Die deutsch-französische
Grenze von 1871 - 1918 /
The French-German
border of 1871 - 1918 /
La frontière franco-allemande de 1871 à 1918.
Inhalt dieser Seite - Grenz-Abschnitte:
1. Grenze Frankreich/Luxemburg
bis zur Mosel
Letztes/Last update = Schlachtgelände von
1870
2. Mosel -
Seille
- Marne-Rhein-Kanal
3. Marne-Rhein-Kanal -
Avricourt -
Cirey-sur-Vezouze
4. Cirey
- Raon
- Col du Donon
- Col de Saales - Col de
Ste-Marie
Letztes/Last
update = # 2520 - 2597
5. Col de
Ste-Marie
- VOGESENKAMM - Ballon d'Alsace
Letztes/Last
update = # 2599 - 2652
6. Ballon
d'Alsace
- Rhone-Rhein-Kanal
7. Rhone-Rhein-Kanal - Réchésy -
Schweizer Grenze
Letztes/Last Update = # 4056 - der südlichste Grenzstein von
1871; Kartenausschnitt
Einführung (in Vorbereitung)
/ Introduction (under preparation)
Carte: P. Foncin, 1901, LAUSSEDAT, carte
1 Departements heute, mit KARTE KRIEG 1870/71
frz.
Schulatlas, Paris; in: geo.uni.lu. "Délimit. Frontière", p.217 ehemaliger Grenze 1871 aus dtv-Taschenbuch, Bd. 2, S. 70
Der Ausgangspunkt der Grenze von 1871 befand sich beim Grenzstein # 1 an der heutigen Grenze zwischen Luxemburg und Frankreich, wo sich damals somit ein
Dreiländereck befand. (siehe
Detailkarte bei „# 14 - # 15“, nachstehend)
(Westlich von
Grenzstein # 1 gibt es die Nummern 1-48,
beginnend am Dreiländereck von Mont-St-Martin/Frankreich,
Rodange/Luxemburg und Aubange/Belgien.
Östlich von Grenzstein # 1 erfolgt eine
neue Zählung, beginnend mit Nummer 2.)
Heute befindet sich der Bereich von Grenzstein # 1
auf dem Areal zwischen der seit 1966 geschlossenen Erzgrube/Mine Heydt
und dem ehemaligen Tagebau der GTH-Mine „La Côte Rouge“. (Die
Grenzsteine # 2 - # 13 folgten in Richtung Süd.)
Kameraden haben auch versucht, diesen auf der Karte verzeichneten Grenzstein Nr.
1 zu finden. Die 2 Fotos von Gilles geben einen Eindruck des von Wald und
Gebüsch bedeckten Gruben-Gebietes an der ehemaligen Gruben-Bahnlinie.
Mehr zur Grubenbahn der Mine Heydt:
http://www.rail.lu/mineheydt.html
Bereich bei
Grenzstein # 1
(Rédange-...) Foto:
Gilles Weinzaepflen
Foto: Gilles Weinzaepflen
Meist ist die französisch-luxemburgische Grenze nur noch an den „modernen“ Steinen, oben gelb markiert, oder am Wechsel von Asphalt, Strassenmarkierung und –Beschilderung zu erkennen.
Grenze F-LUX, borne
31; Grenze F-LUX, borne 6;
Strasse von Hussigny nach Obercorn Belvaux SW, ob Parking
R336 062a R336 046a
In Hussigny-Godbrange fand ich die Grenzsteine mit den bisher tiefsten Nummern. Der Ort lebte lange vom Erzabbau. Heute scheint die Umstellung erfolgreich abgeschlossen zu sein, aber die Erinnerung an frühere Zeiten bleibt sichtbar.
Bahnhof, Schranke offen,
Grenzwachthaus (neu bemalt), darüber Gebäude Grube GTH,
Schienen abgebaut
oben am Horizont das Dorf Hussigny-Godbrange
R336 059a R336 050a
Südlich des Dorfes, bei „La Croix de Pierre“, beginnt die Alte
Strasse nach Rédange:
Alte Strasse nach Rédange, viele Schlaglöcher;
Karte Grenzsteine # 1 - # 15
Pfeil = Stein # 15; im Wald links = Stein # 14
Basiskarte = IGN;
www.geoportail.fr
R336 069a
,
an Trampelpfad # 14,
Detail Zahl,
direkt neben ca. 4m tiefem Erdeinbruch;
Stein verwittert
(ungesichert ! ); R351 009a (Sept.2012) R351 010b
Grenzstein # 15 von 1871
Grenzstein # 15 von 1871
mit Zahl und « F »
Detail der Zahl
„ D“ herausgeschlagen
R336 078a (April 2012) R336 079a
R336 080a
mit Gleiche Kreuzung, Richtung Stadtmitte.
Links gegenüber
Haus für Chef der Micheville-Werke;
der Tafel „Einbahn“ beginnt die Treppe zu den zwei
davor Departements-Grenzstein.
erhalten gebliebenen Grenzsteinen.
R351 002a (2012) R351 003a
Nach 1. Treppe steil hoch zur
Ob 2. Treppe, in „Rue Garibaldi“, zwei verwitterte
„Rue Strasbourg“ folgt eine Grenzsteine, einer evtl. von Ecke
(in Foto unten rechts)
weitere zu den Grenzsteinen. R365 007a
Stein rechts mit „F“ und Nummer „64*
(gelber
“Rue Strasbourg“ hinabführende Treppe
Rahmen). Stein links sehr stark
beschädigt.
R365
008a R365 009a (April
2013)
bzw. 30m
weiter E an der Strassen-Querung der Grenze – standen, erscheint wahrscheinlich.
Zwischen Grenzstein # 15 an der
Strasse Godbrange - Rédange (siehe oben) und
Grenzstein # 64 hier
sind es rund 4'000 Meter Grenzverlauf. Für die 48 Grenzsteine dazwischen – bei
durchschnittlich ca. 80m Abstand – würde dies passen, da 1871 das Gebiet
unbebaut war und Villerupt 1872
nur 623 Einwohner (!) zählte.
Nach Gründung der Micheville-Eisenwerke
1873 stieg die Einwohnerzahl
rasant
(1891 = 1'720, 1896 = 3'659, 1901 = 5'449, 1911 = 8'569, 1936 = 9'041, 1962 = 14'377) –
ebenso auch die Zahl der Hochöfen (5 in 1914 mit
390’000 t Gusseisen Jahresproduktion).
Von 1950-1970 wurden mit 4 Hochöfen noch hohe Produktionsziffern erreicht, doch
1974
wurde das Werk definitiv geschlossen.
Seit 2000 liegt die Einwohnerzahl von Villerupt
nun bei 9'500 Personen.
18.4.2013
Andere Entdeckungen bei der Suche nach Grenzsteinen
Die Suche bei Crusnes und Cantebonne blieb für mich
erfolglos, da hier aber die Maginot-Linie
des „SF Crusnes“ verläuft, trotzdem interessant.
R365 xxx
Kartenausschnitt
SF Crusnes aus exzellenter Dokumentations-Site über die MAGINOT-Linie:
www.lignemaginot.com/ligne/carto/sfcr/sfcr7.htm
Weitere Informationen auch:
http://fr.wikipedia.org/ unter:
« Secteur fortifié de la Crusnes »
Sehenswert auch der nahe gelegene Stützpunkt von « Brehain-la-Cour »
Casemate Crusnes Nord (in Kurve, N Crusnes) Casemate Ravin de
Crusnes (an D 57)
R365 004a R365
017a
21.4.2013
Nach erfolgloser Suche im Bereich Boulange – Sancy fand
sich im Wald S von Lommerange eine
fortlaufende Serie von Grenzsteinen, teilweise neben alten Steinen
früherer Grenze.
