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Fortifikation Hauenstein 1914-1918

Inhalt dieser Seite / index for this page:

Diese Internet-Dokumentation über die Bauten der "Fortifikation Hauenstein" im Ersten Weltkrieg 1914-1918 - in der Schweiz "Grenzbesetzung" genannt - soll es dem Besucher dieser Homepage ermöglichen, sich über den heutigen Zustand dieser Objekte zu informieren und diese anschliessend im Gelände zu finden.
Für die historischen Zusammenhänge wird jeweils auf die entsprechende Literatur oder Quellen verwiesen.
Die Arbeit versteht sich als "work in progress" und gestattet dem Leser, sich laufend über die Fortschritte des Verfassers zu informieren.

(Summaries in English will follow in a next step.)

 


Stellungen für 7,5cm-Feldkanonen-Batterien

 

 

Der Einsatzbefehl des Armeekommandos an Oberstdiv SCHIESS, Chef des Fortifikationskommandos Hauenstein, vom 6. Aug. 1914 verlangte diesbezüglich den Bau von Batteriestellungen für die Artillerie einer Division und für eine zweite Fuss Art Abt 
Der Entwurf des Geniechefs der Armee (WEBER) vom 6.8.1914 sah zur nachhaltigen Verteidigung für die Fortifikation Hauenstein (FH) sogar 30 Inf Bat und 4-5 Fussbatterien, 2-3 Haubitzbatterien und 18-24 Feldbatterien mit total 96-128 Geschützen vor.

Von August bis Mitte November 1914 waren die Arbeiten in den 3 Gruppenstützpunkten soweit gediehen, dass die Infanteriewerke, die Fuss- und Feldbatteriestellungen im feldmässigen Grobausbau vollendet und somit bedingt gefechtsbereit waren. Betonierte Unterstände standen für ca. die halbe Werkbesatzung zur Verfügung. (FUHRER, S.120-138)

(In Anmerkung 50 auf S. 570 erwähnt FUHRER, dass [unter anderem] 3 Batterien à 4 Geschütze 7,5cm und 2 Batterien à 2 Geschütze bis Mitte Nov. 1914 fertig gestellt waren.)

 

Das entsprechende Reglement „Grundsätze der Behelfs-Befestigung“ des Geniechefs der Armee erschien zwar erst 1915. Dort wird auf Seite 26 die Praxis bestätigt:

„Für die Feldgeschütze werden die Geschützstände nur 0,5 – 0,8 m tief in den Boden versenkt; Untertretnischen, um weitere 0,5 – 1,0m vertieft, werden in den Schulterwehren eingebaut. Ein vertiefter Verbindungsgraben hinter den Geschützständen verbindet in seiner Verlängerung die Batterien zu Batterie-Gruppen.“ 

 

F'Kan. 7,5cm-Skizze Einschnitt         Feld-Kan. 7,5cm, Modell 1903;

       F’Art Stel (Nr.12B) Schattenberg


Reglement 1915, F’Bttr-Einschnitt      memoriav E27-14095 0618         

    E27-14095 0966

 

Nr.

Stellung

Gemeinde

Koordinaten

Typ

ist

Standort / Schussrichtung

01

Unter Hard

Winznau

?

Stel
Bttr

?

W-Rand Unter Hard /Kleinfeld;
S=  Eihübel – Lätthübel

02

Brestenegg N

Winznau

636'940:247’735

Stel
Bttr

a ?

Raum Wegkreuz 1848;
S=  HIND Rotenrüti-Grederhof

03

Dottenbergfeld

Mahren

?

Stel
½ Bttr

 

„300m W Greder, 300m W Platz“; S=  HIND Eihübel

04

Burgweid

Wisen

635'270:249’150

Stel
Bttr

a

Waldausgang Str.Wisen-Burg;
S=  N Hang Wartenfels

05

Brüttlismatt, G1
(Rütlismatt)  G4

Zeglingen

635'970:250’295
635'805:250’270

Stel
Bttr

sp
v

Waldrand N Pt. 826;
S=  HIND Mapprach, Hofmatt

6

Altlehnmatt

Wisen

635'100:249’350

Stel
Bttr

a

Waldeingang (alte) Str. Wisen – Burg; S= E+SE-Hang Geisshorn

7

Untere Hupp /
Bitzenfeld N

Wisen

632'330:249’330

632'360:249’325

Stel
Bttr
Unst

a

v

„Hinter 12cm Bttr Untere Hupp“?;
S=  N+E-Hang Walten.
2 grosse Unst in Wiese

8

Walten Ost

Eptingen

 

