 |
Hinweis: Die Objekte A 3501-02 und 3536-38 werden in einem nächsten „Spurensuche“-Artikel besprochen.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
6a |
Zeglingen |
Wolfacker |
Schild |
3539 |
für 7,5cm Kan. |
v |
636'100:251’860 |
Die beiden Schilde E und SE des Dorfes von Zeglingen (beim einstigen Tankhindernis quer über das Tal) wurden zur Sperre der Umgehungsmöglichkeiten über Bergmatten/Schafmatt durch die 5. Div. betoniert.
Wenn wir von Zeglingen in Richtung Wisen weiterfahren, passieren wir nach knapp 2km die Kantonsgrenze und befinden uns im vorderen Bereich der Fortifikation Hauenstein aus dem 1. Weltkrieg. Die ausgedehnten Befestigungen am Wisenberg/Bad Ramsach laden zu einer weiteren Tour ein.
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
7a |
Wisen |
Zwillmatt |
Schild |
3541 |
für 7,5cm Kan. |
a |
634'530:249’930 |
Der Schild im Steinbruch von Zwillmatt ist verschwunden;
weitere Spuren erinnern jedoch an dieses „Einfallstor“ zur Passhöhe des „Unter
Hauenstein“.
Hinweis:
die Achse des „Unter Hauenstein“ ist in „Spurensuche # 9“ beschrieben.
Literatur:
Autor |
Titel |
Hohl, Dieter |
50 Jahre
Grenzbrigade 4 (1939-1989); |
Keller /
Lovisa / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4
im Zweiten Weltkrieg, Teil Ost + West; |
Schaffhauser, H. R. |
„Artillerie-Kaverne
Wenslingen im 2. Weltkrieg“ in |
Schaffhauser, H. R. |
„Ausverkauf der
militärischen Heimat“; in |
Schaffhauser, H. R. |
„Die Fortifikation
Hauenstein“, in |
Zwicky, Peter |
„Finish“ Magazin der Gz Br 4; Kdo Gz Br 4, 1994; 48 Seiten |
Markus Meier, Arlesheim, danke ich für die Benützung seiner ausführlichen Skizzen, Pläne, Karten, Fotos und Tabellen über die in „Spurensuche 10“ beschriebenen Festungswerke
Summary: The article describes a Tour to Swiss Fortifications and artillery positions in the Jura Mountains, built 1939/40 at the begin of WW2 . Some of these fortifications were upgraded during the “Cold War” and used up to 1994 when the “Army ‘95” was implemented.
30. Juli 2007 / Koordinaten-Korrektur: A 3539/3540 - 27.1.2009
Ausgangspunkt ist Sissach an der Autobahn A2, wie in Tour # 08. Diesmal fahren wir durch das Homburgertal auf der Strasse des Unteren Hauenstein-Passes nach Süden.
[Nördlich von Sissach gibt es zahlreiche Bauten der „Armeestellung“ von 1939/40 zu sehen, welche sich von Frick her kommend über Wischberg – Farnsburg – Buuseregg – Sissacher Flue bis E von Liestal (Bad Schauenburg) hinzieht.]
Nr. |
Gemeinde |
Bezeichnung |
Typ |
A-Nr. |
Beschreibung |
IST |
Koordinaten |
1a |
Diepflingen |
Diepflingen E |
Bkr |
3542 |
Ik/Pak + Mg |
v |
630’560:254’910 |
2a |
Rümlingen/BL |
Tschattnau E |
Bkr |
3544 |
Ik/Pak + Mg |
v |
631'060:253’675 |
3a |
Läufelfingen |
Läufelfingen E |
Bkr |
3546 |
Ik/Pak +
Mg; ST |
v |
631'230:249’880 |
4a |
Läufelfingen |
Adlikerbrücke |
GPH Schild |
--- |
Blöcke am
Bach |
sp |
632'660:249’025 |
5a |
Läufelfingen |
Reisen E |
Bkr |
3551 |
8,4cm Art Bkr |
sp |
633'000:248’500 |
6a |
Läufelfingen |
Pulfisei N |
Werk |
3554 |
Ik/Pak+Mg;(FT=a) |
v |
632'320:248’270 |
7a |
Hauenstein-Ifenthal (SO) |
Batterie Gsal |
Bkr |
3557 |
12cm Art Bkr |
v |
631'750:247’470 |
8a |
Hauenstein |
Passhöhe |
Bar |
--- |
Str. Sperre |
a |
|
9a |
Trimbach |
Trimbach S
(W!) |
Werk |
3562 |
Ik/Pak + Mg
FT |
v |
633'490:246’250 |
Abkürzungen: Art = Artillerie; Bar = Barrikade;
Bkr = Bunker; F’Kan. = Feldkanone; GPH = Gelände-Panzerhindernis; Ik = 4,7cm
Infanterie-Kanone; Mg = Maschinengewehr; Pak = 9cm Panzerabwehr-Kanone; SBB =
Eisenbahn; Str. = Strasse; Tkb = Tankbüchse/24mm Bkr Kan.;
FT = Fels-Tarnung; HT = Haus-Tarnung; ST =
Stall-/Scheunen-Tarnung
SPALTE „IST“ : a = abgebrochen; sp = Spuren; v = vorhanden.