(Zufahrt via Feldweg S Lommerange bis zu # 238 bei "Jagdhütte")
# 234 & 3 alte Steine am Bach
, Eckstein # 234, Zahl und „F“
SE Landgut „Le Sart“;
R365 049a R365 047a
# 235 und „F“, W Graben
# 236 und „F“, NE Graben
# 237 und alter Stein
R365 043a R365
039a R365 036a
Eckstein # 238 am Feldweg, bei "Jagdhütte" Eckstein
# 238 und „F“
R365 029a R365
032a
Der nächste Grenzstein folgt erst nach 200m; NACH der Barriere zum „Forêt de Trieux“
Barriere vor Forêt communale de Trieux
# 239 und « F », im
Gebüsch
R365 099a R365
101a
21.4.2013
Auf der D135 / D11 zwischen den beiden Ortschaften wiesen auch beim Zweitbesuch vorerst nur Departement-Tafeln und unterschiedlicher Strassenbelag auf die Grenze hin.
Bei Nachsuche liess sich jedoch im Strassengraben der Stein # 509, sowie in der Grenzhecke aus Richtung Amanvillers der Stein # 508 entdecken.
Grenze Habonville – Vernéville bei #
509, # 509 im
Strassengraben
Grenzhecke aus Richtung Amanvillers gegenüber Hecke
R365 064a R365
102a
# 508 im Dornen-Gestrüpp der
Grenzhecke # 508, Detail;
zwischen Dornen & Drähten
R365 068a R365
103a
21.4.2013
Grenze 1871, entlang
Römerstrasse, Grenze 1871 bei Tronville/Vionville
N Rezonville; bei 3 dt. Denkmälern. R336 024a
R365 073b
Wer bisher dem Grenzverlauf von N her gefolgt ist, sollte sich
zum Verständnis des Ablaufs der Schlachten von Mars-la-Tour / Vionville
am 16. Aug. 1870 und von Gravelotte / Saint-Privat am 18.
Aug. 1870 – also von WEST nach
OST – (zurück) in Richtung Festung METZ – gedanklich umstellen.
Wikipedia bietet gute
Zusammenfassungen unter „Schlacht von
Mars-la-Tour“ sowie unter „Schlacht
bei Gravelotte“ in dt./frz./engl.
Auf der Site von John Hamill
finden Sie unter EUROPE „Franco-Prussian War“
nicht nur 2 Fotoberichte über diese Schlachtorte, sondern auch exzellente Panoramabilder der
verschiedenen Abschnitte, welche das offene, meist deckungslose Gelände
aufzeigen. www.johnsmilitaryhistory.com
Viele Denkmäler in diesem Bereich der (späteren) Grenze von 1871 erinnern an
die Ereignisse vom 16. und 18. August 1870. Die (meist dt.) Denkmäler
sind (nach 2 weiteren Kriegen) erstaunlich gut erhalten und ein Zeichen grosser
Toleranz der lokalen Bevölkerung.
Die Site von Jeanlouis
Stein, „La guerre de 1870 en photos“ enthält
auch eine interaktive
Karte, welche die Standorte der frz. und dt. Denkmäler zeigt – und bei
Klick darauf – das entsprechende Denkmal mit Foto & Angabe des Truppenteils
liefert. Super gemacht unter:
http://jeanlouis.stein.free.fr / dort (oben) zuerst „Cartes“,
dann: „Autour de Metz“ wählen.
Borne Nr. 4 an D 903 zwischen Vionville
und Rezonville
R365 086a
Auf dem Gelände der Schlachten vom 16. und 18. Aug. 1870
begegnet man – entlang der Strasse Verdun – Metz (D903, früher N3) auch den Denksteinen der „Voie de la Liberté 1944“.
Diese erinnern an den Vormarsch der 3. US Armee von General Patton, welche (vorerst) in 54
Tagen von der Normandie
bis zur Mosel vorstiess. Die Denksteine beginnen in
Sainte-Mère-Eglise (borne 0) und
auf dem Invasions-Strand „Utah Beach“ (borne
00) und enden in Bastogne
(borne 1145).
Der Abstand beträgt jeweils eine Meile (= 1'600 Meter).
Viele steinerne Denksteine wurden ersetzt.
(Kopien aus Hartplastik wegen Unfallgefahr)
Mehr bei: http://www.chez.com/ascomemo über "Histoire de la Moselle 1939/45"
Über die Aktionen der „Third Army“ (XII Corps und XX Corps) in der Zeit Sept. – Dez. 1944 (Metz / “Westwall“ / Bastogne) guter Beschrieb von Dr. Christopher R. Gabel (1985) „The Lorraine Campaign – Sept./Dec. 1944” als umfangreiches Buch und kürzere „Overview-Version“ – auf diversen Internet-Sites.
Zwischen Arnaville und Novéant-sur-Moselle (12 km N Pont-à-Mousson) erreicht die Grenze von 1871 ihren südlichen Eckpunkt LINKS der Mosel.
auf dem Rudemont bei # 771,
Blick auf das Vallée du Rupt de Mad
R 353x 002a R 353x 007a
Arnaville auf Mosel, #
775 am Plateau-Abhang gegen Mosel
Richtung Pagny; Le Rudemont ist Naturschutzgebiet; R 353 009a
(Okt. 2012)
R 353 008a
Eisenbahn und Strasse von
Arnaville
durch das Vallée de Rupt de Mad nach Thiaucourt-Regniéville waren 1914-18
wichtige Nachschublinien zur dt.
Front im Priesterwald/Bois le Prêtre
und im St-Mihiel-Bogen.
Einen ausführlichen Fotobericht von „Pierre Grande
Guerre“ mit vielen Detailkarten finden Sie unter: http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/11/Bois-le-Prtre--Priesterwald
(Dort auch sehr viele Fotoberichte zu weiteren Frontabschnitten des 1. Weltkriegs, Texte in Englisch.)
N von Pont-à-Mousson an der Mosel steigt die Grenze
von 1871 nach E zum „Delmer Rücken“ hoch, um dann nach 20km – E Nomeny –
dem Verlauf des Seille-Flusses zu folgen.
Aus dem letzteren Bereich stammt der Grenzstein # 1291, welcher ausgegraben und etwas
bearbeitet nun
für Ausstellungen zum Thema „Grenze 1871
& Krieg 1914-1918“ verwendet wird. (wie auch
Stein # 1676 aus dem „Forêt de Blâmont“)
Steine 1291
& 1676 in Ausstellung Grenzfluss Seille bei Pettoncourt (R349 015a)
Mehr
dazu in „Les bornes de la frontière Franco-Allemande de 1871 à 1914“ von
Jean-Luc Demange unter:
http://poilumartinique.centerblog.net/293-les-bornes-de-la-frontiere-franco-allemande…
frz. Denkmal, IR 26, 1914
frz. Bunker, 1916, 2 stöckig, in Moncel-sur-Seille;
Seille-Brücke bei Manhué ob dem damaligen frz. Grenzbahnhof
& Seille-Bereich
R349 017a (2012) R07 042 (2003)
Im Seille-Abschnitt verliefen die Frontlinien von Herbst 1914 bis 1918 parallel zur Grenze von 1871, also längs des Flusses. Die Seille-Niederung war damals angestaut & sumpfig und bildete für beide Seiten ein wirksames Hindernis zwischen den meist ruhigen Frontlinien. Für Patrouillengänge zum gegnerischen Ufer wurden Boote eingesetzt.
Von „Pierre
Grandeguerre“ gibt es einen ausführlichen Fotobericht mit vielen Detailkarten
über die Kämpfe von 1914 um den GRAND COURONNE DE NANCY (Bereich S Nomeny), wo
der dt. Angriff festlief. Texte in Englisch unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2013/02/French-Bunkers
In diesem Bereich verlässt die Grenze von 1871 den Talgrund des Seille-Flusses und verläuft auf der südlichen Anhöhe. Die Suche nach Grenzsteinen war für mich schwierig, da das Gebiet teils nur zu Fuss erreichbar ist. Viele Steine – an Punkten mit offensichtlicher Richtungsänderung der Grenze – sind entfernt worden.
Immerhin konnte der gut erhaltene Stein # 1356 – direkt an der frei befahrbaren Waldstrasse gelegen – gefunden werden.
,
an Waldstrasse, bei Remerbois #
1356, Detail
R349 005a R349 007a
Grenze E Moncel-sur-Seille
(Waldrand, links) Grenzsattel
zwischen Arracourt
nach N auf Seille, Dorf Chambrey &
Windräder und Vic-sur-Seille (dt.