Bkr
Bttr
Unst

v

v

2 Doppel-Schilde für 2x2 F’Kan.;
S=  N Wisenberg.
mehrere Unterstände

9

Walten West

Eptingen

 

Stel
½ Bttr
Unst

v

v

Stel 2 F’Kan. ;
S=  Birchhöchi (W Eptingen).
Unterstände

10

Steinägerten  G1
(Rütenen, N)  G4

Eptingen

630'100:247’935
630'050:247’960

Stel
Bttr

sp

SE Steinägerten am Waldrand;
S=  N-Hang Wisenberg

11

Rütenen S

Eptingen

630'070:247’850

Stel

a

Str. im Feld, W Clubhaus;
S=  Birchhöchi-Leutschenholden

12

Buchmatt

Eptingen

627'070:247'485

Stel
Bttr

?

Waldrand NW Buchmatt ;
S=  N Front Wengen-Walten

12
A

Schattenbergweid

Langenbruck

627'260:246’720

Stel
½ Bttr

a

Waldrand NW Pt. 1032;
S=  Neumatt - Rehhagweid

12
B

Spitzenflüeli
(Schattenberg)

Langenbruck

627'180:246’510

Stel
½ Bttr

a

Sattel bei Pt.1001 (E abgerutscht)
S=  Neumatt–Rehhagw. (s.Foto)

13

Homberg-Sattel,G1
                           G4

Rickenbach

630'910:245’070
630'910:245’030

Stel
Bttr

v
v

Stel in LK eingetragen;
S=  Allerheiligensattel, Asp

14

Burgerrain /
Allerheiligenstr.

Hägendorf

628'450:244’080

Stel
½ Bttr

a

E Wegknie Pt.773 (SW Pt. 843);
S= HIND Unterwald-Santelhöchi

15

Eggberg A1

Hägendorf

629'350:243’120

Stel
½ Bttr

a

Allmend N, W Pt. 583; S=  HIND
Bahnlinie-Neugraben/Kappel S

15

Eggberg A2

Hägendorf

629'450:243’140

Stel
½ Bttr

sp

Allmend NE, W Pt. 583;
S=  HIND Bahnlinie-Kappel S

16

Eggberg B

Hägendorf

629'620:243’210

Stel
Bttr

a

E Nr.15 / Wald N Reservoir
S=  Boningerstr., Kappel S

17

Weinhaldenfeld

Hägendorf

630'220:243’075

Stel
Bttr

a

Allerheiligenstr.;  S=  HIND Boningerstr. Kappel / Gunzgertal

18

Mühle

Rickenbach

632'000:242’625

Stel
Bttr

a

100m W Pt. 421, S Mühle;
S=  HIND Eggberg

19

Kappelborn

Kappel

---

Stel
Bttr

plan

Weg 100m N Platte, Pt. 537;
S= HIND Hägendorf, Santelhöchi

19
A

Kappelborn /   G1
Eichlibann      G4

Kappel

631'700:241’140
631'700:241’075

Stel
Bttr

v

Umbau der 12cm Stel für 7,5cm;
Böden erhöht;   S=  Egerkingen

19
B

Kappelborn /   G1
Hochrütti        G2
                       G3
                       G4

Kappel

631'380:240’850
631'380:240’830
631'425:240’820
631'440:240’800

Stel
Bttr

übd
übd
v
v

Bei Waldhaus Fuchslochstrasse,
6 Unst;  G1+2  bei Str.-Bau übd; S=  Neuendorf – Niederbuchsiten

20

Hinter-Born

Kappel

632'080:240’180

Stel
1 Kan.

a

N Pt.413 Hinter Born (Autobahn);
S=  Weid - Kapelle/Boningen

21

Rainbann Kiesgrube

Kappel

632'500:240’200

Stel
1 Kan.

a

Kiesgrube (ob Autobahn)
S=   Sandmatten/Boningen

 

 

 

 

 

 

 

 

1914/15 nur als Einschnitte gebaut:

 

 

 

 

 

X1

Wisenberg NE

?