Schon 2km nach dem Tunnel der neuen Ortsumfahrung von
Sissach erreichen wir die erste Sperre bei Diepflingen.
Zum Bunker A 3542 gelangt man durch das Dorf und dann nach kurzem Fussmarsch (ab
Fahrverbot) auf dem Sommerauweg. Das unscheinbare Gebäude am Waldrand ist
perfekt als Feldscheune getarnt: Holzverkleidung, Ziegeldach und bemaltes
Rabitz-Geflecht.
Zurück auf der Kantonsstrasse findet man am Ortsende die Panzermauer zwischen
Hauptstrasse (Str Bar überdeckt) und Wald. Das Strässchen zum Schiessstand führt
uns hinauf zum Waldrand, wo sich der Bunker A 3543 befindet, versehen mit
Original-Tarnbemalung.
Bunker Diepflingen E Bunker Diepflingen W
Bei der Weiterfahrt Richtung Olten folgt schon nach 1km die Abzweigung nach Rünenberg, wo 2 verbunkerte Stellungen (je 4 Art Bkr + 2 Unst) für 10,5cm mot. Kan. im „Steinholz“ (Bttr 107, mit Gedenkstein) und im „Chilchstüdeli“ (Bttr 108) zu sehen wären.
Wer auf der Hauptstrasse bleibt, stösst 250m nach der
Abzweigung auf die Sperre von Tschattnau bei Rümlingen. Die Panzermauer
zieht sich vom Wald quer übers Tal und den Hombergerbach (Bachsperre) bis
unterhalb des als Stall getarnten Bunkers A 3544.
Im Buch „Falsche Chalets“ von Christian Schwager findet sich ein Bild davon
auf Seite 82, ebenso wie vom Bunker Diepflingen E (S. 81) und Adlikerhof/Wisen
(S. 83).
Das Gegenwerk Tschattnau W liegt an der Strasse nach Wittinsburg.
Bunker A 3545 Tschattnau W
Bunker Läufelfingen E (Markus Meier)
Nach weiteren 4km gelangt man bereits nach Läufelfingen,
wo sich das Nordportal des alten Hauenstein-Bahntunnels befindet.
Die Sperre quert das Tal N des Dorfes und besteht aus BBB-Blöcken, Schienen und
Mauern. Der Bunker A 3546 an der Passstrasse ist bestens als Scheune getarnt –
das Gegenwerk in der Felswand gegenüber kaum sichtbar und schwer zugänglich.
(Über einen möglichen Panzerangriff auf diese Sperre gab es – aus damaliger Sicht – in der ASMZ Nr. 12/1990, einen Artikel von Lukas Landmann.)
Im Bereich der Passhöhe des Unteren Hauenstein
folgt dann eine grössere Anzahl von Bauten aus der Zeit des Aktivdienstes
1939-45, sowie aus der Zeit von 1914-18.
Als „Sperrstelle Unter Hauenstein“ finden Sie
einen Beschrieb auf Seite 26/27 in der ADAB-Broschüre „Militärische Denkmäler in
den Kantonen Solothurn, Basel-Stadt & Basel-Landschaft“.