Frontlinie 1914-18)
R349 013a R349 022a
1914-18:
Bei Einstellung des dt. Angriffs auf die „Position von Nancy / Grand Couronné“
wurde die Front der dt. 6. Armee am 11.9.1914 auf die Grenze von 1871
zurückgenommen. Der Raum „Grenzsattel“ zwischen Vic-sur-Seille – Juvrecourt –
Réchicourt-la-Petite, um die sumpfige Ebene der „Loutre noire / Lauter“, wurde
hier zur dt. Front, welche bis Kriegsende 1918 unverändert blieb.
1944: Panzerkämpfe bei Arracourt:
Foto Denkmal & Beschrieb als Auszug von GMS-Dokumentation.
Denkmal in Arracourt; Panzerkämpfe 1944 Beschrieb der
Panzerkämpfe
R32 004b (2003)
Details für Xures-Vaucourt:
Marne-Rhein-Kanal,
Schleuse Xures
zur Vergrösserung: 2x klicken
R07 044 (2003)
Grenze an Strasse Xures – Lagarde; # nicht lesbar Stein = ca.
Horizont =Marne-Rhein-Kanal; R353 055a (2012) R353 058a
,
mit „D“, Vaucourt NW # 1459, Zahl und « F »
R353 045a R353 049a
,
,
Feldweg, #
1460, Detail der Nummer
Vaucourt NW;Stein umgefahren/
Vaucourt NW
R353 043a
ausgerissen; Eckpunkt vor Feldweg
R353 035a
R353 053c
, neben Friedhof Vaucourt
R353 063a (2012)
dt. Unterstände, 1914-18, S Xures dt. Unterstand, Ansicht, S Xures
R32 010 (2003) R07 046 (2003)
1914-1918: Im Frontbereich zwischen Marne-Rhein-Kanal (Forêt de Parroy), Leintrey, Halloville-Montreux und Col de la Chapelotte fanden Kämpfe unterschiedlicher Intensität statt.
1944:
nach Befreiung von Nancy
& Lunéville (US Truppen) und Baccarat (2ème DB France), schwere Kämpfe auf der
Linie Forêt de Gremecy – Arracourt – Forêt
de Parroy von Mitte Sept. bis 8. Nov. 1944.
Von „Pierre
Grandeguerre“ gibt es mehrere ausführliche
Fotoberichte mit vielen
Detailkarten zu den Fronten 1914-1918 in
obigem Bereich.
Avricourt – LEINTREY – REILLON –
Montreux etc.
unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/10/avricourt--parux
oder « Bunkerpfad » um Montreux etc.
unter :
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/10/montreux-german-front-walk
Karte 1871, Laussedat
Station Ivrey-Avricourt Neuer dt. Grenzbahnhof
wird frz.
Grenzbahnhof Deutsch-Avricourt
Im „Artikel 10 der zusätzlichen Übereinkunft“ zum
[Frankfurter] Friedensvertrag vom 12. Okt.
1871 trat das dt. Reich den auf obiger Karte fixierten Bereich ab und Frankreich
übernahm die Kosten für die Erstellung eines neuen dt. Grenzbahnhofes im
neuen Deutsch-Avricourt. (heute =
Nouvel Avricourt)
Die genaue Grenzziehung wurde der dt./frz. Kommission übertragen.
Ehem. Grenze an Str. Igney – Dt. Avricourt
Eine „borne routière“ markiert heute diese gleiche
bei ehemaligem ABC-Eisenbahn-Übergang Stelle an der Strasse
D7b (R353 067a)
Weitere Informationen zur ABC-Eisenbahnlinie & ihrer Umgebung
unter:
http://www.blamont.info/textes34.html
(Merci pour votre accord
d’utiliser 3 cartes postales de votre site)
Weder beim obigen Übergang NE Igney, noch bei der ehemaligen Haltestelle Foulcrey, konnte ich ausser Spuren des Bahndammes auch Grenzsteine entdecken. Dank Hinweis eines Landwirts vor Ort fand ich schliesslich Stein # 1591, ca. 750m S der Haltestelle Foulcrey.
# 1591,
„D“ und „F“ erhalten, rechts = Grenz-Hecke bei # 1591
“15..“ beschädigt/ertastbar vor Baumgruppe = Feldweg, einst
ABC-Bahn
R353 076a R353 074a
Östlich von Gogney und der N4 ist ein einzelner Grenzstein „Nr. 1“
erhalten, da diese wegen der Landwirtschaft vor Jahrzehnten entfernt wurden. An
der alten Strasse von Blâmont nach Sarrebourg war „Deutschhag“
schon immer eine Zollstelle.
Schnurgerade führt die alte Strasse in den
Talgrund, wo die Zwischenstein Nr. 1
Gebüsche von “La Haie des Allemands“
quer dazu verlaufen. „ F“ erhalten, „D“ beschädigt
Dann steigt die Strasse den Hügel hoch bis zum Horizont und R352
006a
die unterschiedliche Strassen-Markierung zeigt auch heute
die Grenze der Departements an.
R352 002a
Der Grenze entlang der « Haie des Allemands » folgend
erreicht man im „Forêt de Blâmont“, kurz vor der Strasse Richeval – Tanconville,
den gut erhaltenen Grenzstein # 1651, neben
einem alten Grenzstein gelegen.
Zwischen # 1651 und der Strasse gibt es einen weiteren, alten Grenzstein (nicht
von 1871) mit der Nummer 98. Ursprung??
,
mit « F », im
Alter Grenzstein
Denkmal Festungs-Infanterie-Regiment RIF 153 /
Wald, neben altem Stein
"Nr. 98" und „Sentier du Souvenir“ Hinweis-Schilder
R352 011a
R352 016a R352 019a
Beim Denkmal zur Erinnerung an das frz. RIF 153 von 1940 an
der Strasse nach Tanconville kreuzt der Pfad „Sentier du Souvenir“ die Strasse.
An ihm sollten auch weitere Grenzsteine zu finden sein.
(Stein # 1676
wurde allerdings ausgegraben und dient nun für Ausstellungen zum Thema „Grenze
1871 und Krieg 1914-1918“ – wie zuvor unter „# 1291; Delmer Rücken – Seille“
erwähnt.)
Viele Grenzsteine sind jedoch verschwunden und man findet nur noch „bornes
routières“ oder aber weitere Denkmäler.
Strassen-Grenzstein an D 177/D
90d; „Monument des Passeurs“ / Fluchthelfer
SW Weiher „Etang de Hattigny“ an der Grenze bei
Bertrambois
R352 021a R352 025a
Das „Monument
des Passeurs“ an der alten Grenze
von 1871 – welche ab Dez. 1940
wieder zur streng bewachten „Reichsgrenze“
gegen das besetzte bzw. Vichy-Frankreich wurde – erinnert an einen Aspekt der
besonderen Geschichte des Departements MOSELLE
von 1940 bis 1945.
Das Departement wurde mit dem dt. „Gau Saarpfalz“ zum neuen „Gau
Westmark“ unter Gauleiter Burckel, welcher im Nov. 1940 über 57'000
Mosellaner/Lothringer nach dem unbesetzten Teil Frankreichs auswies.
Ab April 1941 wurden alle jungen Männer zwischen 18 und 25 Jahren zwangsweise zum RAD (Reichsarbeitsdienst) für 6 Monate (später 3) in Deutschland verpflichtet. (Im besetzten bzw. Vichy-Frankreich hiess dieser Einsatz als Zwangsarbeiter im dt. Reich „Service de travail obligatoire“ (STO) und erfolgte ab 1942.)
Im August 1942 wurde den
Lothringern (wie den Elsässern) die Staatsangehörigkeit zum dt. Reich verpasst, was für die Jahrgänge
1920-24 die zwangsweise Einberufung zur dt.
Wehrmacht (oft direkt anschliessend an den RAD) bedeutete.
1943 wurde der Dienst in der Luftwaffe für die Jugendlichen unter 18
Jahren obligatorisch – und 1944 erfolgte die zwangsweise Einberufung auch zur Waffen-SS.
Viele junge Mosellaner (Jahrgänge 1920-27) wollten nicht Nazi-Deutschland unterstützen und flohen trotz angedrohter Todesstrafe – von „Passeurs“ unterstützt – durch die scharf bewachte Grenze von 1871 um im besetzten (oder vorerst unbesetzten) Teil Frankreichs unterzutauchen oder gingen in den „Untergrund“ / Maquis. (Als Vergeltung wurden dann Eltern/Geschwister in „Sippenhaft“ genommen und zwangsweise als Arbeitskräfte [in kriegswichtige Betriebe/Fabriken] nach Deutschland deportiert.)