 

Stel
Bttr

?

NE Ecke Wisenberg;
S=  N und NE

X2

Untere Hupp NW

?

 

Stel
Bttr

?

W von Untere Hupp NW
S=  ?

X3

Reppenhalde
Waldwiese

Kappel

 

Stel
Bttr

?

Waldwiese Reppenhalde
S=  NW

HINWEISE ZUR OBIGEN TABELLE: Die Stellungsnamen entsprechen den Flurnamen von 1914.
HIND bedeutet HINDERNIS/SCHÜTZENGRABEN; S= steht für: SCHUSSRICHTUNG
(mit heutigen Flurnamen gemäss LK 1:25'000. Beispiel: Sandthalebene = Santelhöchi)

Die Liste der Stellungen für 7,5cm Feldkanonen auf Seite 661/662 + Karte S. 646/647 im öfters erwähnten Buch von  H.R. Fuhrer ist etwas skizzenhafter als für die übrigen Geschütze.
Sie war jedoch die hilfreiche Ausgangsbasis für meine Begehungen.

Werner Wyss hat in seiner Dokumentation 2006 Detailpläne der Bornstellungen eingefügt.

In der mehrfach erwähnten Karte des Geniechefs FH vom 31.1.1919 figurieren nur noch 4 Stellungen für 7,5cm-Feldkanonen: Walten E und Walten W, sowie Untere Hupp/Bitzenfeld und Hombergsattel/Rickenbach.

5.5.2008/7.5.2008

 

 

Bataillonsgeschütze 8,4cm in der Fortifikation Hauenstein 1914-18
 The 8,4cm guns allocated to the infantry battalions

Geschützbunker der Fortifikation Hauenstein für 8,4cm Kanonen
mit Pivotrahmen und hydraulischer Lafetten-Rücklaufbremse

Die Bunker für 8,4cm Kanonen aus dem 1. Weltkrieg und eine im Bundesarchiv gefundene Karte des Geniechefs der Fortifikation Hauenstein von 1919 waren Anlass, eine Abklärung des heutigen Zustandes zu unternehmen.

Bunker FH Nr. 32 auf Krete Drotziejer     Kan. 8,4cm mit Pivotrahmen & Rücklaufbremse

 

H.R. Fuhrer schreibt in seinem Standardwerk „Die Schweizer Armee im 1. Weltkrieg
 (S. 658-660):

Im Januar 1916 kam die Idee auf, die alten 8,4cm Kanonen für flankierendes Feuer einzusetzen. Am 27.3.1916 wurde das Kreditbegehren für die Erstellung von 39 teilweise kasemattierten Stellungen eingereicht. Am 21.8.1916 fand mit dem Inf Rgt 42 ein erster Schiesskurs unter Leitung des Kdt Fuss Bttr 8 statt. Diese Geschütze mussten durch angelernte Infanteristen bedient werden.

Der Bau der Kasematten [Bunker] begann am 29.5.1916.“
Die dann in Fuhrer’s Buch nachfolgende Liste umfasst 39 Objekte, von denen 10 bis zum 31.3.1917 und weitere 11 bis zum Baustopp im Juli 1917 erstellt wurden. [Auf Seite 271 erwähnt Fuhrer 23 gebaute Bat-Geschütz-Kasematten.]

Weitere Angaben über die 8,4cm Bat Geschütze von Gst C Sprecher finden sich im „Generalsbericht“ auf Seite 449-451, die wir am Ende des Artikels aufführen.

In der Karte des Geniechefs FH von 1919 sind allerdings auch die Nr. 24 und 25 als „gebaut“ eingetragen, also total 23 Geschützstellungen.                           (Nachträge von 2008/2015)

Nr.