Alle ADAB-Broschüren können direkt aus dem
Internet kostenlos herunter geladen werden auf:
Neu zu finden unter:
http://www.ar.admin.ch/internet/armasuisse/de/home/themen/immo/historische.html
(Den Stellungen der „Fortifikation Hauenstein“ aus dem 1. Weltkrieg (Karte unten) wird in ein späterer „Spurensuche-Artikel“ gewidmet sein.)
Stellungskarte von 1942:
Kdo Fortifikation Hauenstein
Läufelfingen-Hauenstein
Karte von 1919; BAR
(Bttr Gsal + Schilde + 8,4cm Bkr)
Wegen des Mangels an Geschützen (Reduit-Aufbau) griff man 1940 nochmals auf
die eingelagerten 8,4cm Krupp-Kanonen, Modell 1881, zurück, welche im 1.
Weltkrieg als „Bataillonsgeschütze“ und Ersatz für fehlende Maschinengewehre
gedient hatten – für welche es aber keine panzerbrechende Munition gab. (max.
Schussweite: 7km)
Ende 1940 baute man dafür drei Geschützbunker auf Reisen und einen auf
Muregg.
(Schussrichtung: siehe Stellungskarte von 1942)
Der Kriegsverlauf 1939/40 hatte die Notwendigkeit der
Panzerbekämpfung deutlich gemacht. General Guisan befahl daher, die 7,5cm
Feldkanonen mobil auch dafür einzusetzen.
Zwischen Oltingen und der Challhöchi baute die 5. Division Ende 1940 bis Sommer
1941 daher insgesamt 13 Schilde für Feldkanonen 7,5cm. Ein Unikat ist
dabei der Doppelschild für 2 Kanonen im Steinbruch von Läufelfingen.
(Schussrichtung: siehe Karte von 1942)
Die verbunkerte Batterie-Stellung „Gsal“ am
Chesselberg, wurde im Herbst 1940 von der 5. Division für
4 Feld-Kanonen 12cm, Modell 1882, gebaut. Die maximale Schussweite betrug
10km, die maximale Feuergeschwindigkeit 1 bis 2 Schuss pro Minute.
Später wurden die Geschütze durch Pivothalterung und Rücklaufbremse
kampfwertgesteigert. Nach 1945 erfolgte eine Umrüstung der Batterie auf 12cm
Haubitzen.
Heute ist alles leer geräumt und überwachsen.
(Weitere Details siehe: Lüem/Sidler, GMS-Dokumentation S. 23 + 30-35)
Geschützstand, leer, Okt. 1998
Scharten-Abdeckung (2007)
(zeigt noch die Umbau-Stadien)
Hinweis: für die Befestigungen von Challhöchi, W Ifenthal, siehe “Spurensuche Nr. 8“.
Nachdem im Sommer 1941 auch die 4. und 5.
Division im Reduit eingesetzt wurden, war die Grenzbrigade 4 für den
ganzen Raum von Stein/AG am Rhein bis Klösterli bei Kleinlützel/SO
verantwortlich – wobei das Schwergewicht auf Verteidigung der
Achsen zwischen Grenze und Mittelland lag.
[Frankreich war zum Grossteil seit dem Waffenstillstand vom 22.6.1940 besetzt von Hitler’s Wehrmacht.]
Im Befehl Nr. 408 vom 15.7.1941 der Grenzbrigade 4 wurde ihr Auftrag neu geregelt:
(BAR
E 5795; 1000/951; Bd. 316)
- hält mit dem Gros der Grenztruppen die vorbereiteten Grenzstellungen
- verzögert in ihrem Raum mit allen Mitteln einen feindlichen Einbruch
- verhindert den Einbruch feindlicher Panzerkräfte über den Jura ins Aaretal
- sperrt namentlich die Jura-Übergänge Unterer und Oberer Hauenstein,
Passwang,
Schelten, sowie die Klusen von Balstal.
- EIN RÜCKZUG KOMMT NICHT IN FRAGE.