Ebenso gelangten dem dt. Reich entflohene frz.& alliierte Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und andere Verfolgte des Nazi-Regimes über diese Reichs-Grenze von 1871 - dank Fluchthelfer-Netzwerken und "Passeurs" - ins besetzte Frankreich - und weiter.
Weitere „Monuments des Passeurs“ gibt es in Russange (N Villerupt), Novéant s/Moselle, Donon-Pass (W), Châlet Frientz am « Chemin des Passeurs» (Salm - Moussey), usw.
Mehr unter:
http://www.chez.com/ascomemo/
oder wikipedia oder
www.leovillers.com usw.
Zurück zu INHALT
Auf der Karte zum « Vorfrieden » zwischen der frz. Republik und dem dt. Reich vom 26. Feb. 1871 war die neue dt. Grenze nach frz. Gebietsabtretung („Demarkationslinie“) in grüner Farbe ( „Ligne verte“ ) eingetragen und wurde so zum Begriff für die Grenze von 1871.
Gemäss Artikel 1 dieses „Präliminarfriedens von Versailles“ sollten die Dörfer von Raon-les-Leau und Raon-sur-Plaine (W der Wasserscheide am Col du Donon) somit an das dt. Reich abgetreten werden. Einsprachen der Departements und Einwohner führten dazu, dass diese Frage lange pendent blieb. Erst die „Zusätzliche Übereinkunft vom 12. Okt. 1871 zum [Frankfurter] Friedensvertrag“ regelte in Artikel 10 unter anderem, dass die dt. Regierung an Frankreich die Gemeinden „Raon les Leaux“ und „Raon sur Plaine“ abtritt. [„Retrozession“, aber OHNE das dem Staat gehörende Grundeigentum = vor allem Wälder.]
(carte
6d, LAUSSEDAT)
Karte vom 4. Dez. 1871 der dt./frz.
Grenzziehungs-Kommission
Wie aus obiger Karte ersichtlich, wurde statt der vorgesehenen „grünen Linie“ eine komplexe „neue Grenze“ von 18km Länge bestimmt, für welche 152 Grenzpunkte (Nr. 1-152; hier ergänzt = violette Linie) von der dt./frz. Grenzziehungs-Kommission fixiert wurden. (# xxxx = nachstehend erwähnte Grenzsteine)
Ende August 1872 erfolgten 3 kleine Grenzkorrekturen
im N, E und S der beiden Dörfer, welche auch nach 1919 nicht mehr geändert
wurden.
(bei obiger Karte „A, B, C“ = Nr. 26/39, 57/69 und 124/136 Wiesen ans [dt.]
Unter-Elsass)
Bei der Begehung vor Ort von einem Dutzend dieser Grenzpunkte stellte ich fest, dass die Nummerierung – mit Zwischensteinen – durchlaufend ist (Ausnahme 2 zusätzliche Steine „# 1008“) und dass im Bereich „Abraye“ (im SE der Karte) Zweitsteine mit andern Laufnummern vorhanden sind.
Grenzsteine # 1934 und # 1935; „La
Charaille“, oberhalb Raon-lès-Leau
beide Grenzsteine mit „D“ und „F“, sind vorhanden und entsprechen den
Nr. 13 und Nr.14 obiger Karte.
# 1934, ob Raon-lès-Leau
# 1934, verwittert, aber lesbar
(Nr. 13 auf Karte) R350 109a R350 111a
# 1935, Nummer nun Boden-eben
# 1935, Detailansicht der Nummer
(Nr. 14 auf Karte) R350 113a R350 118a
An dieser Brücke, 1650m E der Kirche von Raon-les-Leau, stossen heute die Grenzen von 3 Departements (54, 67, 88) zusammen. Bei der Grenzfestlegung von 1871/72 war der genaue Grenzverlauf Anlass zu langwierigen Diskussionen. Am Ort von Nr. 70 der Karte (S der Brücke) befindet sich der Stein # 1997, daneben ein Zweitstein.
# 1997
bei Ex-Scierie du Donon, Brücke „Pont de Chaudes Roches,
daneben Zweitstein ohne Text. Sicht von Norden gegen # 1997 und #
1008
R350 101a R350 108c
Der Stein VOR # 1997 = Nr. 69 auf der Karte – trägt die Nummer # 1008 – als Konsequenz der Grenzberichtigung von Aug. 1872.
# 1008
,
Karte Nr. 69, Markierung nach Norden,
# 1008, Detail der lesbaren Zahl
über den Fluss, statt nach Westen zu Nr. 68,
als R350 105b
Folge der Grenzkorrektur von 1872; R350 103c
Die gleiche – ausserhalb der Reihe liegende # 1008 – hat
auch der Stein an der Donon-Pass-Strasse, auf der Karte als Nr. 81 bezeichnet.
Grund ???? In manchen Berichten wird dieser Stein übrigens als „2008“
bezeichnet, was der etwas beschädigten ersten Ziffer am Stein deutlich NICHT
entspricht, wie das folgende Foto zeigt.
# 1008
,
Route Col du Donon, # 1008,
Route Col du Donon, N Ferme Glacimont,
Nr. 81 auf Karte (nicht # 2008) bei Warntafel wegen 15% Steilheit
der Strasse
R350 090a R350 087a
N des Hofs „Abraye“ (
seit ca. 1900 = Hof „Oberle
“)
querte die Grenze von 1871 die Pass-Strasse und markiert heute den Wechsel
zwischen den Departements Bas-Rhin und Vosges. Hinter der „borne routière“
steht der „Zwischenstein Nr. 1“ von 1871.
Grenze Bas-Rhin / Vosges Zwischenstein # xxxx-1 mit „F“
R350
083a R350 086a
Rund 1 Kilometer abwärts auf der Donon-Pass-Strasse gelangt man zu einem Denkmal, welches zudem eine prima Aussicht bietet (beim zweiten, modernen Denkmal).
Das nachstehende Foto vom Denkmal der Fluchthelfer
am W Ende des Donon-Passes
zeigt den Grenzverlauf welcher von der Krete der „Charaille“ (zwischen Stein und
Flagge) herabsteigt und dann bei der Lichtung dem Hang nach Osten (rechts)
folgt. Dort konnten die Steine # 1934 und #
1935 aufgefunden werden, welche oben beschrieben sind.
Im Talgrund bildet der kleine Fluss „Plaine“
die Grenze zwischen den
Departements „Meurthe & Moselle“ mit dem Dorf Raon-les-Leau (54443) und
„Vogesen“ mit Raon-sur-Plaine (88110). Am Berghang (links der Informationstafel)
endet die grosse Ausbuchtung der "Ligne verte" der Grenze von 1871, welche den W
Anstieg des Donon-Passes auf drei
Seiten mit dt. Gebiet umschloss.
Monument des Passeurs ;
Kirchturmspitze von Raon-sur-Plaine ; darüber die erwähnte Waldlichtung
R350 095a
Diese Ausbuchtung der Grenze von 1871 blieb bei der
Grenzkorrektur von 1872 erhalten.
Speziell sind die Zweitsteine,
durchlaufend nummeriert (besucht von Nr. 46 bis 53 und 58-59), aber mit
andern Nummern als auf der Karte von 1871 (dort 91-100). Vor # 2020 gibt es
die Zwischensteine 1-6, nach #
2021 gibt es die Zwischensteine 1-3.
(Die Waldstrasse von „Plateforme du Donon“ – bei
ex Seilbahn 1914-18 – nach S zum Strassenkreuz „Etoile 1“ bietet
beim Rastplatz „Haute Abraye“ idealen Zugang zu
den nachfolgen Grenzsteinen.)
Hof Oberlé/Abraye, von S #(2019) - 4; Zweitstein Nr.