Stellung

Gemeinde

Koordinaten

Typ

ist

Bemerkungen

 

 

 

 

 

 

 

01

Ober Hard

Obergösgen

638’000:248’000

Bkr

a

Waldecke bei Kiesgrube

02

Balmis

Winznau

637'500:246’900

Bkr

v

Wäldchen, N Pt. 425 (Kreuz)

03

Eihubel

Lostorf

637'525:247’725

Bkr

v

200m NW Eien; mit Unterkunft

 

 

 

 

 

 

 

15

Bächlen Nord

Eptingen

629'450:248’140

Bkr

v/übd

Waldstr.-Abzweigung

16

Bächlen Süd

Eptingen

629'450:248’125

Bkr
INS

v/übd

25 Meter S neben Nr. 15;
INS “Sap Kp III/5 1917“ , innen

18

Steinägerten

Eptingen

629'350:247’800

Bkr

v

Privat; 300m W Pt. 742

19

Wengen Ost

Eptingen

628'350:248’025

PF

v

SE Pt.654, S Krete; Einsturz-gefahr: morsche Holzüberdeckung

20

Wengen West

Eptingen

627'820:247’860

Bkr

übd

NW Kiesgrube, unter Waldstr.

21

Schwanden

Eptingen

627'435:247’860

Bkr

v

Privat, Waldrand NE Unter-Lind

 

 

 

 

 

 

 

23

Ankenballen

Langen-bruck

626’640:246’330

Bkr
INS

v

Privat; am Waldrand, N Weg;
INS= „Sap?.....Komp. I/6“

24

Chilchzimmer

Langen-bruck

627'xxx:246’xxx

Bkr

v

Nun im Hangrutschgebiet, oberhalb Bunker 25

25

Chilchzimmer

Langen-bruck

627'183:246’258

Bkr

v

Nun im steilen Hangrutschgebiet,
schwieriger Zugang

26

Ruchen / Chilch-
zimmersattel

Langen-bruck

627'625:245’875

Bkr

v

Privat, umgebaut zu Ferienhäuschen

27

Ruchen / Gwidemweid

Langen-bruck

627'500:245’675

Bkr
INS

v

Privat,umgebaut. „Erbaut 1915, Fussbatterie 9, Jnf Park Comp 35 u. 6 Mann Bat 143“

 

 

 

 

 

 

 

30

Gwidemhöchi

Hägendorf

627'915:245’435

Bkr

v

Privat; an Pfad Gwidemfluh

31

Gwidem-Sattel

Hägendorf

627'525:245’250

Bkr

sp

40m E Pt. 1002

32

Drotziejer /
Drahtzieher

Allerheili-genberg

627'950:244’725

Bkr

v

Auf Krete, W Pt. 975

34

Brändlisrain

Allerheili-genberg

627'920:244’300

Bkr

v

25m E Rastplatz Pt. 928, seitliche Einfahrt

35

Brändlisrain

Allerheili-genberg

628'050:244’310

Bkr

v

E Pt. 928

36

Heiligenacker

Hägendorf

629'600:243’100

Bkr
INS

v

N Autobahn-Unterführung
INS= “Fortificat. Comp.“, innen

37

Heiligenacker

Hägendorf

629’xxx:242’xxx

Bkr

v

Privat, in Garten Batterieweg

38

Füler

Boningen

631'775:240’350

Bkr

v/übd

S Fülerstr., bei Pt. 408

39

Hinter Born

Kappel

632'150:240’200

Bkr

a

N Pt. 413 (Autobahnbau)

Für die dazwischen liegenden Nummern waren zwar Standorte festgelegt, sie wurden aber nicht gebaut.
Hinweise auf Bunker # 24 und # 25 von Mark Schweizer / L. Colombi. Besten Dank. (Mai 2015) 

a = abgebrochen; Bkr = Bunker; INS = Inschrift; PF = Plattform; sp = Spuren; übd = überdeckt; v = vorhanden

Struktur der Geschützbunker für 8,4cm Kanonen:

Im Boden unterhalb der (hier versprayten) Scharte (A) sind der Pivotzapfen (B), sowie die Schienen (C + D) für die Rollen des Pivotrahmens und die Aussparung für den Lafettenschwanz (E) eingelassen.

In mehreren dieser Bunker befindet sich rechts und links des Geschützes eine halbkreisförmige Nische (F1+F2) in der Mauer, so dass der volle Schwenkbereich trotz minimaler Kubatur des Bunkers genutzt werden konnte.

Im Unterschied zur Fortifikation Murten haben in der Fortifikation Hauenstein etwa die Hälfte dieser Bunker für 8,4cm Kanonen eine seitliche Einfahrt für das Geschütz.