Der
gleiche Befehl hält (auf Seite 7) für die Truppen der rückwärtigen Stellungen
u.a. fest:
..... die „Kampfgruppen Hauenstein“ (verstärktes Ter Rgt 86)
- hält die in den Zugangstälern zum Hauenstein-Massiv gebauten Werke
und Sperren
bei Rothenfluh, Tecknau, DIEPFLINGEN, Sommerau, Tenniken und
Zunzgerberg,
- sperrt im Anschluss daran nach rückwärts – in Stärke von je ca. einem
Bataillon – tief gestaffelt
durch Talsperren und Stützpunkte:
a)
den Untern Hauenstein unter Einbezug der direkt an der Hauensteinstrasse
gelegenen Sperren
bei LÄUFELFINGEN, ADLIKEN und bei PULVISEI, sowie der
Sperren bei ZEGLINGEN und
UNTER-ZWILLMATT (NE Wisen), welche in der rechten Flanke den Zugang
zur Hauenstein-
Strasse von Eithal her unterbinden;
b) das obere Diegtertal bei Oberburg und bei Eptingen unter Ausnützung der
Sperre Oberburg;
c) den Obern Hauenstein mit den Sperren Oberdorf, Waldenburg (N & S), Spittel,
Oberer
Hauenstein; [........]
hält die Querverbindungen Wisen-Läufelfingen,
Ifenthal-Kall-Kilchzimmer-Langenbruck-Mümliswil
sperrt nach S den Übergang von Bärenwil nach Hägendorf und nach
Egerkingen,
sperrt nach S die Untere Hauensteinstrasse in der Gegend S des Dorfs
Hauenstein und W Ifenthal,
sichert die rechtzeitige Zerstörung der im Verteidigungsraum liegenden
Spreng-Objekte
KP: „Kampfgruppe Hauenstein“ = General Wille-Haus (bei Challhöchi)
Die beiden Infanteriewerke beim Viadukt von Trimbach, rund 800m SE vom Südportal des alten Hauenstein-Tunnels gelegen, wurden erst 1944 gebaut. Sie sind noch voll ausgerüstet, wurden vom Kanton Solothurn übernommen und werden durch den Verein „Festungswerke Solothurner Jura“ betreut.
Trimbach Nord, Zugangs-Stollen (Ch.
Rast) Trimbach Süd, 4 Scharten, 2stöckig
Als Ende der Tour empfiehlt sich ein Blick auf die Gedenktafel zum Bau der Hauenstein-Strasse von 1827-29 auf dem Parkplatz 100m unterhalb des Bahnviadukts von Trimbach, oder ein Abstecher zum (derzeit) gut sichtbaren Ik-Schild an der Oltnerbücke von Winznau oder aber ein Besuch des Soldatendenkmals von Olten, im Park gegenüber von Kantonsspital bzw. SIS-Gebäude (mit Ausstellung historischer Wertpapiere = www.wertpapierwelt.ch ).
Literatur:
Autor |
Titel |
Fink, Urban |
Solothurner Artillerie, Habegger Verlag, Derendingen; 1997, 303 S. |
Hohl, Dieter |
50 Jahre
Grenzbrigade 4 (1939-1989); |
Keller /
Lovisa / |
Militärische
Denkmäler in den Kantonen Solothurn & Basel; |
Landmann, Lukas |
„Angriffe gegen ausgebaute Verteidigungsstellungen“; S. 737-740 in ASMZ, Nr. 12/1990 |
Lüem, Walter |
Die Grenzbrigade 4
im Zweiten Weltkrieg, Teil Ost + West; |
Schwager, Christian |
„Falsche Chalets“ – die
getarnten Bunker der Schweiz; |
Zwicky, Peter |
„Finish“ Magazin der Gz Br 4; Kdo Gz Br 4, 1994; 48 Seiten |
Christoph Rast, Olten, danke ich für Fotos aus den
Werken Trimbach und Adlikerhof.
Markus Meier, Arlesheim, danke ich für die Benützung seiner ausführlichen
Skizzen, Pläne, Karten, Fotos und Tabellen über die in „Spurensuche 9“
beschriebenen Festungswerke.
Summary: The article describes a Tour to Swiss Fortifications along the Lower Hauenstein passroad, built during WW2 when the country was surrounded by Hitler’s and Mussolini’s troupes.. The 4th Border brigade was in charge of a very large area between the Rhine river and the Jura mountains. Many fortifications were upgraded during the “Cold War” and used up to 1994 when all border brigades were dissolved – and the “Army ‘95” implemented.
11. Juni 2007
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