46 # 2020; Zweitstein
Nr. 49
R350 081a R350 078a
R350 076a
# 2021
,
Zweitstein Nr. 50 # 2024, Zweitstein Nr. 59
R350 074a R350 059a
Für die Befestigungen im Bereich „Donon
1914-1918“ empfehle ich Ihnen den sehr ausführlichen Beschrieb mit
Karten und vielen Fotos von „Pierre Grande Guerre“, wobei die „Tour
B“ direkt E der oben beschriebenen Grenzsteine verläuft. Mehr unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/02/donon-bunkers
zum Bewegungskrieg 1914 und zu den Fronten in diesem Bereich finden Sie dort (links) unter „ALSACE VOSGES NORTH“. (Mortagne – Col de la Chapelotte usw.)
23.3.2013
In diesem Bereich sind jeweils 2 Grenzsteine gesetzt, die einige Meter auseinander, parallel verlaufend, eine Besonderheit darstellen, die sonst nirgends zu sehen war.
Doppelte Grenzsteine oberhalb des Col de Prayé # 2152, vor Tête de Blanches Roches
Foto: „Fleurdevie57“ Foto:
„Fleurdevie57“
Doppelte Bodenmarkierung auch am Pass Aufstieg zur
Krete "Pierre à cupules", S Tête de Blanches
Roches
R350 048a R350
040a
26.3.2013
Zurück zu
INHALT / Up
S des Col d’Urbeis ist die Route entlang der Grenze von
1871 in einem Wander-Vorschlag des „Club Vosgien“ beschrieben, allerdings in
umgekehrter Richtung.
Am Wanderweg oder in seiner Nähe befinden sich folgende Grenzsteine:
# 2520 am Col de la Hingrie;
# 2550 am Col Chaume de Lusse
# 2561 im Bereich von „Chaume de
Lusse“, wo auch Reste der Bergstation einer dt. Seilbahn sowie ein
Wasser-Reservoir (beide 1914-18 erbaut) zu sehen sind
# 2571 in Nähe des „Croix Chardon“
# 2579 im Bereich von „Tombe
Lépine“
# 2589 im Bereich von „Roche des
Chèvres“
Quelle:
www.guerredesvosges.over-blog.com/ dort: „Les bornes frontières
de-1871“
Vom Col de Ste-Marie aus bietet sich ein interessanter Rundweg zum „Château de Faîte“ an. Entweder auf der Krete direkt steil hoch und dann auf Waldweg/-strasse E davon zurück – oder umgekehrt.
# 2591 am Weg hoch zur Krete
# 2592 auf höchstem Punkt; bei
altem Grenzstein
R348 031a R348 027a
Beim alten Burggraben des Château de Faîte findet man die Mauerreste des Schlosses, sowie weitere historische Spuren, so auch einen dt. Bunker von 1914-18 oder eine Schienen-Konstruktion (angeblich von Beobachtungsposten) und einen alten, kleinen Grenzstein. (WSB = Gemeinde Wisembach)
dt. Bunker bei # 2592/93, am Burggraben Aussicht vom
Rastplatz bei # 2593
R348 025a
Richtung Tête du Violu; R348 022a
Ab dem Rastplatz folgt der steile Abstieg zum Col de Ste-Marie.
Beim neuen Stein (# 2594, nicht graviert)
zweigt ein kurzer Graben zum dt. Bunker „Adlerhorst“ ab, wo man ebenfalls eine
schöne Aussicht geniesst.
Im weiteren Abstieg auf dem Kretenweg gelangt man zu den 2 Bunkern bei # 2595 und # 2596.
Oberer dt. Bunker
,
neben # 2595 Unterer Bunker, neben # 2596, oberhalb Passhöhe
R348 012a R348 009a
Am Waldrand N der Passhöhe – bei zwei frz. Gedenksteinen von 1914 und 1940 – endet bzw. beginnt diese Rundtour beim Grenzstein mit der # 2597. Rund 150m E davon befindet sich der frz. Militärfriedhof (1914-18) mit 100 Einzelgräbern und einem Gemeinschaftsgrab für 162 Soldaten.
Grenzstein # 2597 am Col de
Ste-Marie; # 2597 bei
Tafel, auf der Passhöhe
Passhöhe; R348 033a R348 005a
Eine militärhistorische Reportage
von Pierre mit vielen Fotos von 2008 & aus der Kriegszeit, alten & neuen
Karten - vom Col de Ste-Marie zum Roche des Chèvres - und E davon zurück -
findet man unter "Chaume
de Lusse - Haut de Faîte" auf
der -"Site
Map": http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2008/02/site-map oder
mit dem direkten Link:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/02/chaume-de-lusse--haut-de-faite
Auf der Passhöhe
(grosser Parkplatz) empfiehlt sich ein Besuch des „Café des Amis du Col de
Ste-Marie“ (Pfeil). Der Besitzer ist auch Präsident des gleichnamigen
Vereins – und Kenner der Lokal- und Frontgeschichte. Dazu finden im Raum neben
dem Café wechselnde Ausstellungen
zum Themenbereich statt.
Passhöhe Col de Ste-Marie, Pfeil = Café des
Amis du Col
R348 006a
Nach oben zu INHALT
Dt. Stein, Km 0, Staatsstrasse Nr. 3;
# 2600
angenehmer Pfad entlang
(ähnlicher frz. Stein N Strasse ist weg)
der Grenze durch den Wald
R348 001a
R348 039a
Auf dem grossen
Parkplatz findet man neben dem deutschen
Km-Null-Stein auch ausführliche Informationstafeln
zu den hier beginnenden Wanderwegen und zur Geschichte des Passes (bis 2.
Weltkrieg).
Als Ergänzung dazu noch 2 Karten (vergrösserbar)
dieses Front-Bereichs aus frz.
Literatur:
Front Jan. 1915; Col de la Chapelotte –
Col de Ste-Marie
Auf das Café der „Amis du Col de Ste-Marie“ wurde zuvor (bei # 2597) bereits hingewiesen. Dort finden wechselnde Ausstellungen statt. Der Café/Kiosk ist ein Treffpunkt für Wanderer und Freunde der Militärgeschichte.
Beim grossen Parkplatz beginnt der Weg nach Süden – entlang der Grenze – ZWISCHEN den beiden dort einmündenden Waldstrassen.
Gemäss Skizze im Archiv der « Amis du Col de Ste-Marie » sind viele Grenzsteine noch vorhanden und liegen am oder beim „Chemin des Soldats“. (Mangels Marschtüchtigkeit habe ich nur # 2599 und # 2600 selbst besucht.)
Einige davon sind:
# 2599 S Parkplatz auf der
Südseite von Col de Ste-Marie,
# 2604 am Pfad, bei Punkt 856
# 2607
am Pfad, bei Pt. 870
# 2619 Tête du Violu, bei Pt. 994
(ca. 2,3 km S Col de Ste-Marie)
# 2642 Place Mandray
# 2652 bei Col du Pré de Raves (ca.
1km NW Col des Bagnelles)
Die Grenze von 1871 führt hier durch zahlreiche Stellungen von 1914-1918.
Einen interessanten, ausführlichen Fotobericht über diesen
Frontbereich (bis zur „Tête du Violu“)
finden Sie unter:
http://www.lieux-insolites.fr/cicatrice/14-18/violu/violu.htm
Einen noch ausführlicheren Fotobericht gibt
es auch von „Pierre Grandeguerre“. Er
beginnt mit dem idyllischen dt. Soldatenfriedhof von Ste-Marie-aux-Mines, aber
dann folgen ausgedehnte Wanderungen entlang der Bunker – mit vielen Fotos &
Beschrieb – bis hinauf zur „Tête du Violu“
unter:
http://pierreswesternfront.punt.nl/content/2012/02/alsace-north-tete-du-violu--bernhardstein
23.5.2013
,
bei Parkplatz Nord Denkmal General Bataille, auf Passhöhe
R350 016a R349 002a
Auf der Passhöhe selbst sind die
Grenzsteine verschwunden; die Grenze verläuft beim Denkmal.
Die # 2696 findet man jedoch leicht beim Rastplatz Nord.
Auf der Südseite quert die Grenze bei der „Borne routière“ die „Route des Crêtes“.
Auf dem dortigen Waldweg erreicht man nach ca. 200m bzw. 250m die folgenden
Grenzsteine # 2701 und # 2702. Die alten Grenzsteine neben den Steinen von 1871
zeigen, dass man den früheren Grenzverlauf (Vogesenkrete) beibehalten hat.