Innenraum 8,4cm Bkr                               Grundriss 8,4cm Bkr

Kanone 8,4cm mit Pivotrahmen                   Schnitt 8,4cm Bunker

Weitere Angaben finden sich im Artikel von Günther D. Reiss: „Die Fortifikation Murten 1914-1918 – eine behelfsmässig befestigte Stellung“.
Zum nachstehenden Absatz finden Sie zusätzliche Angaben im Buch „Solothurner Artillerie“ von Urban Fink.

Wie kam es zur Verwendung dieser Kanonen?

Mit diesen 8,4cm Krupp Feldkanonen 1881/93, mit Stahlrohren, aber ohne Rohrrücklauf, waren 1897 schliesslich 56 Batterien zu 6 Geschützen bei der Feldartillerie ausgerüstet. Gezogen wurden die Geschütze von je 6 Pferden und bemannt waren sie mit je 1 Unteroffizier und 4 Kanonieren.
1904 wurde die Artillerie neu geordnet und dabei 72 Batterien zu 4 Geschützen auf Krupp 7,5cm Schnellfeuer-Feldkanonen mit langem Rohrrücklauf umgerüstet. (Als Modell 03/22 L 30 waren die 7,5cm Feldkanonen auch noch im Aktivdienst 1939-45 im Einsatz.)

Dadurch waren 1916 in den Zeughäusern noch reichliche Mengen von diesen ab 1904 ausgemusterten 8,4cm Kanonen verfügbar – welche nun teilweise als Bataillonsgeschütze in den Fortifikationen von Hauenstein und Murten – mit neu angefertigten Pivotrahmen und hydraulischer Rücklaufbremse – zum Einsatz kamen.

Eingelagert wurden [?] über 30 Kanonen in der ehemaligen Maschinenhalle für den Hauenstein-Basistunnel in Olten -"Tripolis", die ab Januar 1916 - nach Fertigstellung des Tunnels - verfügbar war. (Laut Anmerkung 52 auf Seite 594 von H.R. Fuhrer's Buch waren in dieser "Kanonenhalle" allerdings [nur?] 46 Stück 12cm-Geschütze der "Fuss-Artillerie... Nr. 21" eingelagert. Die Batteriegeschütze sollten ja - gemäss Besprechung von Bridler vom 15.12.1916 in Olten - direkt eingebaut werden. Anmerkung 78, Seite 588.)

Spezialfälle:

bullet

Der Bunker Nr. 3 „Eihübel“ enthält neben dem Geschützraum mit seitlicher Einfahrt ausnahmsweise auch einen kleinen Unterkunftsraum.

bullet

Bei der Stellung Nr. 19 sind nur die 3 Seitenmauer + die Einfahrt in Beton; überdeckt ist der Raum mit schweren (heute morschen) Balken und Steinen.
(Spurensuche Nr. 13)

bullet

Der Bunker Nr. 36 „Heiligenacker“ mit seitlicher Einfahrt ist oben teilweise offen.

Karte des Geniechefs der Fortifikation Hauenstein vom 31. Januar 1919
(BAR E 27/17829, Bd. 10)

Im Ausschnitt wurden die gebauten Positionen (zwischen Nr. 15-35) der 8,4cm Kanonen mit roten Linien verdeutlicht, da die roten Punkte des Originals kaum sichtbar sind.
(Die Linien geben die mittlere Schussrichtung an, bzw. die Position des Geschützes.)

   (2 mal anklicken zum stark vergrössern !)

Ausschnitt aus Karte FH 1919 für Positionen 15-35 der 8,4cm Stellungen

 

Im „Generalsbericht“ über den Aktivdienst 1914-18 führt der Generalstabschef Sprecher im Teil II auf den Seiten 449-451 aus:

„e) Das 8,4cm-Bataillons-Geschütz.

Als unsre verschiedenen Verteidigungsstellungen hergerichtet waren, machte sich das Bedürfnis sehr bald fühlbar, in den Infanterielinien Flankiergeschütze einzubauen, mit denen man auch das Vorgelände bestreichen und die Hinderniszone unter Feuer halten konnte.