Borne routière, auf Grenze
# 2701, S Passhöhe ; #
2702, S Passhöhe
an Route des Crêtes am Weg bei “Borne routière” am Weg bei
„Borne routière“
R349 004a (Aug. 2012) R350 002a (Sept. 2012) R350 009a
Passhöhe,
# 3102 rechts der
Tafel Detail von Grenzstein # 3102
R344 023a R344 019a
Auf der Passhöhe des Col d’Oderen befindet sich
der Grenzstein # 3102 direkt hinter der „Borne routière“ und der Tafel „département
des Vosges“.
100 Meter südlich davon steht der nächste Stein im Unterholz, ohne Nummer
(wahrscheinlich # 3103), aber mit den eindeutigen Markierungen „F“ und „D“.
Westlich der Passhöhe erinnert ein Denkmal an die Befreiung von Ventron am 25. Nov. 1944 und die anschliessenden Kämpfe zur Eroberung der Passes am 1. Dez. 1944.
wahrscheinlich # 3103
Denkmal der Kämpfe von Nov./Dez. 1944
R344 025a R344 017a
Auf der Passhöhe selbst markiert eine
« Borne routière » die Grenze von 1871, bzw. die heutige Grenze zwischen den
Departements Haut Rhin und Vosges. Der Wanderweg entlang der Grenze führt nach S
über eine Leiter steil hoch zur „Tête des Allemands“.
N der Passhöhe, auf der Krete, S des „Etang Jean“, befindet sich der
(beschädigte) Grenzstein # 3203.
Borne routière Leiter für den Wanderweg Leicht
beschädigt, # 3203
R344 003a R344 004a R344 007a
Unmittelbar W der Passhöhe befindet sich die Quelle des Mosel-Flusses (Source de la Moselle).
Von 1915-1918
führte eine Seilbahn von Taye über den Col de
Bussang nach Urbès, mit Verlängerungen der Eisenbahn von Bussang nach
Taye (1,6 km) und von Urbès nach Wesserling (3,8 km), alle Teile von frz.
Eisenbahn-Pionieren erbaut.
Von März-Sept.1944 war im (nie fertig
gestellten) Tunnel eine dt. Rüstungsproduktion mit Zwangsarbeitern &
KZ-Häftlingen untergebracht. (Denkmal beim Eingangsportal)
Isoliert stehendes Viadukt bei Urbès (2009) 1944
Befestigter Tunnel-Eingang
R229
020a R229
014a
Zurück zu INHALT / Up
Vom „Col de Bussang“ verläuft die Grenze nach Süden bis zur „Tête des Perches“, wo sie nach SW bis zum „Ballon d’Alsace“ (1247müM) weiterführt. Dort treffen sich die Grenzen der Departements « Haut-Rhin, Vosges und Territoire de Belfort ».
Über die weitere Grenzziehung (Abstand der Grenze zur frz. Festung von Belfort, die trotz Belagerung im dt./frz. Krieg 1870/71 nicht eingenommen worden war) wurde 1871 lange verhandelt: (siehe nachstehende Karte)
Carte 5, LAUSSEDAT, 1871. (zum Vergrössern 2x anklicken)
Grenz-Varianten für Belfort, dem dt. Reichskanzler Fürst
Otto von Bismarck mit frz. Note am 10. Mai 1871 in Frankfurt übergeben.
Schliesslich einigte man sich – unter frz.
Abtretung von zusätzlichen Gebieten in Lothringen – für diesen Bereich auf
die Kammlinie des „Ballon d’Alsace“ (Wasserscheide Rhone/Rhein) bis zur Strasse
Rougemont – Lauw (heute D 2 / D 110).
# 3383,
"F"; Raum « Tête du Forst-Stein Nr.12
« Monument des démineurs »
Moinechamp » ; NE Ballon
Forêt du Ballon
auf Passhöhe von « Col du
Ballon »
Foto : Phil MURT R345 008a
R345 023a
Das „Monument des démineurs“ auf der Passhöhe erinnert an die 500 Männer, die nach 1945 bei der Arbeit zur Minen-Räumung auf dem Gebiet der Departements Haut-Rhin, Vosges, Doubs, Haute-Saône und Territoire de Belfort zu Tode kamen.
Im Raum des „Ballon d’Alsace“ findet man noch manche Grenzsteine. Wo sie fehlen, stehen oft „Forst-Steine“ zur Markierung einzelner Forstsektoren.
Hier einige Bilder von der Grenze, E des « Ballon d’Alsace » :
& -Mauer Grenzmauer & Alpwiese
# 3457, Detail der Nummer
bei Skilift vor # 3457
vor # 3457 bei „Plain de la Gentiane“
R345 012a R345
015a R345 022a
Tremontkopf, Zwischenstein
Nr.2 #
3596, Bereich Sudel, ob Rougemont-le-Château
Foto : SEQUANE, 10075134 Foto: SEQUANE, 26275135
Die Grenze von 1871 steigt von der Krete des Elsässer
Belchens hinab zur Strasse Rougemont – Masevaux (D2 / D110), welche sie N
des Golfplatzes quert. Dort liessen sich allerdings nur „bornes routières“ und
Markiersteine entlang des „Hahnenbaechle“ finden.
(Vor 1871 war das „Territoire de Belfort“ ein
Teil des Departements „Haut-Rhin“.)
Bei Rougemont-le-Château erinnert
ein Denkmal an das erste Gefecht im „Champ des Fourches“ vom 2. Nov. 1870
zwischen dt. Ulanen und frz. Nationalgardisten vor BELFORT, das ab 3.
Nov. 1870 belagert wurde.
(Am 2. Nov. 1870 ein
weiteres Gefecht – und Denkmal – bei Grosmagny, 7km W Rougemont.)
Grenze an Strasse Rougemont-Masevaux
Markierstein Richtung Hahnenbaechle
R363 015a R363
016a
Stein ohne Nummer an
Brücke
frz. Denkmal an 2. Nov. 1870, Gefecht von
Waldstrasse/Hahnenbaechle
„Champ des Fourches“, Rougemont-Château
R363 020a
R363 013a
Bahnen im Krieg von 1914-18 im Bereich der Grenze von 1871 bei LaChapelle
Zur Versorgung der frz. Front
(8-12km E dieser Karte) wurden Bahnen in
Normal- und Meterspur verlängert, Feldbahnen in 60cm- und 40cm-Spur neu gebaut.
Mehr dazu mit Fotos & Karten finden Sie unter
„Elsass-Bahnen“ auf dieser Homepage.
Sie können damit die Suche nach Grenzsteinen kombinieren mit der Spurensuche nach Bunkern, Stellungen und Bahnanlagen – welche unter „Elsass-Bahnen“ beschrieben sind !
Grenzstein #
3662; LaChapelle - Eteimbes
Grenzstein # 3780; Reppe - Chavannes s/Etang
Grenze 1871 bei „La Belle Escale“; LaChapelle # 3662, Nummer & „F“ erhalten
Blick gegen Strasse N 83 R363 024a R363 029a
Grenze 1871 an Str.
Reppe – Chavannes-s/Etang # 3780 an D27/D32 VII
E Reppe in Kurve D 22
R363 008a
R363 006b
wahrscheinliche Inschrift: „F“ und „1“
R363 010b (2013)
Es zeigt sich, dass auf
der stark verwinkelten Grenze zwischen “Belle Escale” und Chavannes
mit 8km Luftlinie nur 128
Grenzstein-Nummern (# 3662 - # 3780) liegen, also alle 63,5m Luftlinie.
Generell war stets der nächste Stein sichtbar, so dass ein durchschnittlicher
Abstand von ca. 60m zwischen Grenzsteinen bestand.
Somit dürften eine Reihe von Zwischensteinen zu finden (gewesen) sein.
Unweit des Rastplatzes „Porte d’Alsace“ – an der Grenze zwischen Chavannes-sur-l’Etang und Foussemagne – ist der Grenzverlauf sehr verwinkelt. Ein guter Orientierungspunkt ist der Kiosk/Bar „Ancienne Frontière“ am Ortseingang von Foussemagne.
Kiosk/Bar „Ancienne Frontière“
# 3803, einer der Eckpunkte des
an der D 419, Ortseingang Foussemagne Grenzverlaufs in
Foussemagne
R364 005a R364
003a
Zwei weitere Grenzsteine waren noch an den N Eckpunkten der Grenz-Ausbuchtung von „les Grands Champs“ zu entdecken:
Feldweg-Verzweigung „Grands
Champs NE“: nach Entfernung von altem Gras wurde der
Grenzstein „Grands Champs NW“, am
viel Gras am Feldweg von „Porte d’Alsace“ Grenzstein
mit Sockel und „F“ sichtbar
Feldweg, vor Abzweigung Wasserturm
R364 013a (Pfeil = Grenzstein) R364 015b
R364 011a
Über die von frz. Armee-Pionieren 1916-1918 erbaute Normalspur-Eisenbahn von Montreux-Vieux nach Foussemagne (später mit Abzweigung zur Ziegelei) und über Vauthiermont - "Mortzwiller" bis nach Lauw - finden Sie Angaben auf dieser Homepage unter "Elsassbahnen". (dort Abschnitt 1.1)
Brücke „Pont
d’Arromanches“ bei Foussemagne
Zwischen Foussemagne und Cunelières führt eine
Brücke über den Bach „Rivière St-Nicolas“. Sie
ist ein Original der 1944 bei der alliierten Landung in der Normandie
eingesetzten Brücken-Elemente („Wales“) zwischen dem künstlichen Hafen
von Arromanches („Mulberry B“) und dem Festland. Nach 1945 wurden
183 dieser Elemente Frankreich zum Ersatz zerstörter Brücken geschenkt – heute
sind nur noch wenige davon erhalten.
Die Pont
d’Arromanches-Brücke Info-Tafel bei der Brücke
R364 007a R364 006a
Brücke über Rivière
St-Nicolas Brücken-Elemente im Einsatz Juni 1944 in ARROMANCHES
R364 009a Foto: Pierret, collection Ascomemo
# 3838, Stein mit Sockel,
# 3839, Stein mit Sockel, im Sumpfgelände,
an Rivière St-Nicolas
Montreux-Château, S Strasse D 32 II
R338 018b (Mai 2012) R364 022a, TELE 300mm, (April
2013)
Der
Stein Nr. 3838 – komplett MIT Ziffer und SOCKEL –
ist der einzige,
welcher mir so begegnet ist.
Stein Nr. 3839 im Sumpfgelände
ist derzeit sichtbar – aber ohne Fischerstiefel unerreichbar.
Gefunden habe ich beide nur dank Begleitung eines Anwohners.
(Vorgesehen war der Stein # 3838 für ein
lokales Museum, das ihn inzwischen abgeholt haben könnte.)
S von Montreux-Château überquerte die Grenze dann den Rhone-Rhein-Kanal.
13.März/ 9. April 2013
Zurück zu INHALT / Up
# 3880, zwischen Chavannes &
Magny # 3882,
Chavannes/Magny
R338 001a R338
006a
# 3908, im Gebüsch an D 3 / D
103 # 3908,
Detail Zahl
R364 026a R364 028a
In diesem Bereich der Grenze von 1871 spielten sich sowohl
1914 als auch 1944 Kämpfe ab, an die nachstehend erinnert werden soll.
Kartenausschnitt, IGN 3621 ET; 2006; dt. Skizze der Kämpfe vom
13.8.1914
Bereich ähnlich wie Skizze rechts (Rgt-Geschichte
Gren Rgt 110, S. 29-37)
Legende zu obiger Karte:
1 = Denkmal 13.8.1914 bei Moulin de la
Caille / Wachtelmühle, NW Magny/Menglatt
2 = Friedhof für 11 Mann in Chavannes-les-Grands
3 = Denkmal 1944 für Panzerbesatzungen des „1er
Rgt de Chasseurs d’Afrique“
4 = Standorte von Grenzstein # 3880 - # 3882
5 = Standort von # 3908; an Grenze von 1871;
F = France; D = Deutsches Reich
Eine Zusammenfassung des „Bewegungskriegs im Elsass (Sommer/Herbst 1914“ finden Sie auf dieser Homepage unter „WW 1914-18“.
frz. Denkmal an Kämpfe vom 13.8.1914,
Friedhof für 11 Mann des 260° Rgt,
Moulin de la Caille / Wachtelmühle, an
13.8.1914, Chavannes-les-Grands
Strasse Magny-Montreux-J.; R233 019a R233
024a (2009)
Während die frz. und dt. Toten dieser Kämpfe ab 1919 nach Dannemarie
umgebettet wurden, erreichte der Vater von Lt. Génairon, dass sein Sohn und
seine Kameraden an Ort bleiben konnten.
Die
Befreiung des Elsass 1944/45.
Südlich der 3. US Armee (Patton) bei Metz griffen die 7. US Armee (Patch) bei
Lunéville in Richtung „Pforte von Saverne/Zabern“ – und die 1ère armée fr. (de Lattre) zwischen
Epinal und der „Burgunder Pforte“ bei
BELFORT an mit dem Auftrag zur Rückeroberung des Elsass.
Die nachstehende Skizze zeigt die Operationen zwischen Belfort und Mülhausen. Die mittlere Kolonne stiess über Montbéliard – Bourogne – Dannemarie/Dammerkirch vor. Panzer und Denkmal an der D 3 auf der Anhöhe zwischen Chavannes und Magny erinnern an diese Kämpfe.
an der Strasse Chavannes-les-Grands – Magny
ab 13. Nov.1944 in der « Burgunder Pforte »
R233 020a
gegen die 19. dt. Armee (Wiese)
Ab Magny
verläuft die Grenze von 1871 dem Lutter-Bach
entlang nach Süden, parallel zum Suarcine-Bachlauf, der dann ab Suarce die Grenze bildet. (Karte mit
den Grenzverlaufs-Varianten vor Belfort siehe bei # 3457, Ballon d'Alsace,
weiter oben.
(Keine Grenzsteine – nur „bornes routières“ –
gefunden, da selbst nur noch beschränkt „feldmarsch-tauglich“.)
Heute ist dies die Grenze zwischen den Departements „Territoire
de Belfort“(90) im Westen und „Haut-Rhin“ (68) östlich davon.
10.3./10.4.2013
Zurück zu INHALT
Am S Ende des Gerschwiler Waldes, W des Hofes/Ferme Norappe
befindet sich der Grenzstein # 4047
am Waldrand neben einem Jagd-Hochstand.
(Siehe Kartenausschnitt – nach # 4050, weiter
unten)
# 4047
,
F & D erhalten Alter Stein an Platz von # 4048
R360 014a R360 019a
An den Standort von Grenzstein # 4048
- Strasse D20/D24 zwischen Réchésy und Pfetterhouse – wurde ein alter Stein von
einer andern Stelle an dieser Grenze verschoben. Diese trennte einst die
Grafschaften von Florimont-Delle und Pfirt/Ferrette und ist heute noch die
Dorfgrenze zwischen Réchésy und Pfetterhausen/Pfetterhouse. Die Wappen sind
diejenigen von Morimont-Hagenbach und Habsburg (= Vorder-Oesterreich).
# 4048 : Wappen Habsburg
(Heft von Bregnar/Dubail „Amitié sans frontière“, Seite 23)
R356 047a
Grenzstein # 4049 ist nicht mehr vorhanden, aber durch einen blau-weissen Pfahl markiert.
Grenzstein # 4050
ist ebenfalls mit einem blau-weissen Pfahl markiert.
Daneben befinden sich der Sockel von
Grenzstein # 4050 von 1871 – sowie der alte, geneigte Stein mit dem
Habsburger Wappen.
# 4050, Pfahl + Sockel 1871
+ Schönes Wappen HABSBURG
alter Stein, geneigt, mit Wappen am alten Stein; Detailfoto 2012
R360 006a R360 007a
5. Juni 2013
Der aktuelle Kartenausschnitt zeigt den ganzen Bereich des südlichsten Teils der dt./frz. Grenze von 1871-1918 bis zur „Borne des 3 Puissances“ bei # 4056.
zum Vergrössern Karte 2mal anklicken
Basiskarte = Swiss Map online, © 2013;
ergänzt mit dt./frz. Grenzsteinen von 1871(OWS)
Hinweis 1: auf einigen Grenzsteinen
von 1871 findet man unterhalb des
Buchstabens „D“ eine zusätzliche (dt.)