7,5cm Feldkanonen, die sich zu dem Zwecke wegen ihrer Stabilität und grossen Feuergeschwindigkeit vorzüglich geeignet hätten, waren dafür nicht verfügbar. Man war gezwungen, auf das alte 8,4cm-Geschütz zu greifen, das im Jahre 1914 bei der Kriegsmobilmachung in den Zeughäusern verblieben war.
Es waren 138 Stück mit je 215 Schrapnells vorhanden.

Grundsätzlich sollten diese Flankiergeschütze so verwendet werden, dass die Schussweite 1200-1500m nicht übersteigt. Das Schussfeld musste auf etwa 300 %o beschränkt werden. Ihre Aufgabe war, in einem bestimmten Zeitpunkt einen Geländeabschnitt, den man vorher genau aufgenommen hatte, unter Sperrfeuer zu nehmen. Als Bedienungsmannschaft kamen Leute der Infanterie-Kompanien, Landwehr- und Landsturmmannschaft in Betracht. Um ihrem Zwecke zu entsprechen, mussten diese 8,4cm-Kanonen ausser mit der Schussbremse und dem Schwenkungsrahmen noch mit einem Zahn-Richtbogen versehen werden, um einerseits das verlangte Schnellfeuer herauszubringen und anderseits die Geschützschule möglicht zu vereinfachen. – Diese Verbesserungen wurden alsdann besonders durch den Artilleriechef von Murten in Verbindung mit der Firma Gebr. Sulzer gründlich studiert.

Der Bundesrat bewilligte am 18. Februar 1916 den erforderlichen Kredit zur Umänderung dieser 138 [Stück] 8,4cm-Kanonen. Im Oktober 1916 war dieses gesamte verbesserte Material an die Truppen bestimmungsgemäss geliefert.

Die Armeeleitung hatte im Jahr 1917 verfügt, dass für die Bedienung der auf die verschiedenen Fronten verteilten 8,4cm-Kanonen von jeder Infanterie-Kompanie eine Anzahl Leute ausgebildet werden solle, doch hat sich dieses Vorgehen nicht bewährt. Es wurde infolgedessen Ende 1917 die Verfügung getroffen, dass eine gewisse Anzahl Infanterie-Kompanien den 8,4cm-Kanonen  f e s t  zuzuteilen und daran auszubilden seien. Im Befehl vom 4. Dezember 1917 wurde die Zuteilung geregelt und der Artilleriechef der Armee mit der Organisation und Ausbildung dieser Infanterie-Kompanien beauftragt. – Durch Bundesratsbeschluss vom 28. Dezember 1917 wurden die betreffenden Kompanien aufgeboten und die Einführungskurse für die verschiedenen Einheiten abgehalten. Am 7. Mai 1918 erstattete der Artilleriechef der Heeresleitung Bericht über diese Kurse und beantragte, im Herbst für die Kader und Richter Schiesskurse von 20 Tagen in den betreffenden Abschnitten abzuhalten. Dazu erteilte der General seine Zustimmung; die Schiesskurse mussten dann aber infolge des Auftretens der Grippe auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Ende 1918 wurden alle diese 8,4cm-Geschütze eingezogen und verwahrt. Für jedes derselben sind 430 Schrapnells und im Durchschnitt 100 Kartätschen vorhanden. Diese Munition ist unseres Erachtens aufzubewahren, da sie den Verkaufswert der Geschütze erhöht, für den Fall, dass man sich eines Tages entschliessen sollte, sie zu veräussern.“

[Kein Verkauf, dafür erneuter Einsatz in Bunkern einzelner Grenzbrigaden 1939-45.
  Fette Hervorhebungen in oben stehendem Abschnitt durch den Webmaster.]

 

Summary: The article describes the use of 8,4cm artillery guns (model 1881/93) in the Hauenstein Fortification during WW1, when these obsolete guns were placed into bunkers – for flanking fire. Today, some are used as weekend homes, others have disappeared but most of them are still accessible.
Embedded in the very special Jura mountain chain landscape, they form – together with still existing trenches, infantry and artillery positions – an interesting part of Swiss Fortifications during the 1914-1918 period.
The above listing gives the locations and to days status of conservation.

08. Nov. 2007/April+Juni 2008 

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