Nummerierung.
Sie begann offenbar mit Nr. 1
beim (verschwundenen) Grenzstein Nr. 134 beim (CH) Strassenzollamt
Beurnevésin – Pfetterhausen. Der südlichste
Stein # 4056 der Grenze von 1871
(neben Dreimächte-Stein Nr. 146) hat die Nr. 15 und am Grenzstein # 4051 (vor der
Strasse Pfetterhouse – Réchésy) findet sich die Nr. 22.
Hinweis 2: Auf den Grenzstein Nr. 133 mit der Jahreszahl „1817“ – aber unlesbaren Wappen – beim Fussballplatz am (ehemaligen) CH-Strassenzollamt Beurnevésin – Pfetterhouse –wird nochmals bei Grenzstein Nr. 147 (NACH dem Dreimächtestein/Borne des Trois Puissances) hingewiesen. Dort auch Foto von Grenzstein Nr. 133 mit Jahreszahl.
Der Grenzstein # 4051 liegt etwas
E der Forststrasse. Es ist ein typischer Stein von 1871.
Nummer, „F“ und „D“ sind lesbar –
sowie die erwähnte Zusatznummer „22“ unterhalb des „D“. (Ab
hier dem Pfad / Weg mit den
roten
Grenzmarkierungen an den Bäumen
bergaufwärts folgen.)
Neben dem Grenzstein # 4052 befindet sich der alte Stein der ursprünglichen Grenze (mit Wappen Habsburg und Morimont/Hagenbach).
# 4051
,
mit „D“ und „22“ # 4052,
daneben auf altem Stein = Wappen Habsburg
R356 008a R366 037a
Zwischen # 4052 und # 4053 befindet sich ein Zwischenstein – mit der Zusatznummer „20“ – mitten im Brombeer-Gestrüpp.
Dann folgt der Grenzstein # 4053, etwas oberhalb des Hohlweges.
Zwischenstein Nr. 20
in den
Brombeeren # 4053 am Hohlweg,
„D“ und „F“ erhalten
R356 016a R356 018a
Der Zwischenstein Nr. 18 – nach dem Hohlweg an der breiten Waldstrasse – ist der letzte VOR der Einmündung des Wanderweges „GR E 5“ (von links) aus Pfetterhouse.
Ein Wegweiser zeigt, dass unser Ziel geradeaus nur noch
260 Meter entfernt sei.
Wegweiser „Borne des 3
Puissances“
R356 021a
Direkt nach dem Wegweiser steht der Grenzstein # 4054, dann folgen die Zwischensteine Nr. 16 (rechts des Weges) und Nr. 15 und 14 – alle direkt am Wanderweg. (Bei Nr. 13 am letzten Grenzstein # 4056 sind wir bereits am Ziel.)
Zwischenstein Nr. 16 Zwischenstein Nr. 15
Zwischenstein Nr. 14 Grenzstein # 4056 mit Nr. 13 (unter dem „D“)
R367 015a R367 025a R367 025a R367 008a
Unklar:
- Grenzstein # 4055 konnte nicht gefunden werden. Auf Stein Nr. 15
scheint eine schwache Nummer „4055“ (?) zu bestehen – eventuell in Verbindung
mit dem abgebrochenen Oberteil eines Steines „Typ 1871“ (ohne lesbare Nummer),
der am Rand der Waldstrasse N von Zwischenstein Nr. 18 liegt.(?)
- Auf dem letzten Grenzstein von 1871, # 4056, wurde die richtige Zahl „13*
wohl mal mit einer senkrechten Linie falsch nachgezogen – so dass statt der „13“
auch eine „15“ lesbar ist.
15./20.6.2013
Die eigentliche „Borne des 3 Puissance“ ist der Grenzstein Nr. 146. Dieser Stein wurde 1890 als Ersatz für den ursprünglichen Grenzstein (angeblich mit Habsburger Wappen) neu gesetzt
.
“
Info-Tafel an der Borne des 3 Puissancs,
Grenze 1871
F-D = Stein # 4056
neben den Grenzsteinen Nr. 146 und
# 4056
R356 033a R346 011a
Heute mit 3 Steinen:
dritter Steinrest Postkarte 1898 – bei Besucher-Gruppe sind
erst im 20. Jh. hergebracht. erst 2 Steine
vorhanden, wie Info-Tafel bestätigt.
R346
002b (Archiv: Jean-Marie
ALI)
Die im Mai 2013 gebaute
Schweizer
Die
Grenzlinien 1871-1918 sind korrekt
OBEN
Waldhütte mit Rastplatz hat den Anblick
auf den Steinen Nr. 146 und # 4056
angebracht.
des Dreimächtesteins (Pfeil) etwas verändert.
(Anteil „D“ = „spitzer Winkel“.)
R366 015a / R367 006a (Juni 2013) R346 005a (Aug. 2012)
Grenzstein Nr. 147 – und ein wenig Geschichte
Es lohnt sich,
beim Besuch des Dreimächtesteins Nr. 146 auch den folgenden Grenzstein
Nr. 147 aufzusuchen. Er befindet sich 125m weiter NW (Richtung Réchésy),
mitten auf der Waldstrasse, und weist neben der Laufnummer „147“ auch 2 gut
erhaltene Wappen - sowie Jahreszahlen - auf. Der Grenzstein Nr. 147
markiert ausser
der Landesgrenze auch die Grenze
zwischen den Gemeinden Beurnevésin und Réchésy.
Die Gemeinde
Beurnevésin gehörte ab 1271 zum
FÜRSTBISTUM
BASEL.
Ende April 1792 besetzte Frankreich die Ajoie und den N Teil des Fürstbistums im Rahmen des 1. Koalitionskrieges. Im Dez. 1792 wurde der Fürstbischof (auch dt. Reichsfürst) abgesetzt und die Raurachische Republik ausgerufen. Am 23.3.1793 stimmte die jurassische Nationalversammlung unter Druck dem Anschluss an Frankreich zu – das Gebiet gehörte vorerst zum Departement „Mont Terrible“ – später zum Dept. Haut-Rhin. Nach dem Fall von Kaiser NAPOLEON (Schlacht bei Waterloo, 18.6.1815) bestimmte der „Wiener Kongress“ 1815, dass das Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Basel an den Kanton Bern ginge (als Ersatz für die verlorenen Gebiete in der Waadt und im Aargau). In der Folge wurden bald einzelne Grenzsteine neu gesetzt – so auch der Grenzstein Nr. 147.
Die Jahrzahl „1817“ erinnert an die
Errichtung dieses Steins nach dem „Wiener
Kongress“; die unter dem Lilienwappen angebrachte
Jahrzahl „1743“ wohl an
den Vorgänger-Stein.
(Im oe./span. Erbfolgekrieg gab es 1743 eine Schweizer Mobilmachung, mit
Garantie für das Fürstbistums Basel, auch keine Grenzverletzungen seines
Territoriums zuzulassen.)
Das Wappen mit der einzelnen Lilie steht für FRANKREICH und der BÄR für den „Berner Jura“.
Grenzsteine Nr. 147 + 148
Nr. 147 – Lilienwappen & Jahrzahlen "1817"
& "1743"
R366 049a R366 053a
Grenzstein Nr. 133;
Nr. 147 –
Berner Wappen für "Berner Jura"
Sportplatz Pfetterhouse/CH-Zoll; R366 061a
zum Vergleich der Jahrzahl "1817"
R366 014a
Seit 1.1. 1979 markiert der Grenzstein Nr. 147 – ausser der Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich – nun auch die Grenze zwischen Beurnevésin im neuen Schweizer KANTON JURA und Réchésy im Dept. 90 „Territoire de Belfort“.
15.6.2013
Literatur
Autor | Titel |
Bregnard / Dubail André / Maires des 3 villages |
Bonfol, Pfetterhouse, Beurnevésin
– Amitié sans frontière ; |
Laussedat,
Aimé, Colonel |
La
délimitation de la Frontière Franco-Allemande ;
|
Strässle, Paul M. / |
Grenzbesetzung 1870/71 und
Internierung der Bourbaki-Armee; |